Nachdem sich das letzte TRENDS-Sonderthema mit nachhaltigen Versicherungsprodukten und -unternehmen beschäftigte, geht es nun um nachhaltige Versicherungsberatung und Vermittlerbetriebe.
20% ohne Strategie
Die Autorinnen und Autoren der Studie „AssCompact TRENDS I/2024“ stellen fest: Nur 20% der Makler beurteilen die Relevanz des Themas Nachhaltigkeit für ihr eigenes Unternehmen als (sehr) relevant; für den Maklermarkt insgesamt sind es 24%. Offensiv gehen das Thema nur knapp 17% an. Rund jeder Fünfte hat laut Studie gar keine Nachhaltigkeitsstrategie.
Nachhaltigkeit selten in Verbindung mit Mitarbeitergewinnung
Etwas überraschend erscheint auch die Antwort auf die Frage, ob die Nachhaltigkeitsstrategie auf der jeweiligen Website veröffentlicht wurde. Denn hier geben 45% an, dass sie keine Website haben.
„Ein weiterer interessanter Aspekt ist, dass nur knapp 5% der Befragen ‚Nachhaltigkeit‘ strategisch zu Zwecken der Mitarbeitergewinnung nutzen. Im Zeitalter von New Work ist das noch ein sehr kleiner Anteil, hier besteht Luft nach oben“, ergänzt Dr. Mario Kaiser, Leiter der AssCompact Studien bei der bbg Betriebsberatungs GmbH.
Interesse und Neugierde an Nachhaltigkeitsthemen
Allerdings zeigt ein Großteil der Befragten trotzdem persönliches Interesse an Nachhaltigkeit: 37% geben an, aus voller Überzeugung an Nachhaltigkeit interessiert zu sein, 36% nähern sich dem Thema mit Neugierde. Doch es gibt auch die andere Seite: 28% fühlen sich gezwungen, sich damit zu beschäftigen. Und 26% sagen, sie müssen sich damit beschäftigen, „weil es alle tun“.
Was das eigene Vermittlerbüro angeht, steht das Thema Nachhaltigkeit laut Studie vor allem im ökologischen Bereich auf der Agenda der befragten Maklerinnen und Makler sowie Mehrfachagentinnen und -agenten. Dies betrifft dann etwa das Mobilitätsverhalten, Energiesparmaßnahmen oder Abfallreduzierung. 42% haben sich in diesem Rahmen bereits mit Nachhaltigkeit befasst. Im ökonomischen Bereich ist es fast ein Viertel, das sich z. B. mit nachhaltigen Versicherungen befasst. Ein klares Nein zu der Frage gibt es von 41%.
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