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16. November 2023
Kranken profitiert besonders von verbesserter finanzieller Lage

Kranken profitiert besonders von verbesserter finanzieller Lage

Zu Konsumlaune, Sparstrategien und Versicherungen hat Nordlight Research Menschen befragt und herausgefunden, wo Zukunftspotenziale für die Versicherungsbranche liegen könnten. Vor allem von einer verbesserten finanziellen Lage der Bundesbürger würden wohl auch viele Versicherungen profitieren.

Von einer insgesamt aufgehellten Stimmung unter den Bundesbürgern könnte die Versicherungsbranche profitieren, zeigt die aktuelle Verbraucherstudie „Zukunftspotenziale für die Versicherungsbranche – Kunden zwischen Abwarten und Neuausrichtung im sich verändernden Markt“ des Marktforschungsinstituts Nordlight Research in Zusammenarbeit mit dem Data-Analytics-Beratungsunternehmen Cedio.

28% rechnen mit Verbesserung der finanziellen Situation

Momentan geben sich 47% der Befragten überwiegend zuversichtlich und gelassen, was die Zukunft angeht – zum Vergleich: 2022 waren es 38%. Stärkere Zukunftssorgen machen sich aktuell noch 24% (2022: 29%). Was ihre finanzielle Situation angeht, erwarten 29% der Verbraucher, dass sich diese zukünftig verbessern wird, und 26% denken, es wird eine Verschlechterung geben.

Bereit, in gute Absicherung und Vorsorge einzuzahlen

Laut Studie ist die Bereitschaft, in gute Absicherung und Vorsorge einzuzahlen, weiterhin hoch. 46% zeigen sich bereit, notfalls an anderer Stelle bei Konsumausgaben zu sparen – vor allem 16- bis 49-Jährige, Haushalte mit Kindern und Besserverdienende.

„Übergreifend wird deutlich, dass die Absatzpotenziale für die Assekuranz unter sich verändernden Marktbedingungen zielgruppenspezifisch stark variieren“, sagt Thomas Donath, Geschäftsführer bei Nordlight Research.

So fallen Positiv- und ein Negativ-Szenario für Versicherungs- und Altersvorsorgeprodukte aus

Um die Unterschiede zukünftiger Marktpotenziale für die Assekuranz deutlich zu machen, wurden in der Studie zwei Szenarien untersucht: ein Positiv- und ein Negativ-Szenario. In einem Positiv-Szenario, bei dem die Befragten zukünftig 10 bis 20% mehr Geld zur Verfügung hätten (z. B. durch höheres Einkommen, steigende Rente, Erbschaft, Beförderung), würde über die Hälfte (52%) auch ihre monatlichen Ausgaben für Versicherungs- und Altersvorsorgeprodukte nach oben anpassen. Allerdings würden auch 48% ihre Ausgaben unverändert lassen. Insgesamt halten 21% der Bundesbürger das untersuchte Positiv-Szenario für sich persönlich für realistisch.

Lieber woanders sparen

Das Negativ-Szenario offenbart: Wer künftig 10 bis 20% weniger Geld zur Verfügung hätte (z. B. durch geringeres Einkommen, sinkende Rente, Inflation und steigende Preise, Kurzarbeit), würde mehrheitlich (71%) auch bei den Ausgaben für Altersvorsorge und Versicherungen sparen bzw. diese verschieben. 30% würden diese Ausgaben der Studie zufolge auch unter eingeschränkten finanziellen Rahmenbedingungen unverändert lassen. Viele würden allerdings bei Reisen, Ausgehen, Bekleidung oder beim Medienkonsum sparen. Das Negativ-Szenario schätzen für sich 32% der Befragten als wahrscheinlich ein. „Obwohl die Mehrheit der Bürger die steigenden Preise spürt, würde rund die Hälfte nicht bei der Altersvorsorge, sondern lieber woanders sparen“, sagt Liesa Fiegl, Studienleiterin bei Nordlight Research.

Diese Versicherungen könnten konkret profitieren

Die Studie hat auch untersucht, welche Versicherungen denn von einer zukünftig verbesserten finanziellen Situation der Bundesbürger profitieren würden. Dazu zählen könnten sich u. a. die Pflegeversicherung, Private Kranken- und Krankenzusatzversicherung und Auslandskrankenversicherung sowie die Kfz-Voll- oder Teilkasko-Versicherung. Im Negativ-Szenario müssten diese auch mit Verlusten rechnen. Das wäre vor allem bei Frauen und älteren Menschen ab 50 Jahren der Fall. Diese befinden gemäß der Studie ihre eigene finanzielle Lage und Zukunft durchschnittlich häufig für negativer als Männer und jüngere Menschen. Das generelle Neuabschluss- und Wechslerpotenzial liegt übrigens je nach Versicherungssparte aktuell zwischen 2 und 7%, heißt es von Nordlight Research.

Hier informieren sich Verbraucher zu Versicherungen

Und auch zum Abschluss neuer Versicherungen wurden die Menschen befragt. Im Vorhinein würden sich 45% der Kunden auf einer Preisvergleichsseite im Internet informieren, Beispiele sind Check24 und Verivox. Allgemein im Internet recherchieren würden 36%. Und auf die Webseiten der Versicherer schauen 32%. Mit 27% liegen Vertreter der eigenen Versicherung als Informationsquelle noch vor den unabhängigen Versicherungsmaklern (17%).

Informationsquellen: Misstrauen vor allem gegenüber Social Media

Am meisten Vertrauen schenken die Verbraucher in Sachen Informationsquellen Webseiten mit Testberichten, und zwar mit 55%, und Preisvergleichsseiten im Internet mit 54%. Freunde, Bekannte und Verwandte erhalten 53%. Unabhängigen Maklern und Versicherungsvertretern fallen jeweils 36% zu. Mehr Misstrauen als Vertrauen wird laut Studie Social-Media-Seiten (15%) oder Empfehlungen von Influencern (13%) entgegengebracht.

Wo schließen die Menschen ihre Versicherung ab?

Die bevorzugten Abschlusswege sind unter den Befragten mit 29% die Internetseiten der Versicherer, mit 27% online über ein Vergleichsportal, mit ebenfalls 27% die Filialen der Versicherungen und mit 24% Vermittlerbüros. Nicht abschließen würden die meisten ihre Versicherungen über die telefonischen Hotlines der Produktgeber oder über Finanzvertriebe.

Über die Studie

1.000 Bundesbürger ab 16 Jahren wurden für die Studie repräsentativ zu ihrer persönlichen Lebenssituation, zur Konsumlaune und zu Sparstrategien und speziell zu ihrem aktuellen und zukünftigen Versicherungsverhalten befragt.

Bild: © sommart – stock.adobe.com