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3. April 2024
Wende am Immobilienmarkt? Preise in Großstädten legen zu
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Wende am Immobilienmarkt? Preise in Großstädten legen zu

Nach zwei Jahren Flaute steigen die Angebotspreise für Bestandsimmobilien in 14 der 15 größten Städte Deutschlands wieder. Dies zeigt eine Auswertung des Immobilienportals immowelt. Anders als Köln, München oder Hamburg weist Berlin allerdings noch einen Rückgang der Kaufpreise auf.

Stabilisierung am Immobilienmarkt: Nach zwei Jahren rückläufiger Preise für Wohneigentum sieht das Immobilienportal immowelt die Talsohle durchschritten: Laut aktuellem immowelt Preiskompass für das erste Quartal 2024 haben die Angebotspreise von Bestandswohnungen in 14 der 15 größten Städte hierzulande zugelegt. Die Preiszunahme betrug im Schnitt 1,9%. Bereits im Vorquartal waren die Kaufpreise in 11 von 15 Städten gestiegen, allerdings nur um durchschnittlich 1,3%. In der Analyse wurde beleuchtet, wie sich die Angebotspreise von Bestandswohnungen in den 15 deutschen Städten mit mehr als 500.000 Einwohnern entwickelt haben.

„Nach zwei Jahren Flaute verdichten sich die Anzeichen, dass die Trendwende am Immobilienmarkt erreicht sein könnte. Hauptgrund ist, dass das Interesse am Immobilienkauf allmählich zurückkehrt“, erklärt Felix Kusch, Geschäftsführer von immowelt. „Neben den zum Teil deutlich gesunkenen Kaufpreisen spielt der erste kleine Zinsrückgang nach dem rapiden Anstieg eine bedeutende Rolle. Sollten die Zinsen im Laufe des Jahres weiter sinken, dürfte das die Nachfrage zusätzlich befeuern.“ Kusch geht davon aus, dass sich der Trend aus dem ersten Quartal auch in den kommenden Monaten fortsetzen wird.

Metropolen mit steigenden Preisen – bis auf Berlin

Was die größten deutschen Städte mit mehr als 500.000 Einwohnern angeht, ist laut immowelt eine deutliche Trendumkehr zu beobachten. In den meisten Städten ziehen die Preise wieder an. Auch in den teuren Metropolen erholen sich die Immobilienmärkte spürbar.

So verzeichnet Köln im ersten Quartal 2024 eine Preiszunahme um 2,7%. In der Domstadt müssen Käufer aktuell im Schnitt 4.634 Euro pro Quadratmeter für Wohneigentum berappen. Ein Plus weist auch München auf: Im ersten Quartal 2024 betrug das prozentuale Wachstum 2,4%. Das bedeutet den ersten Preisanstieg in der Isarmetropole seit zwei Jahren. Sind die Durchschnittspreise Ende 2023 seit Langem wieder unter die Marke von 8.000 Euro gefallen, haben sie diese nun erneut übersprungen und bewegen sich derzeit bei 8.076 Euro pro Quadratmeter.

In Hamburg wurden angebotene Bestandswohnungen in den vergangenen drei Monaten um 1,5% teurer. Momentan kommt der Quadratmeter für eine Bestandswohnung auf 5.948 Euro. Die einzige Metropole mit sinkenden Kaufpreisen im vergangenen Quartal ist Berlin. Der Rückgang in der Hauptstadt lag bei 1,0% auf 4.926 Euro pro Quadratmeter.

Trendwende in Stuttgart, Bremen und Leipzig

Besonders deutlich zeigte sich die Flaute am Immobilienmarkt in Stuttgart: In der Großstadt am Neckar haben die Preise in den vergangenen zwei Jahren um 17,3% nachgegeben. Nun hat sich das Blatt gewendet: Das Wachstum in Stuttgart beträgt 2,1% in den ersten drei Monaten des neuen Jahres auf 4.715 Euro. In Bremen kletterten die Preise im Anfangsquartal um 2,6% auf 2.894 Euro. Im Vorquartal betrug der Rückgang noch 0,5%. Auch in Leipzig ist eine Trendumkehr zu beobachten: Nach einem deutlichen Preisrutsch um 1,2% im Schlussquartal 2023 sind die Preise nun um 1,5% auf 2.469 Euro pro Quadratmeter gestiegen.

Dortmund mit stärkstem Preiszuwachs

In Frankfurt am Main hat das veränderte Zinsumfeld in den vergangenen zwei Jahren die Preise um 16,5% sinken lassen. Von Januar bis März 2024 ist der mittlere Quadratmeterpreis das zweite Quartal in Folge wieder gestiegen: Nach einer noch moderaten Zunahme um 0,4% im vierten Quartal 2023 legten die Preise in den ersten drei Monaten des Jahres 2024 um 2% auf 5.205 Euro pro Quadratmeter zu.

Die prozentual größte Zunahme aller 15 beleuchteten Städte ist in Dortmund festzustellen. Binnen der ersten drei Monate des Jahres erhöhten sich die Kaufpreise für Wohneigentum um 2,8% auf 2.499 Euro pro Quadratmeter.

Kaufkraft steigt – Annuität sinkt

Als bedeutenden Treiber für die verbesserte Leistbarkeit führen die Experten von immowelt die zuletzt gesunkenen Zinsen an. Nachdem im Oktober 2022 der durchschnittliche Zinssatz für ein Baudarlehen mit zehnjähriger Sollzinsbindung erstmals nach der rund 15 Jahre andauernden Niedrigzinsphase wieder auf 4% kletterte und ein Jahr später sogar die Marke von 4,2% erreichte, ist der Durchschnittszins bis März dieses Jahres auf 3,6% gesunken. In Kombination mit den über die vergangenen zwei Jahre gesunkenen Kaufpreisen hat dies laut immowelt dazu geführt, dass die monatlichen Kosten für die Darlehensrückzahlung spürbar zurückgegangen sind – je nach Stadt um mehrere hundert Euro.

Weitere Informationen zur Analyse gibt es unter immowelt.de. (tik)

Bild: © Andrii Yalanskyi – stock.adobe.com