Eine Analyse des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) beleuchtet die Entwicklung der Lebensverhältnisse im Alter. Die Autoren der Studie kommen zu dem Schluss, dass es vielen Ruheständlern nicht so schlecht gehe, wie es im Hinblick auf die politische Diskussion rund um die Altersarmut häufig klinge. Wie die IW-Auswertung von Daten des Sozio-oekonomischen Panels ergab, sind die Realeinkommen der Ruheständler in den vergangenen drei Jahrzehnten im Schnitt stärker gewachsen sind als die jüngerer Altersgruppen.
Im Jahr 1984 waren mehr als 31% der Menschen über 65 Jahren dem unteren Einkommensfünftel der Gesamtbevölkerung zuzurechnen, 2014 waren es nur noch knapp 19%. Gleichzeitig hat sich ihre Zugehörigkeit zum obersten Einkommensfünftel von 12% auf 14% erhöht. Insgesamt ist das Gesamteinkommen der 65– bis 74-Jährigen in Westdeutschland seit Mitte der 1980er real um durchschnittlich 52% gestiegen, das der Menschen unter 45 Jahren dagegen nur um 21% bis 31%.
Zwar sinkt das Niveau der gesetzlichen Rente seit Jahren, aber die Einkommensentwicklung hängt von weiteren Faktoren ab. Diese haben sich der IW-Studie zufolge in den vergangenen Jahren zugunsten älterer Menschen entwickelt. Hier nennt das IW Köln die ergänzenden Alterseinkommen, die Verteilung der Einkommen im Haushalt sowie die Haushaltszusammensetzung. Mehr Frauen würden heuzutage arbeiten, weniger Rentner würden allein leben als noch vor 30 Jahren, was das Armutsrisiko verringere. (tk)
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