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11. Dezember 2017
Templeton-Growth-Fondsmanager zeigt Chancen und Risiken am aktuellen Markt auf

Templeton-Growth-Fondsmanager zeigt Chancen und Risiken am aktuellen Markt auf

Franklin Templeton ist eine der größten Fondsgesellschaften der Welt. Gerade in Fondspolicen spielen die Produkte des Hauses eine wichtige Rolle – allen voran der Templeton Growth. Fondsmanager und Investmentchef Norman Boersma hat sich nun zu der aktuellen Lage an den Märkten geäußert – und aufgezeigt, wo er Chancen und Risiken sieht.

Die Bedingungen an den globalen Finanzmärkten bleiben mit Blick auf 2018 nach wie vor weitgehend günstig – zu diesem Gesamtfazit kommt Norman Boersma in seinem Ausblick auf das kommende Jahr. Der Investmentchef der Templeton Global Equity Group verweist auf die in vielen Ländern noch immer lockere Geldpolitik. Die Fiskalpolitik wirke unterstützend, die Arbeitslosigkeit sinke und das Wirtschaftswachstum verlaufe positiv und weltweit synchron. Hinzu komme, dass die Inflation allgemein gedämpft ist und die Unternehmensgewinne robust sowie die Preise für Vermögenswerte stabil ausfallen. Dieses Umfeld werde 2018 unverändert Rückenwind für Aktien bieten – sofern kein externer Schock eintritt.

Potenzielle Risikoherde

Mögliche Risiken sieht der Experte von Franklin Templeton in einem unerwarteten Inflationsschub, einer Finanzkrise in China, einem Konflikt mit Nordkorea, einem erneuten Aufflammen des Populismus in Europa oder in einem politischen Fehler in dem entstehenden geldpolitischen Straffungszyklus. Angesichts eines allgemein niedrigen Inflationsdrucks verfügen die Zentralbanken nach Ansicht Boersmas über ausreichend Flexibilität, um auf die Entwicklung der Finanzbedingungen einzugehen und allmählich damit zu beginnen, die Geldpolitik zu normalisieren. Insgesamt jedoch scheine die Stimmlage und der Tenor der globalen Finanzlandschaft eher einer moderaten Reflation als hemmungsloser Euphorie zu entsprechen.

Europa bleibt günstig

Attraktive Chancen sieht Franklin Templeton unter anderem in Europa. So befinde sich der alte Kontinent in einer früheren Phase seines Zyklus als die USA und habe von der allgemeinen Erholung der Unternehmensgewinne, der steigenden Beschäftigung und der Belebung der Konsum- und Investitionsausgaben profitiert. Zudem haben die jüngsten Wahlergebnisse proeuropäische und wachstumsorientierte Reformen begünstigt. Vor diesem Hintergrund sind europäische Aktien Boersma zufolge im Verhältnis zur übrigen Welt äußerst billig.

Chancen in Asien

Auch in Asien seien Chancen entstanden. Japan verzeichne den längsten Wachstumsschub seit der globalen Finanzkrise, während südkoreanische Unternehmen erfreuliche Schritte hin zu einer besseren Unternehmensführung und Dividendenpolitik vollzogen haben. Und in China fiel das Wachstum solide aus, die Währungsreserven wurden erneut angehoben, und nach der Stärkung der Machtposition von Präsident Xi Jinping auf dem jüngst stattgefundenen 19. Nationalen Volkskongress scheine Stabilität die Oberhand zu haben.

Attraktiver Gesundheitssektor

Auch in Bezug auf die Branchen sieht Franklin Templeton einige aussichtsreiche Bereiche – wie zum Beispiel Gesundheitsaktien. Bei diesen gehen die Experten davon ausgehen, dass aufsichtsrechtliche Befürchtungen und Wettbewerbssorgen die Anleger veranlasst haben, die langfristige Ertragskraft von disziplinierten, innovativen und wichtigen Arzneimittelherstellern aus den Augen zu verlieren.

Energie statt Finanzen

Auch ausgewählte Energieaktien lohnen sich nach Auffassung Franklin Templetons. Bei Finanzwerten habe man das Engagement hingegen reduziert, obgleich Boersma davon ausgeht, dass die Bankbewertungen weiterhin anspruchslos seien und die Branche von steigenden Zinsen und einer sich erholenden Kreditnachfrage profitieren sollte. Auch in einer Reihe anderer Sektoren sieht Franklin Templeton vereinzelt Chancen, darunter Telekommunikationsdienste, Informationstechnologie, der Konsumsektor und Industriewerte. (mh)