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Private Altersvorsorge: Was die Politik leisten muss

Mit der privaten Altersvorsorge geht es in Deutschland schleppend voran. Gerade im internationalen Vergleich stellt man fest, dass noch viel Luft nach oben ist, auch und vor allem in Verbindung mit Anlagen am Kapitalmarkt. Für den Vermögensverwalter ODDO BHF AM hat die Politik hier noch einiges aufzuholen.

Ein Artikel von Steffen Orlowski, Head IFA/Insurance bei ODDO BHF AM

Ältere Jahrgänge werden sich vielleicht erinnern: Mit dem Spruch „Die Rente ist sicher“ warb der damalige Bundesarbeitsminister Norbert Blüm in den 1980er-Jahren um Vertrauen in das Rentensystem. Heute scheint jedoch nur sicher zu sein, dass die auf dem Umlageverfahren basierende gesetzliche Rente angesichts steigender Zahlen von Rentenbeziehern und sinkender Geburtenraten zunehmend unter Druck gerät. Laut aktuellen Prognosen der Deutschen Rentenversicherung wird das Rentenniveau ohne zusätzliche Reformen bis 2040 deutlich sinken, während der Beitragssatz auf über 22% steigen könnte.

Reformbedarf wird seit mehreren Legislaturperioden erkannt, entscheidende strukturelle Maßnahmen zur Einnahmenstärkung oder zur Flexibilisierung der Leistungssysteme sind jedoch ausgeblieben. Stattdessen wurden zuletzt die Leistungen erweitert – etwa durch die Grundrente –, was die Finanzierung zusätzlich belastet.

Ein wichtiger Baustein für eine tragfähige Altersvorsorge in Deutschland wäre die längst überfällige Modernisierung der privaten Vorsorge. In vielen europäischen Ländern – beispielsweise in den Niederlanden, Schweden oder Frankreich – spielt die staatlich geförderte kapitalgedeckte Altersvorsorge eine deutlich größere Rolle. Leider wurde das von der Ampel-Koalition geplante „Altersvorsorgedepot“ vorerst auf unbestimmte Zeit verschoben. Dieses Modell hätte die Möglichkeit geboten, eine renditestarke und flexible Ergänzung zur gesetzlichen Rente und zur für viele Beschäftigte nicht zugänglichen betrieblichen Altersversorgung zu schaffen.

Trostpflaster Frühstart-Rente

Als kleinen Schritt in diese Richtung hat die Bundesregierung die sogenannte „Frühstart-Rente“ angekündigt. Geplant ist, jedem Kind vom 6. bis zum 18. Lebensjahr monatlich 10 Euro auf ein kapitalgedecktes Altersvorsorgekonto einzuzahlen. Die Auszahlung erfolgt erst mit Erreichen der Regelaltersgrenze. Das Startdatum ist Anfang 2026 vorgesehen, jedoch sind viele Details – etwa Anlageoptionen, Kostenstruktur und steuerliche Behandlung – noch offen (Stand: September 2025).

Positiv ist, dass auf starre Garantievorgaben und eine Pflichtverrentung verzichtet werden könnte. Das würde höhere Renditechancen ermöglichen und könnte als Blaupause für eine moderne private Altersvorsorge dienen. Sinnvoll wäre zudem, die Konten ab dem 18. Lebensjahr als staatlich geförderte Vorsorgekonten weiterzuführen und für freiwillige Einzahlungen von Eltern, Großeltern oder den Versicherten selbst zu öffnen.

Private Altersvorsorge: Was die Politik leisten muss

Die mit der Reform betraute Fokusgruppe Altersvorsorge hat in ihrem Abschlussbericht bereits empfohlen, auf eine 100%-Beitragsgarantie in der Einzahlphase und auf eine verpflichtende Verrentung in der Auszahlphase zu verzichten. Grund: Langfristige Aktienfondsanlagen haben historisch betrachtet eine höhere Rendite erwirtschaftet als streng garantierte Produkte. Selbst Produkte mit Garantien – wie fondsgebundene Lebensversicherungen – könnten von einem höheren Kapitalmarktanteil profitieren.

Frankreich als Vorbild

Andere Länder haben bereits erfolgreiche Modelle etabliert. In Frankreich etwa erfreut sich der „Plan d’Épargne en Actions“ (PEA) seit seiner Einführung 1992 großer Beliebtheit. Rund 7 Millionen Franzosen besitzen heute ein solches Aktiendepot. Ziel ist, private Anleger für die kapitalgedeckte Vorsorge zu gewinnen und gleichzeitig europäische Unternehmen zu stärken. Deshalb dürfen PEA-Gelder nur in europäische Aktien investiert werden; Investitionen in den USA oder Asien sind ausgeschlossen.

Die steuerlichen Anreize sind attraktiv: Wer mindestens fünf Jahre investiert bleibt, zahlt auf Kursgewinne keine Einkommensteuer – lediglich Sozialabgaben fallen an. Wird das angesparte Vermögen später in eine lebenslange Rente umgewandelt, ist diese einkommensteuerfrei. Es können maximal 150.000 Euro pro Person in den PEA eingezahlt werden, entweder über ein selbst gemanagtes Depot oder über fondsgebundene Versicherungslösungen.

Intelligent vorsorgen

Unabhängig von staatlicher Förderung gilt: Wer heute ins Berufsleben einsteigt, wird den eigenen Lebensstandard im Alter nur halten können, wenn er frühzeitig und kontinuierlich investiert. Die wachsende Beliebtheit von ETF- und Fondssparplänen in Deutschland – laut BVI haben Privatanleger 2024 erstmals über 10 Millionen ETF-Sparpläne abgeschlossen – zeigt, dass das Bewusstsein dafür steigt.

Die Finanzbranche sollte diesen Trend nutzen und Produkte anbieten, die transparent, kostengünstig und leicht zugänglich sind – auch für Kleinanleger. Neben börsennotierten Aktien können in langen Anlagezeiträumen auch Private-Equity-Beteiligungen oder Infrastrukturprojekte eine Rolle spielen, um Rendite und Diversifikation zu erhöhen. Historische Daten belegen, dass sich bei langen Anlagehorizonten die Schwankungsbreite der Gesamtrenditen deutlich verringert.

Langfristig könnten Anleger von Megatrends wie Digitalisierung, künstlicher Intelligenz, erneuerbarer Energien, innovativer Medizintechnik und einer alternden Weltbevölkerung profitieren. Natürlich gilt: Vergangene Wertentwicklungen sind kein verlässlicher Indikator für die Zukunft. Dennoch spricht vieles dafür, in einer Reform der Altersvorsorge in Deutschland mehr Flexibilität zuzulassen – und damit auch mehr Chancen auf höhere Renditen.

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Grafik: © Bloomberg

 
Ein Artikel von
Steffen Orlowski

Deutsche Bank launcht ELTIF mit DWS und Partners Group

Die Deutsche Bank bringt einen European Long-Term Investment Fund, kurz ELTIF, auf den Markt. Der Fonds macht Anlagen in Private Equity, Private Credit, private Infrastruktur und private Immobilien und ist für Privatkunden der Bank zugänglich.

Immer mehr Gesellschaften steigen ins ELTIF-Geschäft ein. Die European Long-Term Investment Funds geraten dank der ELTIF-2.0-Verordnung der EU mehr ins Rampenlicht. Sie dienen vornehmlich als Vehikel für Investments in Private Equity.

Nun launcht auch die Deutsche Bank einen solchen ELTIF, und zwar in Zusammenarbeit mit der DWS und der Partners Group. Jedoch ist der Fonds nur zugänglich für qualifizierte Privatkunden der Deutschen Bank, mit Fokus auf Kunden im Europäischen Wirtschaftsraum und der Schweiz. Er zeichne sich laut Mitteilung durch eine niedrige Mindestanlage aus. Auf das Angebot können die Kunden über ihre Beratungsbeziehung zugreifen.

ELTIF der Deutschen Bank

Der Fonds wird als Evergreen-Struktur gemäß der ELTIF-2.0-Verordnung angeboten. Dieses Format zielt darauf ab, Privatkunden einen vereinfachten Zugang zu Privatmärkten zu ermöglichen, indem es mehr Flexibilität als traditionelle geschlossene Privatmarkt-Fonds bietet. Es richtet sich daher stärker an Privatkunden, da es unter normalen Marktbedingungen regelmäßige Ein- und Ausstiegsmöglichkeiten stellt. – vorbehaltlich einer anfänglichen Haltefrist und einer Kündigungsfrist.

Zusammenarbeit mit Partners Group und DWS

Partners Group, eines der größten Unternehmen der globalen Privatmarktbranche, wird strategischer Partner und Porfoliomanager des neuen Fonds. Partners Group hat bereits 2001 einen der ersten Evergreen-Fonds der Branche sowie 2017 den ersten Privatmarkt-ELTIF aufgelegt.

DWS, der Vermögensverwalter der Deutschen Bank, fungiert als Verwalter des Fonds. Ziel des Fonds ist, Zugang zu einem breit diversifizierten Portfolio über Regionen, Finanzierungsphasen und Anlageklassen hinweg zu bieten, darunter Private Equity, Private Credit, private Infrastruktur und private Immobilien. Der Fonds bietet eine Diversifikation über Direktinvestitionen, Co-Investments, Evergreen-, Primär- und Sekundärmarkt-Instrumente und investiert sowohl in von Partners Group geführte Anlagelösungen als auch in Anlageinstrumente anderer Privatmarktmanager. (mki)

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Aktienfonds: Die besten Anbieter und Produkte
 

Aktienfonds: Die besten Anbieter und Produkte

Das Analysehaus Scope hat Fondshäuser, Spitzenportfolios und Auf- und Absteiger untersucht. Unter den großen Gesellschaften fallen J.P. Morgan AM, M&G und Robeco mit einer hohen Quote guter Aktienfonds auf. Einige Produkte zeigen eine Top-Leistung sogar über Jahre hinweg.

In einer großen Auswertung hat die europäische Ratingagentur Scope Aktienfondsanbieter, Aktienfonds mit einer konstant ausgezeichneten Entwicklung und die größten Gewinner und Verlierer der vergangenen zwölf Monate analysiert.

Um die Stärke der Fondsgesellschaften bei Aktien-Portfolios zu bestimmen, wurde die so genannte Top-Rating-Quote ermittelt. Dazu wurde für jeden Anbieter die Zahl der Fonds mit einem A- oder B-Rating ins Verhältnis zur Gesamtzahl der von Scope bewerteten Portfolios gesetzt. Mit A und B werden Produkte ausgezeichnet, die in den vergangenen Jahren eine (weit) überdurchschnittliche Leistung gezeigt haben. Die Rating-Skala von Scope reicht bis E.

Der Fokus liegt dabei auf der Managementleistung, weswegen passive ETFs und Indexfonds nicht berücksichtigt wurden.

Überzeugende Leistung bei großer Produktpalette

Betrachtet wurden Fondshäuser mit mindestens 25 von Scope gerateten Produkten. Bei diesem Schwellenwert wurden Fonds aller Anlageklassen berücksichtigt. Für die Ermittlung der Top-Rating-Quote in der vorliegenden Studie wurden indes ausschließlich Aktienfonds betrachtet.

Den 1. Platz im Bereich Aktienfonds unter den 54 großen Fondsgesellschaften teilen sich J.P. Morgan Asset Management und M&G Investments. Beide Anbieter erreichen eine Top-Rating-Quote von 60%. Bei J.P. Morgan sind 33 der 55 gerateten Aktienfonds mit A oder B bewertet, bei M&G 9 der 15 gerateten Aktienfonds. Knapp dahinter liegt Robeco mit einem Anteil (sehr) gut bewerteter Aktienfonds von 59%.

Zusätzlich zum Asset-Manager-Ranking hat Scope Aktienfonds ermittelt, die konstant eine Spitzenleistung erzielen und dementsprechend das Höchstrating A tragen. Der auffälligste ist der SQUAD – European Convictions, der in europäische Nebenwerte investiert und seit Oktober 2019 durchgängig mit A bewertet ist. Seit mehr als fünf Jahren die Bestnote tragen außerdem der DWS Invest Latin American Equities und der Schroder ISF Greater China.

Markante Auf- und Absteiger

Neben diesen Vorbildern an Beständigkeit gibt es auch Fonds, die starke Veränderungen durchmachen. Scope hat Aktienfonds ermittelt, deren Rating binnen eines Jahres einen großen sprung gemacht hat – nach oben oder untern. Entscheidend war die Veränderung der Rating-Punktzahl, die bestimmt, welche Note A bis E ein Fonds erhält.

Ihre Leistung rasant steigern konnten die Schwellenländerfonds Brandes Emerging Markets Value und FSSA Global Emerging Markets Focus sowie der KEPLER D-A-CH Plus Aktienfonds, der in Titel aus Deutschland, Österreich und der Schweiz investiert. Alle drei waren vor einem Jahr mit D bewertet und haben sich nun auf A emporgearbeitet.

Mit dem Rating deutlich nach unten ging es dagegen für den Comgest Growth Europe und zwei Schwesterprodukte. Merklich schlechter als vor einem Jahr stehen auch der KBC Equity North American Continent und der Carmignac Portfolio Grande Europe da. Sie trugen vor zwölf Monaten ein Top-Rating und sind mittlerweile auf D abgerutscht. (mki)

Lesen Sie auch: Umfrage: Aktien und Fonds werden beliebter
 

Sales and Stories: Wie Geschichten die Beratung bereichern

Finanzen und Vorsorge genießen in der Gesellschaft nicht immer das beste Image. Denn sie werden gerne als eher trocken wahrgenommen. Doch Bilder sagen oft mehr als 1.000 Worte – und so können Bilder auch in der Beratung große Abhilfe schaffen, um das Thema den Kunden näherzubringen.

Ein Artikel von Dr. Klaus Mühlbauer, Unternehmensberater und Referent für Kapitalmarktseminare

Gute Geschichten sind so viel mehr als kurze Erzählungen – sie sind Kopierschutz. Meine Geschichte kann nur ich erzählen. Sie ist unverwechselbar, persönlich, einzigartig. Je mehr künstliche Intelligenz in unseren Alltag einzieht, desto wertvoller werden authentische Sales Stories. Denn was ich gestern erlebt habe, kennt ChatGPT nicht – das weiß nur ich.

Unser Gehirn denkt in Bildern

Bilder sind die Sprache unseres Gehirns – und Geschichten sind bewegte Bilder. Kein Wunder also, dass wir uns an Bilder und Geschichten deutlich besser erinnern als an Daten und Fakten. Fakten ohne Kontext sind flüchtig. Geschichten hingegen bleiben haften. Bereits 1969 zeigten die Stanford-Psychologen Gordon H. Bower und Michal C. Clark, dass wir uns siebenmal wahrscheinlicher an eine Information erinnern, wenn diese in einer Geschichte eingebettet ist. Stadtführer wissen das längst: Wer Geschichten erzählt, bekommt mehr Trinkgeld als jemand, der bloß Jahreszahlen aufzählt.

Beratungsgespräche: Kürzer und erfolgreicher

Finanzberaterinnen und Finanzberater stehen vor einer doppelten Herausforderung: Die fachlichen Anforderungen steigen, gleichzeitig sinkt die Aufmerksamkeitsspanne vieler Kundinnen und Kunden. Lange Gespräche ermüden – und sie führen nicht automatisch zu besseren Entscheidungen.

Sales Stories bieten hier die Lösung: Sie machen komplexe Themen verständlich und erzeugen Nähe. Sie wecken Interesse, ohne belehrend zu wirken. Und sie halten die Aufmerksamkeit hoch. So werden Gespräche kürzer – und erfolgreicher. Studien zeigen: Je länger ein Beratungsgespräch dauert, desto geringer ist die Abschlusswahrscheinlichkeit.

Wie heißt es so schön: „Sie können mit Ihren Kundinnen und Kunden über alles sprechen – nur nicht über eine Stunde.“

Der Aufbau einer guten Geschichte: Vier Bausteine

Viele Finanzberaterinnen und -berater kennen die herausfordernde Situation: Sie haben umfassende Fakten zu Finanzprodukten, jedoch keine passende Geschichte. Entwickeln Sie daher eigene erfolgreiche Geschichten in vier Schritten und binden Sie Ihre Kundinnen und Kunden als Hauptdarsteller ein. Der amerikanische Journalist Chris Brogan bringt es auf den Punkt: „Egal, welche Geschichte Sie erzählen – machen Sie Ihren Kunden zum Helden.“

  • Die Situation: Was beschäftigt die Heldin oder den Helden aktuell?
  • Der Schurke: Wer oder was steht einem guten Leben im Weg? Der Schurke ist das zentrale Element jeder Geschichte – das wusste schon Alfred Hitchcock. In seinen Filmen erhielten die Bösewichte besonders viel Aufmerksamkeit.
  • Der Wendepunkt: Welches Schlüsselerlebnis verändert die Situation der Hauptfigur?
  • Das Happy End: Wie sieht eine positive Zukunft aus?
Beispiel: Altersvorsorge als Story

Viele Menschen wissen, dass Altersvorsorge wichtig ist – aber sie wissen nicht, wie sie vorgehen sollen. Sparbücher sind beliebt, weil sie einfach wirken. Doch die wahre Bedrohung, der Schurke, ist die Inflation: Sie entwertet still und heimlich das Ersparte.

Der Wendepunkt ist das Gespräch mit einer erfahrenen Finanzberaterin oder einem -berater – verbunden mit einer verständlichen, bildhaften Erklärung. Das Happy End? Ein finanziell abgesicherter Ruhestand.

Die Wanderung zur Altersvorsorge

Es gibt Themen und Geschichten, die man nie vergisst – wie die Wanderung zur Altersvorsorge. Die Parallelen zu einer Bergtour sind erstaunlich. Jede Wanderung – auch die zur Altersvorsorge – beginnt mit dem ersten Schritt:

Aufstieg = Vermögensaufbau

Während der Arbeitsphase Vermögen aufzubauen, ist wie bergauf gehen: mühsam, schweißtreibend, das Ziel weit entfernt.

Abstieg = Vermögensabbau (Vermögensverzehr)

In der Rentenphase Vermögen zu entnehmen, ist wie bergab zu gehen: ungewohnt, oft unberechenbar. Ein passendes Versicherungsprodukt hilft, diesen Abstieg planbar zu machen.

Wege zum Ziel

Teilen Sie den Weg zur Altersvorsorge in zwei klare Schritte:

  • Sparen: Verzicht auf Konsum, der erste Schritt zum Gipfel.
  • Investieren: Das Gesparte mit attraktiven Renditechancen für sich arbeiten lassen.

Nur wer beide Schritte geht, erreicht das Ziel.

Und eine weitere Parallele: Wie beim Bergsteigen gibt es bei der Altersvorsorge drei Wege zum Ziel:

  • Zeit: Wer früh startet, kann mit kleinen Beträgen Großes erreichen. Wie beim Wandern: Früh losgehen heißt, mit weniger Anstrengung ans Ziel kommen.
  • Geld: Wer spät beginnt, muss viel investieren, um aufzuholen. Ein steiler, schweißtreibender Anstieg – aber nicht unmöglich.
  • Hilfsmittel: In den Bergen helfen Wanderstöcke oder Seilbahnen. Bei der Altersvorsorge übernimmt die Rendite diese Rolle: Was die Rendite leistet, muss nicht selbst gespart und investiert werden.

Erstaunlicherweise denken die meisten Menschen nur an die ersten beiden Punkte und vergessen, wie wichtig Hilfsmittel auch beim Aufbau der eigenen Altersvorsorge sein können.

Nach der Story: Zahlen zur Geschichte

Erzählen Sie erst die Geschichte – und zeigen Sie danach die Fakten. Dann wirken sie besser. Wie beim Wandern: Erst der Blick auf Gipfel und Tal machen den Auf- und Abstieg verständlich. In diesem Fall könnten Sie dem Kunden aufzeigen, in welchem Alter er wie viel monatlich investieren sollte, um bspw. 1 Mio. Euro an Vermögen bis zur Rente anzuhäufen.

Fazit: Bringen Sie’s auf den Punkt

Menschen kaufen lieber Geschichten als Produkte. Denn gute Geschichten informieren nicht nur – sie erzeugen Nähe, Vertrauen und Handlungsbereitschaft. Mit guten Geschichten können Sie neue Kundinnen und Kunden gewinnen, denn gute Geschichten möchte man weitererzählen. Denn was berührt, wird weitererzählt. Und was weitererzählt wird, wirkt. Doch jede Geschichte muss gut vorbereitet und gezielt eingesetzt werden. Frei nach Mark Twain: „Eine gute Geschichte hat einen guten Anfang und ein gutes Ende – und beide sollten möglichst dicht beieinander liegen!“

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Ein Artikel von
Dr. Klaus Mühlbauer

Scalable Capital ist jetzt Bank

Der Neobroker Scalable Capital hat nach Trade Republic nun ebenfalls von der europäischen Zentralbank die Vollbanklizenz erhalten. Das Münchner Unternehmen erweitert sein Angebot damit um neue Banking-Lösungen fürs Sparen und Finanzieren.

Scalable Capital hat die Erlaubnis für das Einlagen- und Kreditgeschäft von der Europäischen Zentralbank (EZB) erhalten. Dadurch ist das Unternehmen ein durch die BaFin und Deutsche Bundesbank beaufsichtigtes CRR-Kreditinstitut, eine sogenannte Vollbank.

Bislang fungierte Scalable Capital in seiner Funktion als Neobroker als Wertpapierdepot-Anbieter, auf dem per Smartphone-App u. a. mit Aktien und ETF-Anteilen gehandelt bzw. diese mit kostenlosen Sparplänen bespart werden konnten. Mit der Bankerlaubnis kann Scalable Capital nun auch klassische Bank-Dienstleistungen anbieten wie bspw. Kredite und das Verwahren von Kundengeldern als Einlagen.

Mit diesem Schritt folgt Scalable Capital seinem direkten Konkurrenten Trade Republic, welches im Dezember 2023 die Vollbanklizenz erhalten hatte.

Einlagenzins für alle Scalable-Nutzer

Wie Trade Republic reicht Scalable Capital auch den Einlagenzins der EZB (aktuell 2%) an die Kunden für ihre Einlagen weiter. Beim Abomodell PRIME+ gilt der Zinssatz ab 01.10.2025 in unbegrenzter Höhe, für „FREE“-Nutzer bis 100.000 Euro.

PRIME+-Guthaben werden ab dem 01.10.2025 jetzt neu bei der Scalable Capital Bank und mehreren Partnerbanken verwahrt. Zum Start sind dies drei Partnerbanken, weitere folgen in Kürze. Bei der Verteilung werden auch das bei der jeweiligen Bank durch Scalable Capital verwahrte Guthaben sowie die jeweilige gesetzliche Einlagensicherung von 100.000 Euro pro Kunde und Bank und etwaige ergänzende Sicherungseinrichtungen berücksichtigt. Die Aufteilung ist jederzeit in der App und im Web einsehbar.

Eigenes Kreditangebot

Die Bank vergibt künftig mit Credit selbst Kredite zwischen 1.000 Euro und 100.000 Euro ohne feste Laufzeit oder einen vorgegebenen Tilgungsplan und mit variablen Sollzinsen von 3,24% p. a. in PRIME+ und 4,24% p. a. in FREE. Die Zinsen werden taggenau auf den ausstehenden Kreditbetrag berechnet. Es gibt keine zusätzlichen Gebühren und die Beantragung erfolgt papierlos in der App oder im Web. (mki)

 

Die Zukunft kapitalmarktgebundener Versicherungsprodukte

Die Ansprüche bei der Altersvorsorge steigen. Und die Umstände in der Rentenpolitik und am Kapitalmarkt werden nicht weniger komplex. Christian Eck von BNP Paribas hat sich auf Lösungen für kapitalmarktgebundene Versicherungsprodukte spezialisiert und teilt hier seine Einschätzung zum aktuellen Marktgeschehen.

Interview mit Christian Eck, Leiter Versicherungen – Aktien bei BNP Paribas S.a., Niederlassung Deutschland
Herr Eck, bei unserem letzten Gespräch im April 24 haben Sie mehr Flexibilität von den Versicherern in ihren Produkten gefordert. Was hat sich seitdem getan?

Einer der Fokusbereiche bezüglich Flexibilität bezieht sich auf die Wettbewerbsfähigkeit von Versicherern im Angebot von kapitalmarktgebundenen Produkten gegenüber Banken und Asset-Managern. Hierbei sollten Versicherer schneller auf Marktanforderungen und Kundenbedürfnisse reagieren können. Über die letzten Monate ist erfreulicherweise eine Verbreiterung des Produktangebots zu beobachten. So werden im reinen fondsgebundenen Geschäft die Anlageklassen von Aktien und Zinsen verstärkt hin zu Private Markets ausgeweitet. Dies gibt Versicherungsnehmern die Chance, Renditen zu erwirtschaften, die weniger mit traditionellen Märkten korrelieren. Versicherer nutzen zunehmend „externe“ Garantien. Im Gegensatz zu klassischen Garantien werden dabei Kapitalmarktbausteine als Grundlage für die Versicherungspolicen eingesetzt. Als Beispiel seien fondsgebundene Policen gegen Einmalbeitrag genannt, bei denen der Versicherungsnehmer direkt von den aktuell attraktiven Kapitalmarktzinsen profitieren kann.

Dahingegen wird im Bereich der Wiederanlage und der Auswahl an Verrentungsprodukten immer noch wenig Innovatives an den Markt gebracht. Das finde ich erstaunlich, insbesondere da ein Angebot an lebenslangen und renditestarken Renten vor dem Hintergrund des überlasteten staatlichen Rentensystems dringend notwendig ist.

Ist mehr Flexibilität für Sie das „New Normal“, oder könnte sich dieser Trend auch wieder umkehren?

Ich gehe einen Schritt weiter: Mehr Flexibilität muss das „New Normal“ sein. Dies bezieht sich insbesondere auf das Produktangebot und die Vertriebswege. Nehmen Sie das Beispiel der neu aufgekommenen sog. Neobroker, also Online-Anbieter mit einem fokussierten Angebot an Kapitalmarktprodukten bei gleichzeitig extrem niedrigen Gebühren. Diese sind sehr erfolgreich in der Akquisition insbesondere von jungen Kunden und könnten in Zukunft auch in Konkurrenz zu Versicherern treten. Der Druck auf Innovation und Kosten wird sich über diese aggressiven Marktteilnehmer erhöhen.

Was halten Sie konkret von der in der Versicherungsbranche oft verteidigten, insgesamt aber umstrittenen lebenslangen Verrentung?

Ich halte die lebenslange Verrentung für einen essenziellen Baustein der Altersvorsorge, insbesondere da die Lebenserwartung steigt und die gesetzliche Rente allein nicht ausreicht, um einen adäquaten Lebensstandard im Alter zu halten.

Die im letzten Jahr zwischen BVI und DAV scharf geführte Debatte über die Fondsrente als mögliche Alternative zur klassischen Leibrente verdeutlicht die Relevanz des Themas. Aus meiner Sicht bietet sich hierbei eine hervorragende Möglichkeit, die Stärken beider Seiten einzubringen: Versicherer können als Einzige über den Ausgleich im Kollektiv lebenslange Renten darstellen. Allerdings sind die Rentenfaktoren trotz des seit Januar 2025 erhöhten Höchstrechnungszinses noch wenig attraktiv. Asset-Manager können hierbei ihre Expertise im Kapitalmarktgeschäft einbringen, um zusätzliche Performance-Chancen anzubinden.

Apropos Sicherheit: Sie gehen davon aus, dass Garantien wieder stärker in den Fokus rücken werden. Wie kommen Sie zu dieser Einschätzung?

Garantieprodukte sind attraktiver geworden – dank des gestiegenen Höchstrechnungszinses müssen Versicherer weniger Kapital für das Stellen von Garantien aufbringen. Dies erlaubt entweder mehr Allokation zu Kapitalmärkten oder erhöhte garantierte Ablaufleistungen. Gleichzeitig schlagen langsam, aber sicher die höheren Marktzinsen auf die Überschüsse durch – die Gesamtverzinsung der Produkte wird attraktiver.

Im Angebot von konventionellen Einmalbeitragsprodukten haben Versicherer gegenüber Sparprodukten von Banken weiterhin kein wettbewerbsfähiges Angebot, da der Marktzins deutlich über dem Rechnungszins liegt. Um diese „Zins­lücke“ auszugleichen, bieten eine Reihe von Versicherern Einmalbeiträge mit externen und marktbasierten Garantien an.

Auch im Bereich von fondsgebundenen Versicherungen ergibt der Einsatz von Garantien Sinn. Aktienmärkte befinden sich in einer historischen Hausse – die Kursentwicklung war über die letzten Jahre gegenüber dem langfristigen Mittel überdurchschnittlich hoch. Damit wächst das Risiko stärkerer Rücksetzer. Als Anfang 2022 die Zinswende einsetzte, wurde vielen Anlegern bewusst, dass sie hohes Risiko in Form von Duration eingegangen waren – der Wert einiger Anleihenfonds brach um bis zu 30% ein. Insbesondere für Versicherungsnehmer, die kurz vor der Verrentung stehen, sind diese Risiken sehr relevant. Anstelle von klassischem Ablaufmanagement könnten Fonds mit festen Laufzeiten von acht bis zwölf Jahren eingesetzt werden, deren Rückzahlungen bei bspw. 100% oder 120% garantiert sind und die zusätzliche Performance-Chancen über Aktienindizes bieten.

Und wie sieht es bei Hybrid­produkten aus?

Bei statischen Hybriden werden die Beiträge fest auf das klassische Deckungskapital und eine Kapitalmarktanbindung aufgeteilt und sie ändern sich während der Laufzeit der Verträge nicht. Aktuell sehe ich eine „Renaissance“ statischer Hybride: Es kommen Produkte auf den Markt, die jeweils mit einem speziell ausgestalteten Hebel-Mechanismus ausgestaltet sind. Dank neuer Entwicklungen in der Kapitalmarkttechnik sind so auch bei hohen Garantieniveaus über 100% Kapitalmarktallokation möglich.

Bei dynamischen Hybridprodukten hingegen findet eine regelmäßige Umschichtung zwischen Deckungskapital und Fondsguthaben statt, bspw. unter Einsatz von Garantiefonds oder freien Fonds. Hierbei gab es in letzten Jahren nur wenige Neuproduktentwicklungen. Bei dynamischen Hybriden liegt der Fokus damit eher auf dem Verwalten von Risiken im Bestand. Die BaFin wies kürzlich, basierend auf einer Umfrage bei Lebensversicherern, auf Schichtungsrisiken und mögliche Auswirkungen auf die allgemeine, nicht fondsgebundene Kapitalanlage hin. Um ausreichend Liquidität für Schichtungen hin zu Fonds vorzuhalten, könnten Versicherer gezwungen sein, in kurzfristige und weniger rentierliche Anlagen zu investieren. Anbieter sind hierbei aktiv geworden – sie reagieren mit Anpassungen in den Schichtungsalgorithmen, dem Einsatz von weniger schwankungsintensiven Fonds sowie vorsichtiger Liquiditätsplanung und Liquiditätssteuerung.

Durch die neue ELTIF-Regulierung bekommen auch die Private Markets mehr Aufmerksamkeit. Wie wird sich das auf Versicherungsprodukte auswirken?

Die ELTIF-Regulierung sowie ein wachsendes Angebot an Fonds spielt hierbei eine große Rolle, da dadurch Private-Markets-Angebote insgesamt bekannter werden. Inzwischen sind bereits einige ELTIFs am deutschen Markt vertreten, entweder basierend auf einzelnen Anlagen wie Private Equity, Private Debt oder Infrastruktur oder im Kontext von diversifizierten Portfolios.

Aktuell sehen wir fünf Anbieter von Private-Markets-Policen am deutschen Markt. Diese setzen das Anbinden der Ziel-Investments unterschiedlich um, bspw. über Spezialfonds oder ELTIFs. Eine von uns durchgeführte Befragung von elf Versicherern gibt ein eindeutiges Bild: Für mehr als 90% der Befragten haben Private-Markets-Anlagen in der Altersvorsorge hohe Relevanz. Über die Hälfte der Häuser erwägt, mit derartigen Angeboten innerhalb der nächsten 18 Monate an den Markt zu gehen.

Vor allem jüngere Sparer sind mittlerweile viel offener für den Kapitalmarkt. Wie können die Versicherer daraus Kapital schlagen?

Versicherer begeben sich durch die Fokussierung auf Fondspolicen immer mehr in Konkurrenz zu Asset-Managern. Dieser Wettbewerb ist aufgrund ihrer hohen Kostenbasis auf Dauer nicht durchzuhalten. Gleichzeitig vernachlässigen Versicherer hierbei ihre Kernkompetenz des Risikoausgleichs im Kollektiv. Produkte mit Garantien und Kapitalmarktanbindung bieten Mehrwert und sollten im Fokus stehen. Um jüngere und kapitalmarktaffine Sparer auch zukünftig als Kunden zu gewinnen, wird es nicht ausreichen, starre Produktausgestaltungen anzubieten. Warum nicht den Kunden mittels geschickter Produktkonstruktionen entscheiden lassen, zu welchem Zeitpunkt und in welcher Höhe Garantien des angesparten Kapitals eingezogen werden und wann er über das Kapital verfügen kann? Flexibilität im Angebot und Innovation in der Anbindung von Kapitalmarktkomponenten werden hierbei der Schlüssel zum Erfolg sein

Lesen Sie auch: Nachhaltigkeit in der Beratung zur Altersvorsorge

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Ein Interview mit
Christian Eck

Finanzvertrieb 2025: Wie Vermittler auf Änderungen reagieren können

Der Finanzvertrieb steht unter massivem Veränderungsdruck: Digitalisierung, soziale Medien und der tiefgreifende Wertewandel bei jungen Anlegern treffen die klassischen Beratungskanäle hart. Hier sollten Vermittler und Finanzberater ansetzen, um auch morgen noch relevant zu bleiben.

Ein Artikel von Stefan Schmitt, Geschäftsführer von INNO INVEST

In Finanz- oder Versicherungsfragen klassische Beratungsangebote wahrnehmen? Viele junge Menschen können sich das nicht vorstellen. Laut einer BaFin-Umfrage aus dem letzten Jahr glauben 60% der 18- bis 45-Jährigen, dass Social-Media-Angebote eine gute Alternative zur professionellen Beratung darstellen. Junge Anleger der Gen Y und Gen Z informieren sich lieber über Finfluencer auf TikTok, YouTube und Instagram. Die Gründe dafür sind vielfältig. Was die Finanzbranche hellhörig machen sollte, ist vor allem dies: Traditionelle Beratungsangebote gelten als wenig vertrauenswürdig. Junge Anleger halten sie für intransparent, teuer oder bevormundend.

Wer glaubt, die Ablehnung des klassischen Finanz- und Versicherungsgeschäfts ginge Hand in Hand mit einem Desinteresse an Finanzthemen, irrt sich. Interessanterweise ist die junge Zielgruppe zunehmend kapitalmarktaffin. Zwischen 2018 und 2023 hat sich der Anteil der unter 25-Jährigen mit Wertpapier­erfahrung fast vervierfacht. Beim Thema Finanzen sind sie selbstbestimmt und digital unterwegs. Junge Anleger sind außerdem kostensensibel. Tendenziell vertrauen sie Direktbanken und Neobrokern; viele setzen auf ETF-Sparpläne. Laut einer Studie des Anlegerportals extraetf.com im Auftrag von BlackRock nahm die Zahl der monatlich ausgeführten ETF-Sparpläne von 2023 auf 2024 um 42% zu.

WealthTech als neues Betriebssystem des Finanzvertriebs

Wer als Vermittler zukunftsfähig bleiben will, muss seine Beratungsprozesse digital denken: vom Online-Onboarding über automatisierte Geeignetheitsprüfungen bis hin zu digitalen Kundenportalen und Reporting-Apps. Standardisierte Modellportfolios, skalierbare Plattformlösungen und API-basierte Schnittstellen zu Pools oder Haftungsdächern sind dabei keine Kür, sondern Pflicht. Entscheidend ist ein Schwenk im Mindset: Digitale Tools sollten nicht als technisches Beiwerk, sondern als strategischer Wachstumstreiber verstanden werden. Denn nur wer digital effizient arbeitet, kann in einem stark regulierten Umfeld gleichzeitig kostendeckend beraten und moderne Kundenerwartungen erfüllen.

Vermittler zwischen Aufbruchstimmung und Veränderungsdruck

Klassische Berater sind in der Zwickmühle. Einerseits wächst das Marktpotenzial, andererseits wird ihre Rolle im Anlageprozess marginalisiert, der Druck auf sie wächst: regulatorische Anforderungen, MiFID II, Kostentransparenzpflichten und Dokumentationsauflagen verschärfen das Haftungsrisiko und machen individuelle Beratung zeit- und kostenintensiv. Die Folge: Banken setzen zunehmend auf standardisierte Beratungslösungen – die „McDonaldisierung“ der Vertriebsstruktur ist längst Realität.

Um in diesem Umfeld wettbewerbsfähig zu bleiben, braucht es skalierbare und digitale Lösungsansätze. Der Markt bietet grundsätzlich vier strategische Optionen, jede mit eigenen Vor- und Nachteilen.

Option 1: Unabhängig werden mit der eigenen Portfolioverwaltung

Sie ist der Goldstandard in puncto Unabhängigkeit, aber die Eintrittsbarrieren sind hoch: Wer eine eigene BaFin-Lizenz für Finanzportfolioverwaltung anstrebt, muss Kapital, Compliance-Kompetenz und Geduld mitbringen. Der Break-even liegt bei etwa 150 Mio. Euro verwaltetem Kundenvermögen. Für die meisten kleineren und mittelgroßen Vermittler ist dieser Weg wirtschaftlich nicht tragfähig.

Option 2: Selbstständig sein unter dem Schutz des Haftungsdachs

Schneller Marktzugang bei vollem regulatorischen Rückhalt. Der Vermittler wird zum vertraglich gebundenen Partner unter dem Lizenzschirm eines zugelassenen Instituts. Haftung, MiFID-Compliance, Reporting: All das übernimmt das Haftungsdach. Zudem bieten viele Haftungsdächer moderne White-Label-Lösungen für (digitale) Vermögensverwaltung, Modellportfolios und ESG-Strategien an. Der Vermittler behält die Kundenbeziehung, reduziert seinen Aufwand und bleibt vertriebsfokussiert.

Option 3: Effizienter arbeiten mit Maklerpool und Plattformstrategie

Maklerpools haben sich längst als Infrastrukturpartner etabliert. Sie bündeln Abwicklung, Research, Provisionsabrechnung, Tools und Services – teilweise inklusive angebundener Haftungsdächer. Insbesondere Pools mit starker Digitalplattform ermöglichen Vermittlern auch ohne eigene Lizenz, Modellportfolios und ETF-Lösungen effizient zu vertreiben.

Option 4: Von Tippgeber-Modellen profitieren

Die schlankste Form der Zusammenarbeit: Vermittler verweisen Kunden an eine lizenzierte Vermögensverwaltung und erhalten eine hohe Tippgeberprovision. Gerade in Kombination mit White-Label-Angeboten lässt sich so ein hochwertiger Vermögensverwaltungsservice anbieten – ohne regulatorische Eigenlast. Der Vermittler bleibt erster Ansprechpartner, die operative Umsetzung erfolgt im Hintergrund.

Wer Zukunft will, muss Entscheidungen treffen

Die Spielregeln im Finanzvertrieb verändern sich radikal. Wer weiterhin ausschließlich auf persönliche Beratung setzt, ohne digitale und regulatorisch entlastende Komponenten zu integrieren, wird mittelfristig vom Markt gedrängt; nicht durch „Big Tech“, sondern aufgrund mangelnder Effizienz, ungünstiger Kostenstruktur und Nichterfüllung der Kundenerwartung.

Die gute Nachricht: Der Zeitpunkt für strategische Neupositionierung war selten besser: Die Nachfrage nach unabhängiger Beratung ist hoch, der Wunsch nach digitalen Lösungen wächst und die technischen Möglichkeiten sind da. Wer jetzt die Stellschrauben neu justiert – ob über Plattformpartnerschaften, Haftungsdächer oder moderne Portfoliolösungen –, kann sich nicht nur absichern, sondern im veränderten Marktumfeld gezielt wachsen.

Lesen Sie auch: Vom Handelsvertreter zum Makler – ein Schritt mit Folgen

Interessieren Sie sich für weitere Hintergrundartikel aus der Branche? Dann abonnieren Sie das monatliche Fachmagazin AssCompact – kostenfrei für Versicherungs- und Finanzmakler.

 
Ein Artikel von
Stefan Schmitt

Umfrage: Aktien und Fonds werden beliebter

Laut einer Befragung von Union Investment glauben Sparer an das Investitionsprogramm der Regierung. So rechnen 43% der Befragten mit positiven Auswirkungen auf den Wert von Aktien oder Fonds. Weiter zeigt die Umfrage, dass Aktien und Investmentfonds beim Sparen an Beliebtheit zulegen.

Das Marktforschungsinstitut Forsa hat im Mai 2025 im Auftrag von Union Investment rund 1.000 Personen im Alter von 20 bis 59 Jahren befragt, die in privaten Haushalten über Finanzen entscheiden und mindestens eine Geldanlage besitzen. In der Online-Umfrage im Rahmen des Anlegerbarometers sollten sich die Teilnehmer unter anderem dazu äußern, ob sie positive Effekte des Investitionsprogramms der Bundesregierung erwarten. Nach Ansicht der meisten Befragten dürfte das Programm die wirtschaftliche Situation in Deutschland etwas verbessern (61%). Gut ein Viertel (27%) rechnet dagegen nicht mit einer Verbesserung, 8% wiederum mit deutlichen Fortschritten. 

Positive Effekte für Aktien und Investmentfonds erwartet

Für die eigene finanzielle Situation geht mit 80% eine deutliche Mehrheit nicht von direkten positiven Auswirkungen durch das Investitionsprogramm aus. Was Aktien und Investmentfonds wiederum angeht, sieht die Einschätzung anders aus: 43% der Befragten rechnen mit positiven Effekten auf den Wert der eigenen Aktien oder Fonds. 37% dagegen erwarten keine Auswirkungen, 20% haben hierzu keine Meinung.

 

Umfrage: Aktien und Fonds werden bei Sparern beliebter

 

Rund 60% wollen am aktuellen Sparverhalten nichts ändern

Auch wenn Sparer wenig direkte Effekte durch die wirtschaftlichen Impulse der Bundesregierung erwarten, gehen 61% im kommenden Halbjahr nicht von einer Veränderung der persönlichen finanziellen Situation aus. 24% rechnen mit einer Verbesserung, 14% mit einer Verschlechterung. Stabil bleibt laut Union Investment trotz allem auch das Sparverhalten der Befragten. So wollen 59% daran derzeit nichts ändern, 31% wollen auf jeden Fall oder wahrscheinlich mehr sparen.

Sparen mit Aktien beliebt wie nie

Schließlich zeigt die Studie auch, dass immer mehr Menschen hierzulande auf Aktien und Investmentfonds setzen. So geben mehr als die Hälfte der Befragten (52%) an, Sparen mit Aktien attraktiv zu finden. Laut Union Investment waren das so viele wie noch nie zuvor in der regelmäßigen Befragung im Rahmen des Anlegerbarometers. Investmentfonds liegen mit 51% knapp dahinter. Lediglich das Sparen mit Immobilien ist nach Ansicht der der Befragten noch attraktiver. So geben 67% der Umfrageteilnehmer an, Sparen mit Immobilien für interessant zu halten. Das Tagesgeld landet mit 47% auf Platz 4.

 

Umfrage: Aktien und Fonds werden bei Sparern beliebter

 

Die starke Kapitalmarktorientierung der Sparer bestätigen Union Investment zufolge auch die Bundesbankdaten, ausgewertet von Prof. Oscar A. Stolper, Universität Marburg: Zum Jahresende 2024 legten die Investmentfondsbestände privater Haushalte um 205 Mrd. Euro auf 1.167 Mrd. Euro – und damit stärker als der Bestandszuwachs in Bargeld, Einlagen und Anleihen zusammen (plus 198 Mrd.). Auf Grundlage der von Prof. Stolper bereinigten Sonderauswertung erhöhte sich das Gesamtfinanzvermögen 2024 um 606 Mrd. Euro; rund 45% Prozent (270 Mrd. Euro) davon entfielen auf Investmentfonds und börsennotierte Aktien. Bestände in börsennotierten Aktien privater Haushalte sind auf einen Rekordwert von 590 Mrd. Euro geklettert, das entspricht einer Zunahme von 11,9%.

Vor allem 20- bis 29-Jährige setzen auf Aktien

Die Zuwächse sind sowohl auf die starke Aktienmarktentwicklung zurückzuführen, als auch auf die gestiegene Beliebtheit von Aktien und Fonds. Insbesondere Sparer zwischen 20 und 29 Jahren besitzen diese beiden Anlageformen. So sind laut Anlegerbarometer insgesamt 68% aller Befragten im Besitz von Investmentfonds. Für 65% der jungen Erwachsenen sind Aktien zum Sparen attraktiv, für 58% Investmentfonds. „Junge Erwachsene geben der Aktienkultur spürbar Rückenwind: Viele blicken nicht nur auf ihre Sparleistung, sondern auch darauf, welcher Ertrag sich daraus ergibt – ein wichtiger Schritt zur langfristigen Vermögensbildung“, sagt Kerstin Knoefel, Leiterin des Privatkundensegments von Union Investment. (tik)

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Neues Rating: Die besten Fondspolicen mit ETF-Portfolio

Smart Asset Management Service hat erstmals den „Fondspolicenreport ETF/Passiv“ veröffentlicht. Der Report analysiert fondsgebundene Rentenversicherungstarife für den Maklermarkt mit dem Schwerpunkt ETFs auf deren Investmentqualität.

ETFs werden auch in Fondspolicen immer prominenter. Doch was taugen diese Verträge und wie attraktiv sind sie für den Maklermarkt? Die Hamburger Beratungsboutique Smart Asset Management Service (sam) nimmt sich derartiger Fragen in ihrer neuen Untersuchung „Fondspolicenreport ETF/Passiv“ an, die zusammen mit dem Institut für Vermögensaufbau (IVA) durchgeführt wurde und ergänzend zu den beiden seit fünf Jahren regelmäßig erscheinenden Ausgaben „Classic“ und „Nachhaltigkeit“ erscheint.

Der Report analysiert zwanzig fondsgebundene Rentenversicherungstarife für den Maklermarkt mit dem Schwerpunkt ETFs auf deren Investmentqualität. Fazit: Trotz eines spürbaren Ausbaus des Angebotes in den vergangenen 18 Monaten bestehen in vielen Tarifen große Lücken für eine breit diversifizierte Portfoliokonstruktion. Auch soll der Report eine fundierte Grundlage für Vermittler liefern, um geeignete Produkte zu identifizieren, und Versicherer sollen unterstützt werden, das Angebot gezielt zu verbessern.

Ergebnisse der Untersuchung

Das Ergebnis des Fondspolicenreports zeigt erhebliche Unterschiede zwischen den Anbietern und verdeutlicht, wie entscheidend die Qualität des ETF-Angebots dafür ist, ob und wie sich für unterschiedliche Kundentypen effiziente und solide Portfolios zusammenstellen lassen, so sam.

sam-Geschäftsführer Thorsten Dorn erläutert, dass sich das quantitative ETF-Angebot in Fondspolicen in den letzten 18 Monaten zwar erkennbar erweitert habe, es jedoch in der Breite große Lücken in den angebotenen Anlageklassen gebe, insbesondere auf der Anleihenseite, wo weniger als 20% der auswählbaren Fonds ETFs seien. „Gerade für ausgewogen oder defensiv ausgerichtete Anlegerprofile fehlen damit zentrale Bausteine für eine ausgewogene Portfoliostruktur. Wer im Wettbewerb mit kostengünstigen Direktinvestments bestehen will, muss die Auswahl an ETFs deutlich verbessern und im Sinne der Anlageklassen breiter aufstellen.“

Die besten Anbieter

Die besten Ergebnisse in der Gesamtsicht erzielen Liechtenstein Life, Alte Leipziger, Swiss Life, LV 1871, InterRisk und Stuttgarter mit einem „Top-Rating“ und mindestens 80% der maximal erreichbaren Punktzahl. Weiterhin sehr gute Ergebnisse erzielen HDI, Allianz, Condor, Helvetia und VOLKSWOHL BUND mit einem „Best-Rating“ und mindestens 70% der maximal erreichbaren Punktzahl.

Die Analysen zeigen, dass sich die Abdeckungsquoten der wesentlichen Kern- und Satelliten-Asset-Klassen zwischen den Tarifen zum Teil stark unterscheiden. Während einige Anbieter wie die Alte Leipziger, InterRisk oder Liechtenstein Life eine teilweise vollständige Besetzung definierter Anlageklassen ermöglichen, fehlen bei anderen Anbietern wichtige Segmente, etwa aus den Bereichen Renten und Anleihen, so erläutert sam die Ergebnisse. Dies habe direkte Auswirkungen auf die Portfolioqualität. In einigen Tarifen ist es nicht möglich, für Kundenprofile, insbesondere defensiv und ausgewogen, eine strategische Asset-Allokation ausschließlich auf ETF-Basis umzusetzen. „Dies ist gerade vor dem Hintergrund sich verändernder Lebensphasen von Kunden und vor allem wohlverhaltensrechtlicher Anforderungen der BaFin problematisch und sollte unbedingt nachgebessert werden“, kommentiert Thorsten Dorn.

Gemischte Portfolios haben höhere Renditeerwartungen

Ein weiterhin zentrales Ergebnis des Reports: Im Vergleich erzielen gemischte Portfolios, die neben ETFs auch aktive Fonds einbeziehen, höhere Renditeerwartungen als reine ETF-Portfolios. Der Grund besteht einerseits darin, dass die Investition in Marktindices keine Überrendite zulässt, andererseits aber auch darin, dass die Auswahlbreite, insbesondere in Anlageklassen im ETF-Bereich, bisher nur eingeschränkt verfügbar ist. Dennoch zeigt der Report, dass einige Tarife auch auf reiner ETF-Basis ein hohes Qualitätsniveau erreichen und solide Rendite-Risiko-Profile für unterschiedliche Anlageziele ermöglichen.

Methodik der Studie

Der „Fondspolicenreport ETF“ basiert auf einer Methodik, die im institutionellen Portfoliomanagement etabliert ist, aber bisher nur selten im Endkundengeschäft zur Anwendung kommt. Kern ist die sogenannte Maximum Drawdown Optimization (MDDO), die nicht nur die Renditeerwartung maximiert, sondern gleichzeitig das Verlustrisiko im Rahmen eines definierten Risikobudgets begrenzt. Grundlage der Optimierungen sind Marktrenditeschätzungen, die auf langfristigen volkswirtschaftlichen Szenarien, den Kapitalmarkterwartungen institutioneller Asset Manager und strukturellen Trends beruhen. Für jedes der vier definierten Kundenprofile – defensiv, ausgewogen, wachstumsorientiert und maximale Rendite – wurden aus den im Tarif verfügbaren ETFs optimierte Portfolios erstellt. Dabei flossen sowohl qualitative Kriterien wie die Abdeckung relevanter Assetklassen als auch quantitative Faktoren wie Kostenquoten (TER), historische Wertentwicklung und Risikokennzahlen sowie für das Investment relevante Tarifmerkmale, zum Beispiel die Mindestinvestitionsquote und maximal anwählbare ETFs, ein. (mki)

 

Privatanleger sehen Marktlage entspannter als Profis

Die institutionelle Stimmung ist auf den tiefsten Stand seit Monaten gefallen, doch der Stimmung bei den Privatanlegern tut dies keinen Abbruch. Das zeigt die aktuelle Retail-Investor-Beat-Umfrage der Investmentplattform eToro. Privatanleger investieren demnach weiterhin regelmäßig und bleiben zuversichtlich.

Die Konjunkturerwartungen des Leibniz-Zentrum für europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) sind im August kräftig gefallen, von 52,7 auf 34,7 Punkte. Das meldet die Investmentplattform eToro unter Berufung auf den ZEW-Erwartungsindex. Auch die Prognose von 40,0 wurde klar verfehlt. Dies sei ein weiterer Dämpfer für die wirtschaftliche Zuversicht in Deutschland und werfe neue Fragen zur Erholung auf.

Doch deutsche Privatanleger lassen sich davon bisher nicht beirren, so eToro. 45% sagen, sie liegen weiterhin auf Kurs mit ihren Anlagezielen. 72% fühlen sich sicher in Bezug auf ihren Arbeitsplatz. Das steht in starkem Kontrast zur Nervosität vieler Marktprofis – von Panik keine Spur.

Stimmungsdaten als Timing-Instrument?

Der ZEW-Erwartungsindex schwankt schon seit Jahren kräftig. Wer seine Entscheidungen nur auf diesen einen Stimmungsindikator gestützt hätte, hätte sein Depot ständig umgebaut. Stimmungsdaten sind eToro zufolge hilfreich, aber nicht immer als Timing-Instrument geeignet. Und das zeigt sich auch im Verhalten. 62% der deutschen Privatanleger haben ihre Beiträge in den letzten drei Monaten nicht verändert. 33% haben ihre Beiträge sogar erhöht, nur 5% reduziert. Es gibt demnach keine Anzeichen für Rückzug oder Hektik, trotz Zöllen, Industrieschwäche und politischer Unsicherheit.

Gold rückt in den Fokus

Auch die Einschätzung der aktuellen Lage trübt sich erneut ein. Der ZEW-Index fällt von 68,6 auf 59,5 Punkte und bleibt damit klar unter den Erwartungen. Ein Blick zurück zeigt, dass der letzte positive Wert fast drei Jahre zurückliegt – im November 2021. Die Kluft zwischen Erwartung und Realität bleibt damit groß, sodass die Unsicherheit anhält. Das geht auch an den Anlegern nicht spurlos vorüber, sie reagieren auf die anhaltende Unsicherheit mit entsprechenden Erwartungen. 57% der Deutschen erwarten, dass der Goldpreis in den nächstens sechs bis zwölf Monaten steigen wird. Das ist eToro zufolge ein deutliches Signal für verstärkte Absicherung und eine vorsichtigere Haltung im Portfolio.

Hoffnung bleibt

Positiv ist, dass der Erwartungswert weiterhin über dem historischen Durchschnitt liegt. Viele Finanzexperten hoffen also nach wie vor auf eine wirtschaftliche Erholung. In den Daten zur aktuellen Lage ist davon allerdings noch nichts zu sehen. Auch der Index zur aktuellen Lage zeigt, dass er kein verlässlicher Timing-Indikator für den Markt ist. Ein Beispiel macht dies besonders deutlich: Im Mai 2020 lag das Stimmungsbild an einem Tiefpunkt. Ende Mai hatte sich der Dax längst wieder um 40% vom Corona-Crash erholt. Ob das Stimmungsbarometer damals bereits den Tiefpunkt gesehen hatte, war übrigens noch völlig offen. Denn erste Erholungsanzeichen beim ZEW kamen erst im Juni, als der Markt seine Rallye schon weiter fortgesetzt hatte.

Handelskonflikt als zusätzlicher Belastungsfaktor

Die ohnehin angespannte Lage der deutschen Wirtschaft wird durch den neuen EU-USA-Handelsdeal zusätzlich belastet. US-Zölle von 15% auf deutsche Exporte treffen Schlüsselbranchen wie Auto, Chemie und Maschinenbau. Das erhöht laut eToro die strukturellen Risiken. Im zweiten Quartal schrumpfte das BIP um 0,1%, das dritte Rezessionsjahr droht. Zwar müssen Aktienmärkte nicht zwangsläufig fallen, aber die Anfälligkeit für Volatilität steigt. Anleger sollten wachsam bleiben, vor allem bei handelspolitischen Themen.

Langfristig denken

48% der Privatanleger zeigen sich wachsam gegenüber Marktschwankungen, nur 12% fühlen sich ängstlich. Das zeigt ein ruhiges und reflektiertes Verhalten vieler Anleger. Die Mehrheit scheint langfristig zu denken und sich nicht von kurzfristigen Unsicherheiten aus dem Konzept bringen zu lassen. Ganz nach dem Motto: Auch diese Krise wird vorübergehen. Für viele deutsche Anleger steht Durchhaltevermögen über Market Timing. (mki)

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