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29. August 2023
Reallöhne zum ersten Mal seit zwei Jahren leicht gestiegen
Compare Money Wage Gap And Tax Pay

Reallöhne zum ersten Mal seit zwei Jahren leicht gestiegen

Das Statistische Bundesamt teilt mit, dass die Reallöhne im zweiten Quartal 2023 um 0,1% über dem Vorjahreszeitraum lagen. Damit gab es in diesem Zeitraum das erste leichte Reallohnwachstum seit zwei Jahren. Die Nominallöhne erhöhten sich um 6,6%.

Im zweiten Quartal 2023 waren die Nominallöhne in Deutschland um 6,6% höher als im Vorjahresquartal. Das teilt das Statistische Bundesamt (Destatis) mit. Seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 2008 ist dies somit der höchste Nominallohnanstieg für ein Berichtsquartal.

 

Reallöhne zum ersten Mal seit zwei Jahren leicht gestiegen

 

Reallöhne um 0,1% höher als im Vorjahresquartal

Allerdings erhöhten sich die Verbraucherpreise im selben Zeitraum um 6,5%, wie Destatis weiter mitteilt. Damit lagen die Reallöhne im zweiten Quartal 2023 um 0,1% über dem Vorjahreszeitraum und sind zum ersten Mal seit insgesamt zwei Jahren wieder leicht gestiegen.

Woher kommt das leichte Reallohnwachstum?

Dieses leichte Reallohnwachstum ist laut Destatis einerseits auf die starke Steigerung der Nominallöhne und andererseits auf die im Vergleich etwas gedämpfte Inflationsentwicklung zurückzuführen. Auch haben die Auszahlungen der Inflationsausgleichsprämie dazu beigetragen, die steuer- und abgabefrei bis zu 3.000 Euro betragen kann. Sie ist eine freiwillige Leistung der Arbeitgeber. Zudem hatte die Erhöhung des Mindestlohns auf 12 Euro pro Stunde im Oktober 2022 einen positiven Effekt auf das gesamtwirtschaftliche Lohnwachstum im zweiten Quartal 2023, heißt es von Destatis.

Vorkrisenniveau in fast allen Branchen wieder erreicht

Nach Beschäftigungsart aufgefächert wurde geringfügig Beschäftigten mit 9,7% der stärkste Nominallohnanstieg im zweiten Quartal 2023 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zuteil. Auch für Teilzeitkräfte (+7,2%) und Auszubildende (+8,4%) gab es einen starken Lohnanstieg. Die Nominallöhne von Beschäftigten in Vollzeit stiegen in dem Zeitraum jedoch leicht unterdurchschnittlich um 6,3%. In der Gruppe der Vollzeitbeschäftigten hatte das Fünftel mit den geringsten Verdiensten mit +11,8% im Schnitt die stärksten Verdienststeigerungen. In der detaillierten Betrachtung aller Branchen lässt sich feststellen, dass das Vorkrisenniveau – gemessen am Nominallohnindex im zweiten Quartal 2019 – fast überall wieder erreicht wurde. Ausnahmen sind laut Destatis die Wirtschaftsabteilungen Herstellung von Kraftwagen, sonstiger Fahrzeugbau und Luftfahrt. (lg)

Bild: © Andrey Popov – stock.adobe.com; Grafik: © Statistisches Bundesamt (Destatis)