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4. Oktober 2023
Wohnimmobilien: nur noch leichte Preisrückgänge
Altbaugebäude in Hamburg, Deutschland

Wohnimmobilien: nur noch leichte Preisrückgänge

Laut immowelt sind in 13 von 14 untersuchten Großstädten in Deutschland weiterhin rückläufige Angebotspreise für Bestandswohnungen zu beobachten. Allerdings fallen die Rückgänge geringer aus als vor einem Jahr. Zwischen Juli und Oktober haben die Preise bundesweit um durchschnittlich 1,3% nachgegeben.

Das Immobilienportal immowelt hat Ergebnisse des aktuellen immowelt Preiskompass für das dritte Quartal 2023 veröffentlicht. Darin wurde untersucht, wie sich die Angebotspreise von Bestandswohnungen in Deutschland und den 14 größten deutschen Städten verändert haben. Demnach hat sich die Preiskurve, die seit Anfang 2022 nach unten zeigt, im Jahr 2023 wieder abgeflacht. Im dritten Quartal kam es lediglich zu leichten Preisrückgängen. Zwischen Juli und Oktober sind die Angebotspreise von Bestandswohnungen deutschlandweit um durchschnittlich 1,3% gesunken. Gegenüber dem Vorjahr haben die Kaufpreise um 6,4% nachgegeben.

„Obwohl sich die Marktbedingungen deutlich verschlechtert haben, ist der Immobilienmarkt nicht zusammengebrochen. Im Gegenteil, die Preise haben sich zwar abgekühlt, doch grundsätzlich ist der Markt widerstandsfähig. Die Kaufpreise passen sich nun allmählich an das neue Marktumfeld an“, erklärt Felix Kusch, Geschäftsführer von immowelt.

Sinkende Preise in 13 von 14 Großstädten

Im dritten Quartal 2023 sind die Angebotspreise von Bestandswohnungen in 13 von 14 analysierten Großstädten gesunken – in der Spitze um 3,1%. Nur in einer Stadt haben sich die Preise zwischen Juli und Oktober erhöht: Die Preisdynamik hat laut immowelt im zurückliegenden Quartal wieder an Fahrt aufgenommen. Im zweiten Quartal dieses Jahr sind die Angebotspreise noch in 12 der 14 Städte gesunken, im ersten Quartal waren es 11 Städte. Generell fallen die Rückgänge aber weniger stark als noch vor einem Jahr nach dem Ende der Niedrigzinsphase aus. Der Markt habe sich den Experten von immowelt zufolge inzwischen besser auf die veränderten Rahmenbedingungen eingestellt. Doch nach wie vor würden sich die Preise an die geringere Nachfrage anpassen.

Preisanpassungen in Metropolen

In den größten Städten hierzulande haben die Kaufpreise leicht nachgegeben. So haben sich die Angebotspreise von Bestandswohnungen in München in den vergangenen drei Monaten um 1,2% verringert. Aktuell werden Bestandswohnungen für durchschnittlich 8.305 Euro pro Quadratmeter angeboten. Vor drei Monaten bewegte sich der Durchschnittspreis noch bei 8.408 Euro. Doch auch in München fallen die Preisrückgänge nicht mehr so deutlich aus wie im Vorjahr und Anfang dieses Jahres, als sie noch bei 3% und 4% pro Quartal lagen.

Eine ähnliche Entwicklung weist Hamburg auf. In der Hansestadt sind die Kaufpreise im dritten Quartal um 1,3% gesunken. Das Preisniveau ist mit aktuell 6.089 Euro pro Quadratmeter mehr als 2.000 Euro niedriger als in München.

Der gleiche prozentuale Rückgang ist auch in Berlin zu beobachten. So werden in der Hauptstadt momentan Quadratmeterpreise von 5.009 Euro aufgerufen. Das bedeutet Platz 5 unter den 14 untersuchten Städten. Anders als in München oder Hamburg haben die Preise in Berlin selbst im vergangenen Jahr weniger stark nachgegeben. Teilweise gab es sogar Steigerungen. Laut immowelt könnte die Ursache dafür sein, dass Berlin aufgrund der steigenden Mieten und der hohen Nachfrage nach wie vor ein spannender Markt für vermögende Investoren aus dem In- und Ausland ist. Im Vergleich zum Vorjahr liegt der Rückgang deshalb auch bei lediglich 3,1%.

Leipzig mit deutlichstem Rückgang

Doch nicht nur in den teuren Großstädten sind die Kaufpreise rückläufig. Auch in den preiswerten Regionen kommt es inzwischen zu Preiskorrekturen, auch wenn sich stärkere Schwankungen zeigen. Als Beispiel nennt immowelt Leipzig. Während es mit den Preisen im zweiten Quartal noch nach oben ging, verzeichnet die sächsische Großstadt im dritten Quartal den größten prozentualen Rückgang aller untersuchten Städte. Von Juli bis Oktober sind die Angebotspreise um 3,1% gesunken, wohingegen sie im Vorquartal noch um 2,3% gestiegen waren. Aktuell kommt der Quadratmeter auf 2.485 Euro, vor einem Jahr waren es 2.500 Euro.

Preisschwankungen weisen seit einem Jahr auch Dortmund und Essen auf. In beiden Städten hat sich der Trend aus dem letzten Quartal aber fortgesetzt. So sind in Dortmund die Kaufpreise um 2,3% gesunken auf 2.589 Euro pro Quadratmeter. In Essen beträgt das Minus 1,8% bei aktuellen Durchschnittspreisen von 2.622 Euro pro Quadratmeter. Infolge der starken Schwankungen bewegen sich die Preise in beiden Städten nur rund 3 bis 4% unter dem Vorjahreswert.

Preisanstieg nur in Bremen

Bremen ist die einzige der 14 untersuchten Großstädte, die von Juli bis Oktober Preisanstiege aufweist. Wurden Bestandswohnungen im Juli noch für 2.907 Euro angeboten, liegt der Quadratmeterpreis im Oktober bei 2.940 Euro. Dies bedeutet eine Steigerung von 1,1%. Erstmals seit vier Quartalen haben die Preise in Bremen nun nicht mehr nachgegeben. Wie nachhaltig die Entwicklung ist, bleibe laut immowelt abzuwarten mit Blick auf die Schwankungen in Leipzig, Dortmund und Essen.

Weitere Informationen zum immowelt Preiskompass gibt es hier. (tk)

Bild: © Ralf Gosch – stock.adobe.com