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4. November 2016
VOV: Künstliche Intelligenz soll bei Schadenregulierung helfen

VOV: Künstliche Intelligenz soll bei Schadenregulierung helfen

Lernende Maschinen sollen künftig bei der Kölner VOV GmbH die Abwicklung von Schadenfällen unterstützen. In einem Pilotprojekt mit dem Münchener IT-Spezialisten Beck et al. Services GmbH wird derzeit getestet, wie mit Künstlicher Intelligenz hochkomplexe Schadenfälle in der Managerhaftung kontrollierter abgewickelt werden können.

Durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) will die Kölner D&O-Versicherung VOV GmbH die Abwicklung von Schadenfällen in der Managerhaftpflicht grundlegend erneuern. So sollen laut VOV-Geschäftsführer Diederik Sutorius lernende Maschinen künftig den gesamten Prozess der Schadenregulierung vereinfachen und beschleunigen. Die VOV verfüge nicht nur über das notwendige technologische Know-how, es gebe auch ausreichend Datenmaterial von zahlreichen Versicherungsfällen der vergangenen 20 Jahre, um die Einsatzmöglichkeiten von selbstlernender Software zu testen und gegebenenfalls den Anforderungen der Schadenregulierung anpassen zu können, so Sutorius weiter.

Pilotprojekt mit Münchener IT-Spezialisten

In einem Pilotprojekt mit dem Münchener IT-Spezialisten Beck et al. Services GmbH wird derzeit getestet, wie mit KI über viele Jahre schwelende, hochkomplexe Schadenfälle in der Managerhaftung kontrollierter abgewickelt werden können. Voraussetzung für diesen Schritt war die Installierung eines eigenen IT-Systems bei der VOV, auf die nun weiterführende Software aufgesetzt werden kann. Derzeit gebe es einen Probelauf mit ausgewählten Schadenakten, man untersuche, wie für die Schadenakten relevante Regeln gebaut werden könnten, erläuterte der Inhaber von Beck et al., Siegfried Lautenbacher, das KI-Projekt. Damit könnten beispielsweise dokumentierte Aussagen in den Akten auf Widersprüche hin untersucht werden. Diese entstünden durch Befragungen, die zeitlich sehr weit auseinander liegen. Die dafür notwendige sprachliche Kompetenz und Kombinierfähigkeit könne nicht von bereits entwickelter intelligenter Software geleistet werden. „Die Software muss erst noch für die deutsche Sprache optimiert werden und das deutsche Versicherungsrecht kennenlernen“, ergänzte der IT-Spezialist.

Dass Versicherungsmitarbeiter langfristig durch lernende Maschinen ersetzt werden könnten, sieht Diederik Sutorius nicht: „Bei dem gemeinsamen Piloten wollen wir Verfahren entwickeln, die den Schadenbearbeiter unterstützen“, erläuterte Sutorius. „Die schlussendliche Bewertung von Schadenfällen wird auch in Zukunft nicht ohne menschlichen Verstand auskommen.“ (ad)