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15. Dezember 2017
Zukunftsmarkt private Altersvorsorge – das erwarten Versicherer wie die Bayerische

Zukunftsmarkt private Altersvorsorge – das erwarten Versicherer wie die Bayerische

Wie beurteilen Versicherer die Entwicklung in der privaten Altersvorsorge? AssCompact hat in Interviews nachgefragt, was Versicherer im neuen Jahr erwarten und ob der Trend hin zu nachhaltiger Altersvorsorge geht. Heute: Martin Gräfer, Vorstand der Versicherungsgruppe die Bayerische.

Welche Produkte spielen im Bereich private Altersvorsorge im Moment die größte Rolle?

In unserer derzeitigen Niedrigzinsphase ist es äußerst schwierig, gute Renditen zu erzielen. Aus diesem Grund sehe ich in staatlich geförderten Altersvorsorgeprodukten wie der Riester-Rente aufgrund ihrer Zuschüsse enormes Potenzial. Mit kaum einer anderen Rentenansparform erhält man eine höhere Rendite. Auch innovative Produkte, die intelligent für mehr Ertrag sorgen, sind zukunftsweisend. Ein Beispiel hierfür ist unsere Plusrente, mit der Kunden durch alltägliches Online-Shopping Cashback für ihre Rente sammeln können. Und das ganz nebenbei. Die Plusrente gibt es auch als Modell Riester und bAV.

Pangaea Life, die neue Tochter der Bayerischen, bietet eine nachhaltige Investmentrente. Welche Kunden wollen Sie damit ansprechen?

Die Pangae Life Investmentrente ist eine fondsgebundene Rentenversicherung, die die Erträge nachhaltiger Sachwertanlagen mit den Vorteilen einer lebenslangen Rente kombiniert. Mit diesem Angebot richten wir uns an nachhaltig orientierte Menschen, die trotzdem nicht auf eine gute Rendite verzichten möchten. Diesem Personenkreis ist es wichtig, dass ihre Gelder konsequent in Anlageprojekte investiert werden, die ökologisch vertretbare Energie erzeugen, zukunftsorientierte Technologien verwenden und gute Chancen auf kontinuierliche Erträge bieten.

Geht der Trend hin zu nachhaltiger Altersvorsorge?

Definitiv ja. Aktuelle Studien zeigen, dass ökologisches Handeln für immer mehr Menschen wichtig ist. Das hatte seinen Anfang bei Konsumprodukten wie Lebensmitteln oder Kleidung. Hier achten viele Verbraucher schon seit geraumer Zeit darauf, dass diese unter Beachtung von ökologischen und sozialen Standards hergestellt werden. Das weitet sich kontinuierlich aus und findet sich inzwischen auch im zunehmend wachsenden Wunsch nach nachhaltigen Versicherungen wieder.

Was erwarten Sie 2018 – auch vor dem Hintergrund einer neuen Regierung, Run-offs und LVRG-Evaluierung – im Bereich privater Altersvorsorge?

Die Politik muss sich noch mehr auf das einlassen, was die Bürger wirklich bewegt. Die Unsicherheiten sowohl in Deutschland selbst als auch in Europa und in der Welt wachsen sehr rasch. Hier gilt es, mutig die Themen anzugehen, die verändert werden müssen. An die Politik habe ich den Wunsch, hier mehr zu gestalten und weniger zu formalisieren.

Wir haben keine „dummen Verbraucher“, die vor allem und jedem und am besten vor sich selbst geschützt werden müssen. Die Politik soll den Menschen die Chance geben, für sich und andere wieder selbst Verantwortung zu übernehmen.

Das Interview lesen Sie auch in AssCompact 12/2017, Seite 48.

 
Ein Artikel von
Martin Gräfer