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2. April 2024
Zahl der anerkannten Berufskrankheiten gesunken
Medical mask and down arrow as symbol of decrease of economy or number of cases per covid-19.

Zahl der anerkannten Berufskrankheiten gesunken

Hauptsächlich gehe der Rückgang auf Corona zurück, heißt es vom DGUV zur Statistik, die angibt, wie hoch die Zahl der Anzeigen auf Verdacht einer Berufskrankheit im Jahr 2023 war. Mit dieser Zahl hat sich auch die Zahl der anerkannten Berufskrankheiten reduziert – um mehr als 60%.

Der Verband Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) hat vorläufige Zahlen der Berufsgenossenschaften und Unfallkassen rund um Berufskrankheiten (BK) veröffentlicht. Im vergangenen Jahr sind demnach die Anzeigen auf Verdacht einer Berufskrankheit um über 60% zurückgegangen. Die Zahl der anerkannten Berufskrankheiten fiel ebenfalls – auf 72.747 (-63,5%) im Jahr 2023.

„Erheblich weniger Verdachtsanzeigen auf berufsbedingte Coronainfektionen“

DGUV-Hauptgeschäftsführer Dr. Stefan Hussy betont, dass dieser Rückgang fast vollständig auf Corona zurückgehe. „Die Unfallversicherungsträger erhalten inzwischen erheblich weniger Verdachtsanzeigen auf berufsbedingte Coronainfektionen von Beschäftigten.“

Zahl der anerkannten Berufskrankheiten gesunken

So gab es 2023 insgesamt 64.733 Verdachtsanzeigen, wie aus einer regelmäßigen Sondererhebung zu COVID-19 als Berufskrankheit hervorgeht. Anerkannt hatten Berufsgenossenschaften und Unfallkassen 53.592 Fälle. Das seien deutlich weniger als in den Jahren zuvor, heißt es vom Verband. „Dieser Rückgang folgt dem allgemeinen Trend beim Infektionsgeschehen und überrascht daher nicht“, so Hussy. Somit lägen die Verdachtsanzeigen zu allen anderen Berufskrankheiten nun auf dem Niveau von 2019.

Niedrigster Wert in der Geschichte der gesetzlichen Unfallversicherung

Auch ist die Zahl der meldepflichtigen Arbeitsunfälle leicht gesunken. Mit einem Rückgang um 0,3% lag sie der DGUV-Statistik zufolge bei 785.164. Die Zahl der Wegeunfälle hat allerdings zugenommen. Hier lassen sich 184.189 Unfälle verbuchen, das sind 6,3% mehr als im Vorjahr.

Der niedrigste Wert in der Geschichte der gesetzlichen Unfallversicherung ist bei der Zahl der tödlichen Unfälle bei der Arbeit und auf dem Weg dorthin zu verzeichnen: 610 waren es im Jahr 2023 (2022: 671).

Schulunfälle nehmen wieder zu

Erstmals seit 2020 lag die Zahl der Schulunfälle wieder über einer Million. Die Zahl der Schulwegunfälle kletterte auf etwas mehr als 90.000. Die Zahl der tödlichen Unfälle in der Schule und auf dem Weg dorthin erhöhte sich auf 31 im Jahr 2023 (2022: 25).

Hinweis der DGUV zur Statistik: In der Schülerunfallversicherung ist die Schwelle für die Meldepflicht deutlich niedriger als bei Arbeitsunfällen. Während Arbeitsunfälle erst ab einer Arbeitsunfähigkeit von vier Tagen meldepflichtig sind, reicht es bei einem Schülerunfall aus, dass die versicherte Person eine ärztliche Behandlung in Anspruch genommen hat. (lg)

Bild: © Vitalii Vodolazskyi – stock.adobe.com; Grafik: © DGUV