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12. Oktober 2018
Interesse am Autofahren bei jungen Menschen ungebremst

Interesse am Autofahren bei jungen Menschen ungebremst

Das neueste Smartphone mag bei jungen Leuten das Auto als Statussymbol ersetzt haben, aber das Autofahren bleibt für junge Erwachsene wichtig: Laut GDV machen nach wie vor rund 80% der Deutschen bis zum Alter von 24 Jahren den Führerschein. Auch die Versicherer sehen kein sinkendes Interesse an individueller Mobilität.

Auch wenn das neueste Smartphone bei jungen Menschen das Auto als Statussymbol abgelöst hat und Fahrstunden nicht gerade günstig sind: Autofahren und damit auch der Führerschein bleiben für junge Erwachsene wichtig. So zeigen Berechnungen des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), dass die Quote der jungen Menschen mit einer Fahrerlaubnis in den vergangenen zehn Jahren stabil geblieben ist. Nach wie vor machen etwa vier von fünf Deutschen bis zum Alter von 24 Jahren den Auto-Führerschein.

Kein nachlassendes Interesse am Führerschein

„Das oft behauptete Desinteresse der jungen Generation an einem Führerschein gibt es nicht; ein Abwärtstrend ist nicht zu erkennen“, erklärt der Leiter Kraftfahrt-Statistik im GDV, Jörg Schult. Zwar habe man weniger Führerschein-Neulinge und Fahrschüler als früher, aber Schuld hierfür sei hauptsächlich der demografische Wandel. In Deutschland gebe es schlicht weniger junge Menschen, wie Schult betont. Auch die Kfz-Versicherer können kein nachlassendes Interesse an individueller Mobilität erkennen. Stattdessen steigt die Zahl der versicherten Kraftfahrzeuge stetig an und beträgt inzwischen über 64 Millionen Fahrzeuge.

Unterschiede zwischen Stadt und Land

Wie aus den Berechnungen des GDV außerdem hervorgeht, ist der Pkw-Führerschein auf dem Land verbreiteter als in Städten. So hat in den Stadtstaaten Hamburg, Bremen und Berlin nur etwa jeder Zweite der bis zu 24-Jährigen einen Führerschein. In Flächenländern wie Bayern, Baden-Württemberg oder Rheinland-Pfalz liegt die Quote hingegen bei über 90%.

Eine genaue Quote der Führerschein-Inhaber in Deutschland lässt sich allerdings laut GDV nicht ermitteln. Das Kraftfahrt-Bundesamt registriert nämlich nur die in Deutschland ausgestellten Führerscheine und erfasst die im Ausland ausgestellten Führerscheine von in Deutschland lebenden EU-Bürgern nicht. Nicht-EU-Ausländer mit Führerschein ihres Heimatlandes, die änger als sechs Monate in Deutschland leben, müssen in der Regel hier eine neue Fahrerlaubnis beantragen.

Die Statistiker des GDV haben daher die beim KBA registrierten Führerscheine von bis zu 24-Jährigen für die vergangenen zehn Jahre auf die Anzahl deutscher Staatsangehöriger mit Wohnsitz in Deutschland bezogen. „Die so berechnete Quote ist tendenziell etwas höher als die tatsächliche Quote der Führerschein-Inhaber in Deutschland, eignet sich aber sehr gut, um Verhaltensänderungen der jungen Generation zu erkennen“, erläutet Schult. (tk)