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11. August 2023
Deutlich weniger geschlossene Fonds im ersten Halbjahr
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Deutlich weniger geschlossene Fonds im ersten Halbjahr

Die Anzahl und das Volumen neu angebotener geschlossener Fonds sind im ersten Halbjahr 2023 signifikant geringer als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Das ergibt eine Untersuchung des Analysehauses Scope Fund Analysis.

Scope Fund Analysis hat den Markt für geschlossene Publikumsfonds im ersten Halbjahr 2023 analysiert. Insgesamt neun Fonds mit einem Emissionsvolumen von 276 Mio. Euro wurden von der BaFin in Deutschland zum Vertrieb zugelassen. Das geplante Eigenkapitalvolumen war damit nicht einmal halb so hoch wie im gleichen Zeitraum des Vorjahres (626 Mio. Euro). Die Zahl der zugelassenen Fonds lag rund ein Drittel unter dem Wert des ersten Halbjahres 2022 (13).

Trend wird sich fortsetzen

Der von Scope am Jahresanfang prognostizierte Rückgang der Emissionsaktivitäten bei geschlossenen Publikums-AIF ist damit bereits im ersten Halbjahr sichtbar geworden. Das Analysehaus erwartet für 2023 weiterhin ein Gesamtemissionsvolumen von deutlich unter 1 Mrd. Euro. Maßgeblich für diese Entwicklung sei in erster Linie das deutlich gestiegene Zinsniveau, das Anlegern attraktive Anlagealternativen bietet. Hinzu kommen besonders im Immobilienbereich große Herausforderungen für die geschlossenen Fonds (möglicher Mieterinsolvenzen, teurere Finanzierungen).

Blind Pools im Immobilienbereich, die günstige Kaufgelegenheiten nutzen könnten, hätten laut Scope dagegen neue Chancen, mit attraktiveren Renditeniveaus auf den Markt zu kommen. Allerdings sei es noch unsicher, wann eine Bodenbildung der Immobilienpreise am Markt erreicht sein wird. Scope erwartet diese erst im Jahr 2024.

Neun neu zugelassene Publikums-AIF im ersten Halbjahr 2023

Insgesamt wurden im ersten Halbjahr 2023 neun neue Publikums-AIF für den Vertrieb zugelassen. Dabei handelt es sich um fünf Artikel-6-Fonds, drei Artikel-8-Fonds und einen Artikel-9-Fonds. Im Mittel verfügen sie über ein prospektiertes Eigenkapital von 31 Mio. Euro. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist dies ein Rückgang beim Durchschnittsvolumen um 36%.

Unter dem Neuangebot des ersten Halbjahres befindet sich nur ein großvolumiger Fonds mit einem Eigenkapital von mehr als 50 Mio. Euro. Die übrigen acht Fonds weisen ein prospektiertes Eigenkapital von durchschnittlich 28 Mio. Euro auf. Im ersten Halbjahr 2022 hatten sich unter den 13 damals aufgelegten Publikums-AIF vier großvolumige Fonds mit einem Eigenkapital von jeweils mehr als 50 Mio. Euro befunden, davon zwei mit einem Eigenkapital von mehr als 100 Mio. Euro.

Immobilien dominieren

Wie in den Vorjahren sind Immobilien die dominierende Asset-Klasse. Sechs neu angebotene Fonds investieren in dieses Anlagesegment. Fünf davon konzentrieren sich auf deutsche Objekte, einer ist weltweit aktiv. Hinzu kommt jeweils ein Produkt aus den Bereichen erneuerbare Energien, Infrastruktur und Private Equity. (mki)

Bild: © chaylek – stock.adobe.com