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11. Mai 2016
Resilience Index 2016 hilft bei unternehmerischen Entscheidungen

Resilience Index 2016 hilft bei unternehmerischen Entscheidungen

Der FM Global Resilience Index vergleicht 130 Länder und Gebiete anhand ihrer Anfälligkeit für Lieferkettenunterbrechungen. Im aktuell veröffentlichten Index verliert Norwegen seine ehemalige Führungsposition an die Schweiz und Venezuela bleibt Schlusslicht. Deutschland steigt dagegen auf Platz 4.

Naturkatastrophen, Feuer, politische oder wirtschaftliche Unruhen, Korruption oder eine schwache Infrastruktur haben das Potenzial, unwiderrufliche Schäden zu verursachen – für Partner, Geschäftsergebnisse und Shareholder Value. Resilienz ist die Fähigkeit, einer Beeinträchtigung standzuhalten und schnellstmöglich zum Normalbetrieb zurückzukehren. Der FM Global Resilience Index vergleicht 130 Länder und Gebiete anhand ihrer Anfälligkeit für Lieferkettenunterbrechungen. Dabei möchte der FM Global Resilience Index Entscheidungshilfe für Führungskräfte in Bezug auf Standorte globaler Zulieferer oder eigener Produktionsstätten sein.

Schweiz erstmals auf Platz 1

Die ehemalige Nummer zwei des FM Global Resilience Index, die Schweiz, hat Norwegen von der Spitze abgelöst. In den „Top Ten“ folgen auf die Schweiz und Norwegen in absteigender Folge Irland, Deutschland, Luxemburg, die Niederlande, die mittleren Staaten der USA, Kanada, Australien und Dänemark.

Das Schlusslicht des Index von 2016 bildet zum zweiten Mal in Folge Venezuela (Platz 130), in aufsteigender Reihenfolge gefolgt von der Dominikanischen Republik, der Kirgisischen Republik, Nicaragua, Mauretanien, der Ukraine, Ägypten, Algerien, Jamaica und Honduras. Venezuelas Platzierung am unteren Ende des Index ist den Elementarrisiken (Wind- und Erdbebengefahr), der Wahrnehmung eines Kontrollverlusts in Verbindung mit der Korruption und der schlechten Infrastruktur sowie der als schlecht wahrgenommenen Qualität lokaler Zulieferer geschuldet.

Deutschland auf dem 4. Platz

Deutschland belegt Platz 4 im Ranking, mit 94,6 von insgesamt 100 Punkten. Dies bedeutet eine Verbesserung um zwei Plätze im Vergleich zum Vorjahr – dabei muss jedoch beachtet werden, dass die Platzierungen relativ zueinander zu betrachten sind. Deutschland verbessert sich dennoch mit dem Gesamt-Scoring um 3,5 Punkte (2015: 91,1 von 100 Punkten). Dies ist unter anderem auf die gute Platzierung beim Faktor Lieferkette zurückzuführen: Hier erlangt Deutschland den 4. Rang hinter der Schweiz, Japan und den Niederlanden. Deutschland hat dies vor allem seiner guten Infrastruktur und der positiven Bewertung der Qualität seiner lokalen Zulieferer zu verdanken.

Die Kennzahlen

Der FM Global Resilience Index ist ein datenbasiertes Tool, das die Resilienz von Lieferketten in 130 Ländern und Gebieten weltweit in einem Ranking vergleicht. Dazu werden neun Treiber, die sich auf die Widerstandsfähigkeit von Lieferketten auswirken, zu drei Faktoren zusammengefasst – Wirtschaft, Risikoqualität und die Lieferkette selbst – und mit einer Punkteskala von 0 bis 100 gewertet. Die drei Treiber zur Bewertung des Wirtschaftsfaktors umfassen das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf, das politische Risiko und die Ölintensität, die die Anfälligkeit eines Landes bei Veränderungen des Ölpreises und der Ölversorgung beschreibt. Der Faktor Risikoqualität setzt sich zusammen aus den vorherrschenden Elementarrisiken sowie der Qualität des Risikomanagements bei Elementar- und Brandrisiken in den einzelnen Ländern. Der Faktor Lieferkette bestimmt sich durch den Umfang der Korruptionskontrolle in einem Land, die Qualität der Infrastruktur und die Qualität der lokalen Zulieferer.

Wozu benötigen Entscheider den Resilience Index?

Der online verfügbare und interaktive FM Global Resilience Index fasst Daten aus maßgeblichen Quellen in einem dynamischen Tool zusammen. Der Resilience Index nutzt stets aktualisierte Daten von autorisierten Quellen wie der Weltbank und dem Weltwirtschaftsforum, um Entscheidungsträgern zu helfen, unbekannte Risiken, die die unternehmerische Leistungsfähigkeit schädigen könnten, zu untersuchen. Somit können sie Zulieferer und Standorte besser auswählen, bestehende Lieferketten beurteilen und kritische Punkte entlang der Supply Chain identifizieren. Denn eine fragile Lieferkette wirkt sich häufig negativ auf das betroffene Unternehmen aus. (sg)