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23. Februar 2024
„Einen Versicherungsantrag auf dem Bierdeckel schreiben ...“

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White round beer coasters on white background with clipping path around coasters. 3d illustration

„Einen Versicherungsantrag auf dem Bierdeckel schreiben ...“

Vielen ist dieser Ausdruck geläufig, um zu beschreiben, dass das Tagesgeschäft früher vielleicht einfacher war, als es das heute ist. Denn Vermittler weisen oft auf die gestiegenen Anforderungen in der Vorsorgeberatung hin. Was hat das mit Sterbegeldversicherung zu tun?

Ein Artikel von Benjamin Schüler, Vorstand Marketing, Vertrieb und IT bei der HDH VVaG

Die Sterbegeldversicherung der HDH VVaG bedient die Anforderungen, die der Vermittler im Tagesgeschäft zu erfüllen hat und lässt sich quasi auf dem Bierdeckel abschließen. Ein Smartphone ist kaum größer – und mehr braucht es nicht.

Dass der Leistungsfall irgendwann eintritt, steht außer Frage. Der Tod gehört zum Leben dazu. Eine Sterbegeldversicherung also auch. Meistens kümmern sich nahestehende Hinterbliebene um die Beerdigung. Ihnen bleibt durch die Leistung der Sterbegeldversicherung zumindest die zusätzliche finanzielle Belastung erspart. Jeder braucht eine Sterbegeldversicherung. Nach dieser Schlussfolgerung besteht in jedem Vermittlerbestand erhebliches Potenzial für Neugeschäft mit Sterbegeldversicherung.

„Von wegen, jeder braucht Sterbegeldversicherung. So etwas braucht keiner“, meinen stattdessen offenbar sogar viele Vermittler, die durchaus Neugeschäft suchen. Aber es geht ihnen natürlich in erster Linie um ihren Kunden und dessen tatsächlichen Bedarf. Das heißt, es müsste im Analyseergebnis – für das der Versicherungsmakler haftet – stehen, dass eine Deckungslücke besteht, weil jemand noch keine Sterbegeldversicherung hat. Führt eine korrekte fachliche Einschätzung zu diesem Ergebnis?

Braucht jeder oder braucht keiner?

Die Hinterbliebenen benötigen das Geld für die Begräbniskosten sofort. Das lässt sich mit dem Abschluss bei einer Sterbekasse am besten sicherstellen. Dabei greift ein gewisser Schutz des Gesetzgebers für die Leistung von Sterbekassen. Andere Lösungen, die auf den gleichen Zweck ausgerichtet werden, wie zum Beispiel Sparbücher, sind in vielen Fällen nachweislich nicht so schnell im Zugriff der Hinterbliebenen, die sich um alles kümmern.

Der gesetzliche Schutz greift auch schon im Verlauf der Versicherung, wenn es beispielsweise wegen Pflegebedürftigkeit zum Verwertungsanlass von rückkauffähigen Versicherungen kommt. Wenngleich bei Kündigung einer echten Sterbegeldversicherung nach Erfüllung der individuellen Tarifbedingungen auch ein Rückkaufswert zur Auszahlung kommt, bleibt die Versicherung von der besagten Verwertung verschont. Die Sterbegeldversicherung als Bestattungsvorsorge darf der Versicherungsnehmer grundsätzlich behalten.

Andere Lösungen, die auf den gleichen Zweck ausgerichtet werden, wie zum Beispiel Kleinst-­Lebensversicherungen oder sogenannte Sterbegeldversicherungen, die nicht von echten Sterbekassen angeboten werden, müssen in vielen Fällen dann tatsächlich aufgelöst werden. So betrachtet besteht bei Personen ohne Sterbegeldversicherung eine Deckungslücke.

Beratung fehlt, Interesse nicht

Es ist der ewige Kreislauf im Vertrieb von Sterbegeldversicherungen. Kaum fällt im September das erste Blatt vom Baum, beginnt die Welle der Angebote über das Land zu rollen. Kein Besuch auf den Social-Media-Plattformen, keine Suche im Internet, kein E-Mail-Posteingang ohne Empfehlung auf einen Abschluss einer Sterbegeldversicherung. Das geht so bis Dezember.

Und kaum ist Januar, wird über die gleichen Medien aus anderer Quelle gefühlt ebenso häufig kanalisiert, dass die Entscheidung für eine Sterbegeldversicherung doch nun wirklich nicht hätte sein müssen. Es sei die Versicherung, auf die man verzichten könne. Verbraucherschützer mahnen zur Vorsicht beim Abschluss einer Sterbegeldversicherung, weil in den meisten Fällen mehr eingezahlt wird, als am Ende rauskommt. Jedes Jahr werden Tausende neuer Sterbegeldversicherungen abgeschlossen und ebenso Tausende Sterbegeldversicherungen gekündigt.

Zum einen zeigt das, wie viele Menschen das Thema Hinterbliebenenvorsorge interessiert und bewegt. Es gehört zur ganz normalen Lebensverantwortung, sich darum zu kümmern. Zum anderen zeigt es, dass bei vielen Entscheidungen für eine Sterbegeldversicherung die nötige Substanz fehlt, wenn die jeweilige durch die Medien getriebene Meinung zur Sterbegeldversicherung anscheinend bereitwillig übernommen wird.

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Ein Artikel von
Benjamin Schüler