AssCompact suche
Home
Investment
15. Oktober 2015
DKM-Investmentspezial: „Wir beobachten ein Bedürfnis nach Sicherheit“

DKM-Investmentspezial: „Wir beobachten ein Bedürfnis nach Sicherheit“

Mit dem Kongress Growth & Value legt die DKM 2015 einen neuen Fokus auf Investmentthemen. Experten der teilnehmenden Gesellschaften haben sich im Vorfeld gegenüber AssCompact zu vier wichtigen Fragen geäußert. Teil II widmet sich der Frage, wie die Gesellschaften mit den Risiken von Kapitalanlagen umgehen.

Herr Kunz, wie gehen Sie mit dem Risiko um?

Reinhard Kunz (Vorstandsmitglied, ALTE LEIPZIGER): Bei unseren Kunden beobachten wir nach wie vor ein Bedürfnis nach Sicherheit. Deshalb haben wir uns ausführlich damit beschäftigt, wie man eine renditeorientierte Altersvorsorge mit einem reduzierten Risiko in der Kapitalanlage kombinieren kann. Wir werden zur DKM ein neuartiges Konzept für unsere flexible Fondsrente einführen. Die sogenannte »Intelligente Anlagesteuerung« reagiert auf aktuelle Marktveränderungen und reduziert das Risiko der Kapitalanlage – und das bei einer weiterhin hohen Renditechance.

Charles Neus (Leiter Versicherungen, Schroder Investment Management): Schroders hat schon vor vielen Jahren erkannt, dass das Anbieten von Multi-Asset-Lösungen für den Kunden zu einer Streuung des Risikos führt. Da Kunden unterschiedliche Risikoneigungen haben, bieten wir auch unterschiedliche Lösungen mit verschiedenen Risikoprofilen an. Anbieter von Fondspolicen haben diesen Trend mittlerweile voll umgesetzt. Als innovativer Fondsanbieter arbeiten wir ständig an neuen Konzepten, um das Thema Risiko für den Kunden noch weiter zu optimieren.

Jörg Schettler (Leiter Vertieb, Wave Management): Dem Risikomanagement kommt im Niedrigzinsumfeld eine gesteigerte Bedeutung zu. Die Renditen festverzinslicher Wertpapiere sind nicht mehr auskömmlich, darüber hinaus drohen bei wieder steigenden Zinsen empfindliche Kursverluste. Wie die aktuelle Schwäche des Aktienmarktes zeigt, kommt eine Umschichtung in Aktien für sicherheitsorientierte Anleger aufgrund der Verlustrisiken nicht in Frage. Unsere beiden WAVE Total Return Fonds sind auf diese herausfordernde Marktphase gut vorbereitet, da Risikomanagement integraler Bestandteil des Fondskonzepts ist. Zinsänderungsrisiken und Aktienmarktrisiken werden von uns durch Absicherungsgeschäfte minimiert, darüber hinaus sind unsere Investmentlösungen mit einer Wertuntergrenze ausgestattet.

Dirk Müller, (Mr. Dax, Geschäftsführer Finanzethos GmbH): Durch intelligente Risikoabsicherungen konnten wir uns bislang deutlich vom fallenden Gesamtmarkt abkoppeln und nutzen niedrige Kurse konsequent um preiswerte Qualitätsaktien einzukaufen.

Jörg Spielberger (Head of Sales Insurances, Franklin Templeton): Im Templeton Growth (Euro) Fund: Einmal abgesehen von einem permanenten Kontrollprozess, in dem wir die Richtigkeit unserer Anlageentscheidungen auf ihre Konsistenz hin überprüfen, ist das beste Risikomanagement wirkliche Diversifikation. Wir fühlen uns sehr wohl damit, uns deutlich von einem Index oder einer Benchmark zu unterscheiden. Und solange wir dafür sorgen, dass wir genügend Werte in unserem Portfolio halten, von deren Werthaltigkeit wir in jedem einzelnen Fall wirklich überzeugt sind, ist das der beste Schutz davor, dass es zu einer echten Gefährdung für das Gesamtergebnis des Portfolios kommt, selbst wenn vielleicht die eine oder andere Entscheidung nicht das gewünschte Ergebnis bringen sollte. Deshalb fühlen wir uns mit einer Zahl von rund 100 Einzelwerten im Fonds doch recht wohl. Außerdem kaufen wir oftmals Aktien von stabilen und aussichtsreichen Unternehmen, die vorübergehend günstig geworden sind und großes Aufholpotenzial haben. Auch dies ist eine einfache aber effektive Methode unseres Risikomanagements.

Risiken sind auch bei geschlossenen Produkten ein wichtiges Kriterium. Herr Freudenberg, wie managt man Risiko innerhalb eines AIF?

Jens Freudenberg (Bereichsleitung Eigenkapitalvertrieb, Hannover Leasing): Es gibt Konzepte innerhalb der Beteiligungsstrukturen, die das Risiko für Anleger verringern. So setzt Hannover Leasing bei dem aktuell in der Platzierung befindlichen „Flight Invest 51“ auf ein Sicherheitskonzept, das sich bereits bei einem A380-Fonds bewährt hat. Das konservative Fondskonzept sieht die Rückführung von Eigen- und Fremdkapital innerhalb der Laufzeit vor. Für die Rückführung sind also keine Erlöse aus dem späteren Verkauf des Flugzeugs nötig. Damit trägt Hannover Leasing auch der Tatsache Rechnung, dass es bislang noch keine Erfahrungen mit dem Weiterverkauf oder der Wiedervermietung des noch jungen Flugzeugtyps A380 gibt. Auf der anderen Seite ergibt sich Anlegern des „Flight Invest 51“ die Möglichkeit, in die größte Passagiermaschine der Welt, die langfristig an Emirates vermietet ist, zu investieren und so vom prosperierenden Flugzeugmarkt zu profitieren. (mh)