Seit 2015 hat die Zufriedenheit der Menschen hierzulande im Vergleich zu 1990 deutlich zugenommen. Die Deutschen sind zufriedener als zum Tiefpunkt 2004, wie aus einer neuen Datenauswertung im Rahmen der repräsentativen Langzeitstudie Sozio-oekonomisches Panel (SOEP) am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) hervorgeht. Dieser Anstieg liegt der Studie zufolge vor allem daran, dass die Ostdeutschen in puncto Lebenszufriedenheit aufgeholt haben. Doch auch 25 Jahre nach der Wiedervereinigung bleibt das gemessene Niveau der Zufriedenheit in Ostdeutschland hinter dem in Westdeutschland zurück. „So ernüchternd es ist, dass es ihn immer noch gibt: Der Abstand zwischen Ost und West hat sich über die Jahre maßgeblich verringert und ist so niedrig wie noch nie“, meint SOEP-Direktor Jürgen Schupp, der die Analyse durchgeführt hat.
Deutschlands Krisenbewältigung sorgt für Zufriedenheit
Als mögliche Ursache für die relativ große Zufriedenheit führt Schupp an, dass Deutschland viele Krisen der vergangenen Jahre erfolgreich gemeistert habe. Die Finanz- und Wirtschaftskrise habe beispielsweise nicht zu einem Anwachsen der Arbeitslosigkeit geführt und die Wirtschaft in Deutschland nicht aus dem Tritt gebracht.
Glücksforschung mit SOEP
Seit seinem Gründungsjahr 1984 erhebt das SOEP-Panel jährlich unter mehr als 10.000 Personen die Lebenszufriedenheit („Glück“). Auf einer Messlatte von null bis zehn geben die Befragten an, wie zufrieden sie derzeit mit ihrem Leben sind. Die Zahl null steht für „ganz und gar unzufrieden“, zehn bedeutet „ganz und gar zufrieden“. In den vergangenen Jahren hat sich die sogenannte Glücksforschung zu einem der wichtigsten Forschungsfelder auf der Grundlage von SOEP-Daten entwickelt.
Das SOEP-Panel ist die größte und am längsten laufende multidisziplinäre Langzeitstudie Deutschlands und wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und den Ländern gefördert. Seit 1984 werden im Rahmen des SOEP jährlich mehrere tausend Personen befragt, derzeit sind es rund 30.000 Befragte in etwa 15.000 Haushalten. (tk)
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