Streit unter Erben ist in Deutschland keine Seltenheit. 28% der Deutschen haben bereits einen Kampf ums Erbe miterlebt. Mehr als die Hälfte aller Konflikte zwischen Hinterbliebenen resultieren aus unklarer Erbfolge und fehlendem Testament. Das sind Ergebnisse der Umfrage „Patientenverfügung und Erbschaft“, die im Auftrag der Hannoversche Leben durchgeführt wurde. Daraus geht auch hervor, dass drei von vier Deutschen über 18 Jahren sich nicht per Vollmacht festgelegt haben, wer im Fall der Fälle dafür sorgen soll, dass bestimmte medizinische Maßnahmen durchzuführen oder zu unterlassen sind, falls sie nicht mehr selbst entscheiden können.
Und: Je größer das eigene Einkommen ist, desto häufiger sind die Bundesbürger in Erbstreitigkeiten verwickelt. 39% der Deutschen mit einem Einkommen von mehr als 4.000 Euro haben sich schon einmal um ein Erbe gestritten. Bei Menschen, die weniger als 1.000 Euro netto im Monat verdienen, sind es nur 21%.
Parteien und Staat erben nichts
In der Studie wurde des Weiteren danach gefragt, wem die Deutschen auf keinen Fall etwas vererben würden. Hier schließen nur 7% die eigene Schwiegermutter kategorisch aus, lediglich 4% würden ihren eigenen Kindern nichts vermachen. Der Ex-Partner bekäme von 33% nichts. Die wenigsten Menschen gönnen ihr Erbe der Politik oder dem Staat: 73% würden einer Partei definitiv nichts vererben, 66% schließen den Staat als Nutznießer von vornherein aus. Immerhin: 8% gönnen ihren Hinterbliebenen keinen Cent, sondern wollen alles vorher ausgeben – getreu dem Motto: „Auf eine Lebensversicherung kann ich verzichten. Ich will meinen Familienmitgliedern das hinterlassen, was sie verdient haben – nämlich nichts.“ (ad)
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