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12. Januar 2018
Diese Trends prägen die Versicherungsbranche 2018

Diese Trends prägen die Versicherungsbranche 2018

InsurTechs werden langweiliger, aber an Bedeutung für die Assekuranz gewinnen. Die Datenanalyse für personalisierte Angebote werden an Dynamik zulegen und Künstliche Intelligenz verstärkt zum Einsatz kommen, um Abläufe zu automatisieren. Das sind einige der Trends, die das Softwareunternehmen Guidewire für 2018 erwartet.

Das Jahr 2018 hat neben einigen regulatorische Neuerungen zahlreiche Herausforderungen für die Versicherungswirtschaft im Gepäck, nicht zuletzt neue Player oder Geschäftsmodelle. InsurTechs werden langweiliger aber für die Branche bedeutungsvoller - so lautet einer der Trends, den René Schoenauer, Product Marketing Manager EMEA bei Guidewire Software, 2018 für die Assekuranz erwartet. Im neuen Jahr werde sich zeigen, wie sich InsurTechs mehr und mehr beweisen müssen. Nach anfänglicher Sorge der Branche um Disruption durch die InsurTechs stehen die Zeichen nun auf Zusammenarbeit mit klassischen Versicherern. Man setzt nun auf eine Bereicherung der Wertschöpfungskette durch ergänzende Dienste, etwa in der Kundenkommunikation oder der Schadenregulierung. Laut Guidewire werden InsurTechs über offene APIs zu Teilnehmern in einem Ökosystem von Versicherungsanbietern.

Moderne Datenanalyse für personalisierte Angebote

Der Trend hin zu personalisierten Angeboten wird auch in der Versicherungsbranche weiter an Fahrt aufnehmen. Die Nutzung moderner Datenanalyse gewinnt nach Ansicht von Schoenauer an Dynamik, um die Kundenbedürfnisse im Rahmen personalisierter Angebote zu bedienen. Die Daten werden jedoch nicht mehr wie bislang in Form von Datensilos neben Arbeitsprozesse gestellt, sondern als smarte Kernsysteme die Basis für Entscheidungsprozesse und Angebote bilden. Live Analytics heißt laut Guidewire die Devise, also der Zugriff und die Verwendung von Datenanalysen quasi in Echtzeit, um ein optimiertes Nutzererlebnis zu ermöglichen.

Mithilfe von Data Listening neue Risiken zeichnen

Zentrale Herausforderung für die Versicherer ist das Absichern von Cyber-Risiken angesicht der steigenden Zahl von Cyber-Angriffen. Wie Schoenauer betont, brauchen Versicherer die Möglichkeit, nicht traditionelle Daten zu analysieren, um Cyber-Risiken adequat zeichnen zu können. Daher gilt es für Versicherer, die Fähigkeiten der Datenanalyse weiter auszubauen, um mit Data Listening von externen Datenquellen die Evaluierung und Tarifierung von neuen Risikoklassen zu ermöglichen.

Verstärkter Einsatz von Künstlicher Intelligenz

Einen weiteren Schlüsseltrend sieht Schoeanuer im verstärkten Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI), um Arbeitsabläufe in der Versicherungsbranche zu automatisieren und zu erleichtern. Entscheidungen, die anhand einer vom Menschen verwertbaren Datengrundlage getroffen wurden, übernehmen künftig Systeme. Mitarbeiter haben damit mehr Kapazitäten, sich auf den Kundenservice zu konzentrieren.

Ausbau von Omnichannel-Service und Personalisierung

Insbesondere die Bedeutung von Sprachsteuerung und auf Künstlicher Intelligenz basierende Chatbots wird zunehmen. Für Schoenauer profitieren von diesen Interaktionsmöglichkeiten Versicherte, Beschäftigte bei VErsicherungen wie auch Vermittler. Digitale Fußspuren, die Nutzer online bei ihren Aktivitäten in sozialen Netzwerken hinterlassen, liefern wertvolle Daten zu Versicherungskunden. Als aussagekräftige Parameter für die Produktentwicklung und das Underwriting werden diese Daten künftig noch stärker personalisierte Versicherungsangebote und smarte Produkte ermöglichen. (tk)