Die Ratingagentur Scope hat die Vermietungssituation von 24 offenen Immobilienfonds unter die Lupe genommen, die vor 2019 aufgelegt wurden oder über ein Scope-Rating verfügen. Die Vermietungsquote hat großen Einfluss auf die Fondsperformance und ist eine der wichtigsten Kennzahlen zur Bewertung offener Immobilienfonds. Nimmt die Vermietungsquote eines Fonds signifikant ab, wirkt sich dies negativ auf das Rating aus. Wie die Auswertung zeigt, ist die durchschnittliche nach Verkehrswertvolumen gewichtete Vermietungsquote 2021 gegenüber dem Vorjahr um 0,3 Prozentpunkte auf 94,0% gesunken. Laut Scope reichte das Spektrum Ende 2021 von ca. 85% bis 100%.
Rückgang geringer als im Jahr zuvor
Zwar hat sich die Vermietungsquote damit erneut verringert, aber längst nicht so stark wie im vorangegangenen Analysezeitraum: Von 2019 auf 2020 war die Quote um 1,7 Prozentpunkte deutlich gefallen. Die Folgen der Pandemie hinterlassen zwar nach wie vor Spuren in den Portfolios, wesentlich verschlechtert hat sich die Vermietungssituation aber nicht. Trotz des coronabedingten spürbaren Rückgangs bleiben die Vermietungsquoten auf einem soliden Niveau. Scope verweist zum Vergleich auf das Jahr 2011, als die Fonds noch unter den Folgen der Finanzkrise litten. Damals lag die durchschnittliche Vermietungsquote bei nur 91,8%.
Durchschnittliche Vermietungsquote
Laut Auswertung konnten von den 24 untersuchten Immobilienfonds im vergangenen Jahr lediglich fünf ihre Quote klar erhöhen, also um mehr als 0,3 Prozentpunkte. Zehn Immobilienfonds verzeichneten einen Rückgang der Vermietungsquote von mehr als 0,3 Prozentpunkten. Bei neun Fonds blieb die Quote im vergangenen Jahr weitgehend konstant mit einer maximalen Veränderung von +/-0,3 Prozentpunkten.
Aufgrund der natürlichen Mieterfluktuation betrachtet Scope Vermietungsquoten ab 98% als Vollvermietung.
Ausblick
Trotz der zunehmenden Herausforderungen geht Scope für 2022 von stabilen bis maximal leicht sinkenden Vermietungsquoten aus. Viele Mietverträge würden langfristig geschlossen oder konnten während der Corona-Krise gegen Unterstützungsleistungen für die Mieter vorzeitig verlängert werden. Die Aufgaben für das Asset-Management dürften allerdings weiter steigen, um das aktuelle Niveau halten zu können. (tk)
Bild: © Andrii Yalanskyi – stock.adobe.com
- Anmelden, um Kommentare verfassen zu können