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11. Mai 2022
Rechtliche Einordnung von Non-Fungible Token

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Rechtliche Einordnung von Non-Fungible Token

Welche Rechte besitzen Käuferinnen und Käufer am Werk überhaupt?

Kunst hat in der digitalen Welt keine so weitgehenden Rechte, wie es das physische Eigentum vermittelt. Jedoch können ohne Weiteres Nutzungsrechte vereinbart werden, die im Ergebnis eine vergleichbare Rechtsstellung gewähren. Aufgrund dessen sind beim Erwerb eines NFTs die Nutzungsrechte sorgfältig zu prüfen. Diese können von einem exklusiven Nutzungsrecht der Käufer – nur sie dürfen das NFT und Original nutzen – bis hin zu einzelnen allgemeinen Regelungen reichen. Deshalb ist es von großer Bedeutung, dass vor dem Kauf eine juristische Absicherung erfolgt, weil ein Schutz der Rechtsposition nur bei entsprechender vertraglicher Vereinbarung besteht.

Wie sollen sich Käufer angesichts der Bedeutung der Nutzungsrechte verhalten?

Natürlich muss der Prüfungsaufwand hier mit Augenmaß erfolgen. Wenn es sich um Kleinbeträge handelt, dann ist die Frage der Sicherheit der eigenen Rechtsposition von vergleichsweise geringer Bedeutung. Allerdings kann sich dies sehr schnell ändern, wenn eine Veräußerung oder Vervielfältigung des NFTs ansteht. In diesem Fall sollte vorher sichergestellt werden, ob in den Übertragungsbedingungen solche Rechte eingeräumt werden. Für die Abwicklung solcher NFT-Transaktionen können sogenannte Smart Contracts zum Einsatz kommen. Hierbei gilt es zu beachten, dass unterschiedlichste Übertragungsbedingungen zum Tragen kommen. Dazu gehört auch die automatisierte Zahlung von Provisionen oder Anteilen an den Künstler.

Gibt es Besonderheiten bei der steuerlichen Behandlung von NFTs?

NFTs sind als digitale Vermögenswerte entsprechend in der Bilanz von Unternehmen mit den Anschaffungskosten zu verzeichnen. Im privaten Umfeld gelten dabei dieselben Regeln wie bei analoger Kunst.

Dieses Interview lesen Sie auch in AssCompact 04/2022, S. 118 f., und in unserem ePaper.

Bild: © JustSuper – stock.adobe.com

Bild Autor: © Julia Richter de Arce

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Ein Artikel von
Dr. Wolfgang Richter