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31. Juli 2023
Neue Kryptowährung „Worldcoin“ soll die Welt verändern

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Neue Kryptowährung „Worldcoin“ soll die Welt verändern

Kontroversen und Bedenken

Die Idee, die Augen von potenziell 8 Milliarden Menschen zu scannen, sorgt erwartungsgemäß vielerorts für Bedenken. Edward Snowden, der wohl bekannteste Whistleblower der Welt, sieht Worldcoin als gefährliches Unterfangen und warnt davor einen „Katalog von Augäpfeln zu erstellen, so das Handelsblatt. Der US-amerikanische Anwalt Adam Schwartz von der Electronic Frontier Foundation pocht darauf, die Unveränderbarkeit unserer biologischen Merkmale zu bedenken. Denn wenn Passwörter gestohlen werden, könne man sie ändern – Daten, die auf unseren Augen basieren, jedoch nicht.

Auch an den Methoden von Tools for Humanity selbst wird gezweifelt. Ethereum-Gründer Vitalik Buterin hat in einer Worldcoin-Analyse erläutert, dass man nicht sicher sein könne, ob der Orb nicht doch mehr Daten sammelt als angegeben. Außerdem gibt es einen Bericht der Zeitschrift „MIT Technology Review“, wonach Worldcoin die erste halbe Million Nutzer vor allem in Entwicklungsländern rekrutiert hätte – mit fragwürdigen Methoden wie Versprechen von Reichtum oder Anlockung durch Bargeld oder Geschenke.

BaFin schaltet sich ein

Laut Handelsblatt entschied sich Altman dagegen, Worldcoin schon in den Vereinigten Staaten anzubieten. Grund dafür sei, dass die US-Börsenaufsicht SEC stärker gegen Kryptoprojekte und Börsen vorgehe, wenn die bestehenden Wertpapiergesetze missachtet werden. In Deutschland unterliege Worldcoin, wie Alex Blania dem Handelsblatt im Interview verrät, der Zuständigkeit des Bayerischen Landesamtes für Datenschutzaufsicht. Dort gebe es laut Blania schon einen Austausch – die Aufsicht wisse davon jedoch nichts, so das Handelsblatt. Auf Nachfrage der Zeitung hieß es, dass es keine Abstimmung Worldcoin gegeben habe und eine datenschutzrechtliche Prüfung eingeleitet worden sei.

Und auch die deutsche Finanzaufsicht BaFin ist mittlerweile aktiv. Auf Handelsblatt-Anfrage teilte eine Sprecherin mit, dass man die Aktivitäten von Worldcoin beobachtet. Laut Altman sei Worldcoin u. a. in Deutschland gestartet, weil es dort erlaubt sei. Eine Erlaubnis der BaFin habe das Unternehmen Tools for Humanity jedoch nicht, so die Sprecherin. Es müsse nun geprüft werden, ob eine Erlaubnis erforderlich sei oder nicht. Eine „Voranfrage“, mit der dies im Vorfeld hätte erledigt werden können, sei nicht gestellt worden. (mki)

Bild: © iridescentstreet – stock.adobe.com