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12. März 2024
Das sind die stabilsten BU-Versicherer laut map-Report
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Das sind die stabilsten BU-Versicherer laut map-Report

Franke und Bornberg hat eine neue Auflage des BU-Stabilitätsratings präsentiert. Demnach zeigen sich die BU-Versicherer überwiegend krisenfest. 8 von insgesamt 42 Gesellschaften erhielten die Höchstnote.

Die langfristige Stabilität von Anbietern ist in der BU-Versicherung ein entscheidendes Kriterium. Wie die Gesellschaften hier aufgestellt sind, hat die Ratingagentur Franke und Bornberg im Rahmen des map-reports untersucht und das BU-Stabilitätsrating 2024 vorgelegt. Das Rating geht in diesem Jahr in dieser Form in die fünfte Runde. Es zeigt für Kunden und Vermittler, welche Versicherer für langfristig verlässliche Konditionen und damit für Zukunftsfähigkeit stehen.

In die Bewertung fließen 30 unterschiedlich gewichtete Kriterien ein aus den drei Bereichen „Beitrag“, „Stabilität“ (Risikoüberschüsse, Schadenquote) und „Finanzstärke“ (Unternehmenskennzahlen).

Siebenmal „mmm+“, viermal „FFF+“

„Die Ergebnisse überzeugen“, heißt es vonseiten der Analysten. Sie sehen den BU-Schutz nach drei Dekaden Qualitätswettbewerb auf einem „Top-Niveau“, das kaum noch steigerungsfähig sei. Deshalb würden sich viele BU-Versicherer vor allem auf Zielgruppen und deren spezifischen Bedarf konzentrieren. Als Beispiele nennt Franke und Bornberg Bedingungspassagen wie Nachversicherung für Schüler, Studenten und Azubis oder spezielle Klauseln für Beamte und Teilzeitbeschäftigte.

Preiswettbewerb erhöht Gefahr einer Unterkalkulation

Eine weitere Stellschraube, um sich gegen die Konkurrenz zu behaupten, ist der Preis. Laut map-Report ist die Bruttoprämie für einen Maschinenbauingenieur marktdurchschnittlich heute rund 10 Prozentpunkte niedriger als 2015 trotz einer Verringerung des Garantiezinses in diesem Zeitraum von 1,25% auf nur noch 0,25%. „Da ist Skepsis angebracht, ob diese Strategie langfristig gutgehen kann“, gibt Michael Franke, Geschäftsführer der Franke und Bornberg GmbH, zu bedenken. „Der Preiswettbewerb verstärkt die Gefahr einer Unterkalkulation. Auch die weiter zunehmende Unterteilung der Berufsgruppen – vor allem bei vermeintlich risikoarmen Tätigkeiten – und die Zunahme psychischer Erkrankungen forciert diesen Trend“, so Franke weiter.

42 BU-Versicherer erhielten Gesamtbewertung

Wie im Vorjahr erstellte Franke und Bornberg für 42 Gesellschaften eine Gesamtbewertung, von denen acht BU-Versicherer einen Platz in der Spitzengruppe ergatterten. Wie die Analysten zudem mitteilten, konnten an 15 Versicherer nur Teilbewertungen vergeben werden, da wesentliche Daten nicht verfügbar waren.

Für acht Gesellschaften gab es die Höchstnote

Die folgenden BU-Versicherer konnten im Stabilitätsrating 2024 die Bestwertung „mmm+“ einfahren:

  • LV 1871 (90,4%)
  • INTER (90,3%)
  • Provinzial Rheinland (88,3%)
  • EUROPA (88,0%)
  • BL die Bayerische (87,7%)
  • Continentale (87,1%)
  • VOLKSWOHL BUND (88,0%)
  • Allianz (85,7%)
Vier Versicherer mit Bestwertung im BU-Unternehmensrating

Im Rahmen des map-Reports weisen Franke und Bornberg darauf hin, dass sich vier weitere Versicherer dem deutlich umfangreicheren BU-Unternehmensrating gestellt haben, bei dem Einblick in interne Kennzahlen und Prozesse genommen wird:

  • NÜRNBERGER (92,3%)
  • HDI (87,5%)
  • ERGO Vorsorge (86,2%)
  • Generali (85,5%)

Die Bewertung lässt sich aufgrund der zusätzlich verfügbaren Informationen nicht vollständig vergleichen. Das Benchmarkverfahren sorge aber dafür, dass die Prozentergebnisse dieselbe Aussagekraft hätten. Deshalb werden die Teilnehmer des BU-Unternehmensratings im Stabilitätsrating zwar aufgeführt, aber mit den Ergebnissen des BU-Unternehmensratings abgebildet. Die vier Versicherer erhielten alle die Höchstwertung „FFF+“.

Weiterhin aggressive Prämienkalkulation

Laut Franke und Bornberg offenbart der Blick auf die Prämiengestaltung, dass im Markt nach wie vor aggressiv kalkuliert wird. Einige Versicherer unterschreiten die jeweilige Durchschnittsprämie um 40% und mehr. „Ein Ende der Fahnenstange scheint bei der Anzahl der Berufsgruppen noch nicht erreicht zu sein“, schreiben die Analysten. Doch das gegenseitige Unterbieten bei den Beiträgen hat an Dynamik verloren.

Laut Franke ist der Tiefpunkt im Preiskampf noch nicht erreicht. „Gerade bei den günstigen Berufsgruppen wird verstärkt selektiert. Solange dieser Trend anhält, dürfte sich auch die Abwärtsspirale bei den Prämien weiterdrehen. Gleichzeitig beobachten wir mit Skepsis, wie jahrzehntealte rote Linien überschritten werden, indem erste Anbieter vollständig auf die sogenannte konkrete Verweisung verzichten.“

Weitere Informationen zum map-report finden sich hier. (tik)

Bild: © MP Studio – stock.adobe.com