AssCompact suche
Home
Management & Wissen
20. Oktober 2023
Financial Freedom Report 2023: Stimmung hellt sich auf
Hot air balloon, isolated on white background.

Financial Freedom Report 2023: Stimmung hellt sich auf

Bereits zum dritten Mal hat die LV 1871 Menschen nach ihrer Haltung zu finanzieller Freiheit gefragt. Viele bewerten ihre persönliche Finanzsituation positiver als im Vorjahr – trotz der zahlreichen Krisen. 63% der Befragten halten finanzielle Unabhängigkeit für einen essenziellen Aspekt von Freiheit.

Für den Financial Freedom Report 2023 hat die LV 1871 bereits zum dritten Mal Menschen in Deutschland nach ihrer Haltung zu finanzieller Freiheit befragt. Trotz angespannter wirtschaftlicher Lage und Inflation auf hohem Niveau bewertet die Mehrheit der Befragten ihre persönliche Finanzsituation positiver als im Jahr zuvor. Die LV 1871 warnt aber davor, der finanziellen Unabhängigkeit, Altersvorsorge und Absicherung nun weniger Beachtung zu schenken.

„Vom Schein nicht trügen lassen“

„Trotz der angespannten wirtschaftlichen Lage und einer hohen Inflation sehen wir, dass die Mehrheit der Bundesbürgerinnen und Bundesbürger ihre persönliche Finanzsituation positiver wahrnimmt als im Vorjahr. Diese Tendenz zeichnet sich auch im Financial Freedom Index ab. Doch wir dürfen uns vom Schein nicht trügen lassen, denn gerade im aktuellen Umfeld bleiben die Risiken, die die finanzielle Unabhängigkeit der Menschen gefährden, bestehen oder werden gar größer“, so Hermann Schrögenauer, Vorstand der LV 1871.

Stimmung zu privaten Finanzen wird besser

So hellt sich die Stimmung zu privaten Finanzen insgesamt also etwas auf und viele blicken weniger besorgt auf das Thema: Der Gedanke an die eigene finanzielle Situation löst laut dem Report bei 36,9% der Menschen eher neutrale bzw. positive Emotionen aus. Das ist ein Anstieg um 9,7 Prozentpunkte im Vorjahresvergleich. Trotzdem sind die Befragten nicht sorgenfrei: Bei 59,8% der Befragten beeinflussen Inflation und die aktuelle Wirtschaftslage die Stimmung. Besonders große Sorgen bereitet vielen der Ukraine-Krieg mit 70,5% und die Angst vor gesellschaftlicher Spaltung mit 62,5%. Laut LV 1871 rücken die tatsächlichen Gefahren der wirtschaftlichen Negativspirale dadurch wohl in den Hintergrund.

Financial Freedom Index klettert auf 44,8%

Und so erhöht sich der Financial Freedom Index in diesem Jahr auch von 40,6% (2022) auf 44,8% (2023). Durchschnittlich befinden sich die Befragten somit im Zustand finanzieller Normalität. Die nächste Stufe im Index wäre die finanzielle Kontrolle, diese wird vom Durchschnitt aber weiterhin noch nicht erreicht. Finanzielle Normalität bedeutet, dass Menschen ihren Lebensunterhalt über das eigene Einkommen stemmen können. Gleichzeitig gefährdet aber die Abhängigkeit von der Einkommensquelle den vermeintlich sicheren Zustand, beschreibt LV 1871.

Finanzielle Unabhängigkeit ist essenziell

Finanzielle Unabhängigkeit wird von der Mehrheit, nämlich 63%, als essenzieller Aspekt von Freiheit gesehen. Hier legen Frauen mit rund 70% sogar noch mehr Wert auf ihre finanzielle Freiheit als Männer mit 55,7%.

 

Financial Freedom Report 2023: Stimmung hellt sich auf

 

Und was bedeutet finanzielle Freiheit nun konkret für die Befragten? 58% sehen finanzielle Unabhängigkeit in allen Lebenslagen erneut klar auf Platz 1. Auf eher niedrigem Niveau liegen dem Report zufolge auch in diesem Jahr z. B. die Erfüllung finanzieller Träume (13,7%), die Emanzipation von Arbeit (11,5%) und ein festes Gehalt (5,1%). Interessant ist hier aber die Einstellung der Altersgruppe der 30- bis 39-Jährigen, also der sogenannten Generation Y oder auch Millennials: Im Vorjahr sagten noch über 70% von ihnen, finanzielle Freiheit bedeute, in allen Lebenslagen finanziell unabhängig zu sein. Nun jedoch sehen das lediglich noch 55,1% so. Andere Aspekte sind dafür im Vergleich zu 2022 jeweils um das Doppelte an Prozentpunkten angestiegen, darunter „sich Träume finanziell erfüllen“ zu können (20,8%) oder „nicht mehr arbeiten“ zu müssen (18,6%).

Gender Gap bei Investitionen

Beim Thema Finanzwissen machen 7% der Befragten die Angabe, sich seit dem Vorjahr zum Thema Finanzen weiterzubilden. Investitionen in Aktien/Fonds/ETFs verbuchen dem Report zufolge einen leichten Zuwachs von 7,6% (2022) auf 10,3% (2023). Aber hier klafft eine Gender Gap: Unter männlichen Befragten legen 15,6% ihr Privatvermögen vermehrt in Aktien, Fonds oder ETFs an, bei den Frauen sind es lediglich 4,9%. Und auch ein Nachhaltigkeitsbewusstsein ist da: Erstmals geben 6% an, seit dem Vorjahr vermehrt auf nachhaltige Finanzprodukte zu achten. Das mache den Einbezug dieser Aspekte in das Angebot von Versicherungen und die Beratung durch Maklerinnen und Makler zum neuen Standard, heißt es von LV 1871.

Über die Umfrage

2.500 Menschen in Deutschland ab 18 Jahren haben im August 2023 an der repräsentativen Online-Umfrage zum Thema Financial Freedom der LV 1871, durchgeführt von Civey, teilgenommen. Darin beantworteten die Teilnehmenden Fragen nach ihrem individuellen Verständnis von (finanzieller) Freiheit und ihren Gefühlen und Sorgen beim Thema Finanzen, Altersvorsorge und Absicherung. (lg)

Bild: © thebigland45 – stock.adobe.com; Grafik: © LV 1871/Civey