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5. Oktober 2023
Vierjahrestief bei Goldkäufern im September

Vierjahrestief bei Goldkäufern im September

Im September 2023 gab es in Deutschland die wenigsten Käufer für Goldbarren seit mehr als vier Jahren. Die Gruppe der Privatanleger verkaufte zum ersten Mal seit März mehr von dem Edelmetall, als sie kaufte. Das geht aus dem Gold-Investor-Index von BullionVault hervor.

Gold gilt allgemein in Krisenzeiten als der „sichere Hafen“ bei Geldanlagen. Ende 2022 mussten die Edelmetalle noch Rekordtiefs verzeichnen, ehe es zum Jahreswechsel steil bergauf ging und im weiteren Verlauf die Bestände wieder aufgefüllt wurden (AssCompact berichtete). Zwischenzeitig hat sich der Enthusiasmus etwas gelegt, wie der Gold-Investor-Index (GII) des Edelmetall-Marktplatzes BullionVault zeigt.

Denn im September 2023 wurden in Deutschland so wenige Goldbarren gekauft wie seit über vier Jahren nicht mehr. Zum ersten Mal seit März habe die Gruppe der Privatanleger mehr von dem Edelmetall verkauft, als sie kaufte, heißt es von BullionVault. Grund dafür: Hohe Preise und steigende Zinsen hätten zu Gewinnmitnahmen geführt, bevor der Preisrückgang der vergangenen Woche das Bild umkehrte.

Gold-Investor-Index fällt

Jeden Monat stellt der GII Deutschland die Zahl der in Deutschland lebenden Käufer der Zahl der Verkäufer gegenüber. Im September ist er um 4,1 Punkte auf 53,7 Punkte gefallen. Damit erreichte er ein Sechsmonatstief mit dem stärksten Rückgang seit Juli 2021. In der vergangenen Woche erholte er sich jedoch von einem Zwischenstand von 52,1 Punkten – dem niedrigsten Stand seit fast einem Jahrzehnt, so BullionVault. Die stark fallenden Goldpreise verhinderten neue Verkäufe und zogen die Nachfrage wiederum an.

Adrian Ash, Forschungsdirektor von BullionVault, weist darauf hin, dass der September trotz der Preisrückgänge der dritthöchste monatliche Durchschnittswert für Gold in Euro war. Doch die „zugrunde liegende Stärke des Metalls sowie die steigenden Zinssätze für Anleihen und Bargeld laden bestehende Besitzer weiterhin zum Verkauf ein und schrecken gleichzeitig neue Nachfrage ab“. Dies werde wahrscheinlich so bleiben, bis die Zinssätze sinken oder etwas auf den Finanzmärkten passiert, was einen erneuten Ansturm auf Gold als Investitionsversicherung auslösen würde, so Ash. (mki)

Bild: © misunseo – stock.adobe.com