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Finanzen
30. Januar 2017
Stimmung der deutschen Immobilienfinanzierer bricht ein

Stimmung der deutschen Immobilienfinanzierer bricht ein

Das BF.Quartalsbarometer ist im ersten ersten Quartal 2017 stark gesunken. Viele Immobilienfinanzierer haben demnach ihre optimistischen Markteinschätzungen zurückgeschraubt. Die Margen sind zudem wieder nahe am Tiefststand der vergangenen beiden Jahre.

Die BF.direkt AG, der Spezialist für die Finanzierung von Immobilienprojekten, hat das von bulwiengesa erarbeitete BF.Quartalsbarometer für das erste Quartal 2017 veröffentlicht. Der Index gibt die Stimmung und das Geschäftsklima der Immobilienfinanzierer in Deutschland umfassend wieder. Der Barometerwert ist dabei erheblich gefallen – von 2,05 auf 0,11.

Deutlich weniger Optimisten

Vor allem der Anteil der Befragten, die die aktuelle Lage am Finanzierungsmarkt als progressiv einstufen, ist signifikant gesunken. Waren im vierten Quartal 2016 noch 47% der Befragten optimistisch, sind es im ersten Quartal 2017 nur noch 22%. „Wir führen diese weniger optimistische Erwartung vor allem auf die größere Unsicherheit am Markt zurück“, kommentiert Francesco Fedele, CEO der BF.direkt AG. Diese resultiere aus den Zinsanhebungen in den USA und auch aus den noch unklaren Auswirkungen der Wirtschaftspolitik des neuen US-Präsidenten Donald Trump.

Spiegel steigender Unsicherheit

„Wir beobachten in Deutschland seit Oktober 2016 einen langsamen, aber kontinuierlichen Anstieg der langfristigen Zinsen, obwohl die EZB ihre stark expansive Geldpolitik weiterhin verfolgt. Auch hierin spiegelt sich die steigende Unsicherheit wieder. Darüber hinaus zeigt dies, dass die Geldpolitik zwar ein sehr wichtiger, aber nicht der allein entscheidende Faktor im Zinsgeschäft ist“, kommentiert Steffen Sebastian, Professor für Immobilienfinanzierung an der Universität Regensburg und wissenschaftlicher Berater des BF.Quartalbarometers.

Sinkende Margen

Auch die Margen der Finanzierer sind im Vergleich zum Vorquartal gesunken sind. Diese bewegen sich derzeit wieder nahe am tiefsten Stand der letzten beiden Jahre – sowohl bei der Finanzierung von Projektentwicklungen als auch von Bestandsimmobilien. Bei Projektentwicklungen sank die Durchschnittsmarge (über alle Nutzungsarten) von 194 Basispunkten im Vorquartal auf 181 Basispunkte. Bei Bestandsfinanzierungen ging die Marge von 140 auf 135 Basispunkte zurück. „Den Hauptgrund für die sinkenden Margen sehen wir im nach wie vor starken Wettbewerb der Finanzierer untereinander“, kommentiert Manuel Köppel, CFO der BF.direkt AG. (mh)