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10. Juli 2015
Grexit-Unsicherheit: Anlageberater flüchten von Anleihe- in Geldmarktfonds

Grexit-Unsicherheit: Anlageberater flüchten von Anleihe- in Geldmarktfonds

Der Grexit lässt auch Anlageberater nicht kalt. Laut dem ebase Fondsbarometer schichten sie ihre Depots massiv um. Rentenfonds wurden zuletzt massiv verkauft. Gefragt waren stattdessen noch defensivere Geldmarktfonds. Offene Immobilienfonds legten derweil einen rasanten Trendwechsel hin.

Das ebase Fondsbarometer, das die Handelsaktivität bei der im Fondshandel führenden B2B Direktbank widerspiegelt, ist gegen Ende des zweiten Quartals deutlich gesunken. Nach 117,5 Punkten im Mai wies der Index im Juni nur noch 107,5 Punkte aus. Damit lag die Handelsaktivität zwar noch immer über dem Jahresdurchschnitt von 2014. Im März war das ebase Fondsbarometer allerdings noch auf ein Allzeithoch von 143,1 Punkten gestiegen. Auch bei ETFs hat die Handelsaktivität nachgelassen. Nachdem der Teilindex im März noch 202,6 Punkte auswies waren es im Juni nur noch 136,4 Punkte.

Im Bann des Grexit

Im zweiten Quartal 2015 war der Fondshandel laut ebase vor allem von den Ereignissen in Griechenland geprägt. „Offenbar aus Sorge um einen möglichen Grexit und die Konsequenzen daraus sind viele Anlageberater auf Nummer sicher gegangen und haben die Fondsdepots ihrer Kunden defensiv ausgerichtet“, erklärt Rudolf Geyer, Sprecher der Geschäftsführung von ebase.

Raus aus Rentenfonds

Anlageberater haben laut ebase in den vergangenen drei Monaten die Bestände an Rentenfonds deutlich verringert und stattdessen Positionen in Geldmarkt- und geldmarktnahen Fonds aufgebaut. Der Kaufquotient für geldmarktnahe Fonds lag im zweiten Quartal bei 1,77, was bedeutet, dass die Mittelzuflüsse die Abflüsse um 77% übertrafen. Im 1. Quartal wurden geldmarktnahe Fonds mit einem Kaufquotienten von 0,77 noch mehrheitlich verkauft. Der Kaufquotient für Geldmarktfonds lag bei 1,26. Bei Rentenfonds hingegen stürzte der Wert von 1,17 im ersten Quartal auf nunmehr 0,58 ab.

Offene Immobilienfonds wieder gefragt

Einen noch deutlicheren Trendwechsel gab es bei offenen Immobilienfonds, deren Quotient von 0,17 auf 2,18 gesprungen ist. Das bedeutet, dass mehr als doppelt so viele Anteile gekauft wie verkauft wurden. Mehrheitlich gesucht waren zudem Mischfonds (1,29). Auf der Verkaufsseite waren hingegen Dachfonds und Aktienfonds zu finden. (mh)