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9. Juni 2022
Rating offener Immobilienfonds: Mehr Absteiger als Aufsteiger
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Rating offener Immobilienfonds: Mehr Absteiger als Aufsteiger

Scope hat die Ratings von 17 offenen Immobilienfonds aktualisiert. Erneut wurden mehr Fonds herab- als heraufgestuft. Laut Scope hat der Krieg in der Ukraine kaum Auswirkungen auf die Portfolios, aber die Zinswende stellt eine Belastung dar. Insgesamt zeigen die Fonds weiter ein gutes Rendite-Risiko-Profil.

Im Rahmen der Aktualisierung der Bewertungen von 17 offenen Immobilienfonds hat die Rating-Agentur Scope zwei Fonds heraufgestuft und sechs herabgestuft. Bei neun Fonds gab es keine Veränderung der Bewertung. Somit sind erneut mehr Absteiger als Aufsteiger zu verzeichnen, wie auch schon in den Jahren 2021 und 2020. „Das zeigt, dass Anleger aktuell mit niedrigeren risikoadjustierten Renditen leben müssen als noch vor einigen Jahren“, erklärt Sonja Knorr, Head of Alternative Investments bei Scope Fund Analysis. „Insgesamt weisen die offenen Immobilienfonds aber weiterhin ein gutes Rendite-Risiko-Profil auf“, so die Expertin weiter.

Die 17 Fonds, deren Ratings am 09.06.2022 veröffentlicht wurden, verwalten zusammen derzeit rund 104 Mrd. Euro. Die Portfolios setzen sich derzeit zusammen aus Büro- (62,0%), Einzelhandels- (20,5%), Hotel- (7,7%), Logistik- (5,0%) sowie Wohn- (4,4%) und sonstigen Immobilien (0,4%). Der Nutzungsarten- und Branchenmix unterscheidet sich von Fonds zu Fonds deutlich, so die Analysten.

So hat sich die durchschnittliche Rendite entwickelt

Laut Scope lag die Durchschnittsrendite bei Fonds mit Fokus auf Gewerbeimmobilien 2021 bei 2,2%. Bei den Wohnimmobilienfonds betrug sie 4,7%. Die Spannweite reicht von 0,4% bis 3,7%. Zum 31.05.2022 hat sich die Ein-Jahres-Rendite der Gewerbeimmobilienfonds um 0,2 Prozentpunkte auf 2,4% erhöht. Bei Wohnimmobilienfonds waren es 3,9%. Für das laufende Jahr gehen die Scope-Analysten von einer leicht steigenden Durchschnittsrendite zwischen 2,5% und 3,0% aus.

Krieg in der Ukraine wirkt sich bislang kaum aus

Der Krieg in der Ukraine bleibt bislang ohne direkte Auswirkungen auf die Portfolios. Die Fonds würden keine Objekte in der Ukraine oder in Russland halten und nur wenige Mieter seien laut Scope direkt betroffen. Dagegen stelle das steigende Zinsniveau eine Belastung für die offenen Immobilienfonds dar, da sie damit an Attraktivität gegenüber herkömmlichen Zinsanlagen einbüßten.

Risiken aus Immobilienportfolio haben sich leicht erhöht

Die Risiken aus dem Immobilienportfolio sind 2021 etwas gestiegen. Die Vermietungsquote der Fonds hat sich auf 94% verringert. Somit ist der Abstand zum Vor-Corona-Niveau noch größer geworden. Anders als 2020 war aber nur ein geringfügiger Rückgang zu verzeichnen. (tk)

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