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5. April 2018
Eigene Mobilität zunehmend wichtiger als eigenes Auto

Eigene Mobilität zunehmend wichtiger als eigenes Auto

Der Motorisierungsgrad in Deutschland ist mit 555 Pkw je 1.000 Einwohner auf einem neuen Höchststand. Doch gerade bei Jüngeren geht der Trend weg vom eigenen Auto hin zu neuen Mobilitätsservices, wie eine Studie unterstreicht. Der Mobilitätswandel hat auch starken Einfluss auf die Versicherungsbranche.

Nach Angaben des Statistischen Bundesamts hat der Motorisierungsgrad hierzulande im Jahr 2016 mit 555 Pkw je 1.000 Einwohner einen neuen Rekordwert erreicht. Doch neue Mobilitätskonzepte nehmen Fahrt auf und Fahrzeuge werden zunehmend als Teil von neuen Services genutzt. Eine Schlüsselrolle kommt dabei der Generation Z zu, den heute 18- bis 25-Jährigen, wie eine Studie des Center of Automotive Management (CAM) im Auftrag von BNP Paribas Cardif Deutschland zeigt. Jeder Zweite in dieser Altersgruppe ist bereit, Angebote wie „Freefloating Carsharing“ zu nutzen. Fast die Hälfte der jüngeren Stadtbewohner unter 25 Jahren würde auf einen privaten Pkw verzichten und stattdessen neue Mobilitätsservices wie etwa Robotaxis in Anspruch nehmen.

Absicherung und Finanzierung vor Wandel

Die Studie sieht nicht nur die Automobilität selbst vor einem „evolutionären Sprung“, sondern auch die Finanzierung und Absicherung von Mobilitätskonzepten. „Durch den Trend vom Kaufen zum Nutzen wird auch das Finanzierungsvolumen für Kraftfahrzeuge nach einem kurzen Anstieg ab 2025 spürbar sinken. Dies belegt den Trend, dass die eigene Mobilität wichtiger ist als das eigene Auto“, erläutert Studienleiter Professor Dr. Stefan Bratzel, Direktor des CAM.

Mobilitätsflatrates mit Potenzial

Ab 2030 wird sich der Mobilitätswandel weiter beschleunigen. Für Autofinanzierer und -absicherer gilt es, mit neuen Services darauf zu reagieren. David Furtwängler, Hauptbevollmächtigter und CEO von BNP Paribas Cardif Deutschland sieht in Mobilitätsflatrates ein großes Entwicklungsfeld für die Assekuranz. Furtwängler erklärt: „Versicherungen werden künftig zu Mobilitätsabsicherern. Gerade Zusatzversicherungen wie die Raten- und Wartungsversicherungen, aber auch Mobilitätsgarantien, gewinnen vor diesem Hintergrund signifikant an Bedeutung.“ Laut Studie kommt ein Mobilitätsvertrag für 57% der Befragten in Betracht. Vor diesem Hintergrund bekunden knapp 40% aller Studienteilnehmer Interesse an einer Versicherung, die beispielsweise bei Arbeitslosigkeit den Betrag für eine Mobilitätsflatrate übernimmt. In der Generation Z wünschen sich 51% diese Art der Mobilitätsabsicherung. (tk)