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28. November 2018
Risikolebensversicherung: Studie sieht großen Beratungsbedarf

Risikolebensversicherung: Studie sieht großen Beratungsbedarf

Viele Menschen sind sich der Risiken des eigenen frühzeitigen Ablebens nicht bewusst. Laut einer DELA-Studie haben die Deutschen reichlich Nachholbedarf in Sachen Risikolebensversicherung. So hat jeder Zweite keine konkrete Vorstellung von der richtigen Absicherungssumme und unterschätzt den Vorsorgebedarf. Für Makler sieht die Studie hohes Beratungs- und Vertriebspotenzial.

Den meisten Deutschen ist die finanzielle Absicherung von Partner und Familie im Falle des eigenen Ablebens sehr wichtig. Doch in Sachen Vorsorgebedarf klaffen große Wissenslücken bei Verbrauchern auf. Dies geht aus einer Umfrage im Auftrag der DELA Lebensversicherung hervor, die das Beratungs- und Marktforschungsunternehmen ASSEKURATA Solutions GmbH durchgeführt hat. 1.000 Personen zwischen 30 und 69 Jahren wurden zu ihrer Vorsorgesituation, ihren Erwartungen und ihrem Informationsverhalten in Bezug auf das Thema Risikoleben befragt. „Die Ergebnisse der aktuellen DELA-Studie zeigen deutlich, dass viele Menschen in Deutschland sich der Risiken des eigenen frühzeitigen Ablebens oder des Ablebens des Partners nicht bewusst sind,“ erklärt Walter Capellmann, Hauptbevollmächtigter der DELA Deutschland.

Eigenes vorzeitiges Ableben für viele kein Schreckgespenst

So steht der eigene Tod beim Risikoempfinden vieler Menschen nicht im Vordergrund. Laut Studie empfinden nur 17,5% ihr eigenes vorzeitiges Ableben als Risiko, für lediglich 15% das vorzeitige Ableben des Partners. Im Vergleich dazu werden Themen wie Pflegebedürftigkeit, Arbeitslosigkeit oder Berufsunfähigkeit als ein deutlich höheres Risiko eingestuft. Demgegenüber bewerten die Menschen Themen wie Pflegebedürftigkeit, Arbeitslosigkeit oder Berufsunfähigkeit als deutlich höheres Risiko. Dabei können die finanziellen Folgen des eigenen Ablebens für die Hinterbliebenen erheblich sein. „Wir sind der Überzeugung, dass das Thema Risikoleben zum festen Bestandteil einer Vorsorgeberatung gehören sollte“, wie Capellmann unterstreicht. Er sieht Makler und Vermittler gefragt, ihre Kunden für das Thema zu sensibilisieren und diese Vorsorgelücke zu schließen.Dazu ist zu sagen, dass die DELA im Frühjahr 2018 ihren deutschen Markteintritt vollzog und ihren Schwerpunkt auf Risikolebensversicherungen legt.

Deutsche haben Nachholbedarf in Sachen Risiko-LV

Was die finanzielle Absicherung im Bereich Risikoleben betrifft, sehen die Studienautoren reichlich Nachholbedarf bei den Deutschen: Knapp 45% der Befragten besitzen keine Lebensversicherung, nahezu 80% keine Risikolebensversicherung. Fast ein Viertel der Befragten habe laut Studie noch nicht einmal über eine Vorsorge im Bereich Risikoleben nachgedacht. Als wichtigste Anlässe, sich mit dem Abschluss einer Risiko-LV zu beschäftigen, werden der Kauf von Wohneigentum genannt, Gespräche mit Verwandten oder Freunden sowie das Erleben eines Sterbefalls im eigenen Umfeld.

Vorsorgebedarf wird unterschätzt

Wie die Umfrage weiter zeigt, hat die Hälfte der Befragten keine konkrete Vorstellung davon, wie hoch die Summe für eine finanzielle Absicherung von Partner und Familie sein sollte. Eklatante Unterschiede ergeben sich zwischen tatsächlich abgeschlossener Versicherungssumme für eine Risiko-LV und der Einschätzung des eigenen Vorsorgebedarfs. Diesen schätzten die Befragten ohne Risikoleben im Schnitt auf rund 125.000 Euro, während die Versicherten ihren Bedarf mit durchschnittlich 175.000 Euro deutlich höher bezifferten. Tatsächlich hatten die Versicherten aber nur eine Summe von 150.000 Euro abgeschlossen. „Im Ergebnis bedeutet dies, dass die Mehrheit der Befragten ihren Bedarf zu gering einschätzt oder gar keine genauen Vorstellungen über ihren Vorsorgebedarf im Bereich Risikoleben hat,“ unterstreicht Capellmann. Es sei daher besonders wichtig, dass Vermittler gemeinsam mit ihren Kunden den individuellen Bedarf ermitteln.

Für Kunden zählt die persönliche Beratung

Auch wenn sich immer mehr Kunden online informieren, vertrauen sie beim Abschluss einer Risiko-LV ihrem Berater. So bestätigt die Umfrage, dass Vermittler die wichtigste Anlaufstelle für die Beratung und den Abschluss einer Risiko-LV für Risikoleben-Kunden mit Risiko-LV sind. Für mehr als 60% der Befragten ohne Risikoleben ist eine persönliche Beratung vor dem Abschluss bzw. der Entscheidung für ein Versicherungsprodukt wichtig. Mit zunehmendem Alter nimmt der Wunsch nach einer Beratung zum Thema Risikoleben ab. Während bei den Zielgruppen von 20 bis 49 Jahren der Wert rund 75% beträgt, liegt er bei der Altersgruppe der 50- bis 59-Jährigen nur noch bei etwa 65%.

Entscheidend für das Interesse am Thema Risikoleben und damit auch wichtig für die Kundenansprache ist das Vorhandensein von Kindern im Haushalt. So ist das Interesse an einer Beratung bzw. die Beratungsquote bei Umfrageteilnehmen mit Kindern höher. Auch das Einkommen spielt in Sachen Beratung eine Rolle: Bei Befragten mit höherem Einkommen fällt der Anteil derjenigen mit Beratungswunsch auch höher aus.

Abschluss öfter in jüngerem Alter

Als interessant für Beratung und Vertrieb bewerten es die Studienautoren, dass die erste Risiko-LV meist in jungen Jahren abgeschlossen wird. So haben vier von zehn Versicherten (40,7%) im Alter zwischen 18 und 29 Jahren eine Risiko-LV abgeschlossen, 23% im Alter von 30 bis 39 Jahren und 12,4% zwischen 40 und 49. In höherem Alter ist nicht nur die Beratung nicht mehr so relevant, sondern auch der Abschluss einer Risiko-LV spielt kaum noch eine Rolle. (tk)