Diese Kolumne wäre 1993 wahrscheinlich so nicht veröffentlicht worden, obwohl der Inhalt schon damals richtig war. In den letzten Jahren griff aber ein neues Denken mehr und mehr um sich und machte unser heutiges Thema salonfähig. Und nicht nur das. Dieses Thema ist heute das nicht mehr wegzudenkende Fundament der sehr erfolgreichen modernen Vermittler. Es geht um Prozesse, es geht um Standards.
Spreche ich heute mit jungen Vermittlern über deren Geschäftskonzepte, fällt einer dieser beiden Begriffe mit großer Wahrscheinlichkeit in den ersten fünf Sätzen. Denn es ist ihnen wichtig, dass die Prozesse klar sind, dass die Prozesse fixiert sind, dass die Prozesse eingehalten werden.
Als Begleiter und Coach im Jungmakler Award Deutschlands und Österreichs ist von Jahr zu Jahr stärker spürbar, wie der Vermittlernachwuchs professioneller, prozessualer und dadurch zugleich erfolgreicher wird.
Wachstumsgeheimnis Standards?
Natürlich ist auch heute noch erfolgreicher Vertrieb der Treiber Nummer 1 jedes Wachstums. Allerdings hat sich für Vermittler zwischenzeitlich viel verändert. Die Explosion von Verwaltungsaufgaben, die Zunahme von Kommunikationskanälen auf der einen Seite, die Chancen der Digitalisierung und die neuen Möglichkeiten der Skalierung auf der anderen Seite sorgen dafür, dass klare Prozesse sowohl notwendig als auch vertriebsforcierend sind. Sie helfen, sowohl Abläufe zu verschlanken als auch neue Vertriebskanäle zu erschließen.
In dieser Kolumne habe ich mich diesem Thema bereits gewidmet, ich greife es dennoch ein weiteres Mal auf. Ich möchte alle Leserinnen und Leser ein wenig dazu anregen, dieses Thema als das Wachstumsgeheimnis von morgen und übermorgen wahrzunehmen und für sich zu entdecken. Auch wenn es anfangs mühsam erscheint, Prozesse festzulegen. Ist man einmal über diese Hürde drüber und merkt, wie immer mehr Klarheit entsteht, wie die eigenen Abläufe verschlankt werden, wie die eigenen Mitarbeiter mitgenommen werden, beginnt das Ganze Spaß zu machen.
Vier Prozessarten in der Praxis
In der Praxis gibt es vier verschiedene Arten von Prozessen. Es gibt die Kundenprozesse. Hier werden alle aktiven und reaktiven Abläufe rund um das Gewinnen, Beraten und Betreuen von Kunden geregelt. Darüber hinaus gibt es noch die Versichererprozesse, die Dienstleisterprozesse und die internen Prozesse.
Beginnt ein Vermittler mit der Entwicklung, empfehle ich, mit den Kundenprozessen zu starten. Übrigens sollten sich auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eines Versicherers als Betreuer der Vermittler mit diesen Themen befassen. Im besten Fall werden sie Impulsgeber, Begleiter und irgendwann unentbehrliche Sparringspartner ihrer Vermittler.
Unser Institut startet Anfang 2024 genau zu diesem Thema für Vermittler und Führungskräfte eine Vermittlerschule, in der wir zugleich ausgewählte Standards und Prozesse zur Verfügung stellen. Wer dieses Thema auf die eigene Agenda nehmen möchte, kann gern auf agenturberatung.de weitere Infos anfordern.
Alle Infos zu den Jungmakler Awards unter jungmakler.de
Diesen Artikel lesen Sie auch in AssCompact 11/2023 und in unserem ePaper.
Steffen Ritter 
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