Die Private Markets scheinen in Europa auf dem Vormarsch zu sein, wie die neue European Fund Selector Study (EuroFSS) zeigt. Diese wurde von Research in Finance zusammen mit dem Vermögensverwalter Neuberger Berman durchgeführt und beinhaltet Erkenntnisse von 894 Fondsselektoren aus ganz Kontinentaleuropa und dem Vereinigten Königreich. Es wurden 597 private und 297 institutionelle Investoren befragt.
Nachfrage nach Private Debt erreicht neue Höchststände
Die Studie zeigt, dass das Interesse an Private Debt bei privaten und institutionellen Fondsselektoren, die ihre Privatmarktportfolios erweitern möchten, im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegen sind. Der Anteil der Befragten, die eine Erhöhung der Allokation in dieser Anlageklasse planen, stieg von 19% auf 47%. Equity ist nach wie vor die beliebteste Anlageklasse am privaten Markt. Die höchsten durchschnittlichen Allokationen bei Privatanlegern und institutionellen Anlegern wurden in den nordischen Ländern (9,4%), Deutschland (9,0%) und der Schweiz (8,2%) beobachtet.
ELTIFs auf dem Vormarsch in Europa
Der Bekanntheitsgrad und die Nutzung von European Long-Term Investment Funds (ELTIFs) hat weiter zugenommen, so die Studie von Neuberger Berman und Research in Finance. Etwa 70% der paneuropäischen Selektoren sind mit diesem Instrument vertraut, verglichen mit etwa 50% im letzten Jahr. Der italienische Markt ist am besten mit ELTIFs vertraut (85%), dort werden sie Kunden am ehesten empfohlen (24%).
Für den deutschen Markt erläutert Christian Puschmann, Head of Client Group, Germany and Austria, dass es bei ELTIFs noch einiges an Vertriebspotenzial gibt: 81% der deutschen Fondsselektoren kennen sich zwar mit ELTIFs sehr gut, aber erst 16% der Befragten bieten empfehlen diese Investmentlösungen.
Vorteile von Private Assets
Weiterhin sind für die paneuropäischen Selektoren die Diversifizierung des Portfolios (74%) und das hohe Renditepotenzial (60%) die am häufigsten genannten Vorteile von Investitionen in private Assets. Die langfristige Ausrichtung (45%), das Kapitalwachstum (33%) und die geringe Volatilität (33%) werden als weitere potenzielle Vorzüge genannt. Dagegen ist ein Mangel an Liquidität das größte Hindernis (57%) für Investitionen in private Anlagen. Mangelnde Transparenz (41%) und hohe Mindestanlagebeträge (36%) werden ebenfalls häufig angegeben.
Deutsche Fondsselektoren favorisieren Private Assets und Multi-Asset
Hierzulande liegt die Netto-Nachfrage (Investoren, die ihre Allokation erhöhen wollen, abzüglich Investoren, die diese verringern wollen) nach Private Assets unter Fondsselektoren bei 41%. Bei Multi-Asset-Lösungen liegt dieser Wert bei 35%, gefolgt von Income-Produkten mit 31%. (mki)
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