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„Wir wollen Makler auf das Zusammenwachsen von Versicherungs- und Investmentbranche vorbereiten“

Der Vertrieb von Investmentprodukten hat sich massiv verändert. Nun stehen erneut drastische Änderungen bevor. Welche Chancen und Probleme bietet das für Makler und Berater? Und wie wollen Versicherer und Fondsgesellschaften darauf reagieren? Die Antworten hierauf liefert der „Kongress Investment“ auf der DKM 2017 am 25.10.2017 – und der AssCompact-Roundtable zur Zukunft des Investmentvertriebs.

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<img alt="https://www.asscompact.de/sites/asscompact.de/files/zoom/4_Roundtable_T…; class="shrinkToFit" height="181" src="https://www.asscompact.de/sites/asscompact.de/files/zoom/4_Roundtable_T…; width="498" /></h5>
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Herr Spielberger, der anhaltende Niedrigzins macht Millionen Deutschen Sparern und auch Ihren Beratern zu schaffen. Sind kapitalmarktnahe Produkte wie verm&ouml;gensverwaltende Fonds oder auch Fondspolicen in der heutigen Welt wichtiger denn je?</h5>
<p><strong><em>J&ouml;rg Spielberger </em></strong>Es war jedenfalls noch nie so offensichtlich, dass eine sinnvolle Altersvorsorge ohne Investmentprodukte nicht mehr geht, wenn man im Alter den Lebensstandard halten will. Die Leitzinsen und damit die Renditen vermeintlich sicherer Anlagen sind historisch niedrig, und daran wird sich auch so schnell nichts &auml;ndern.</p>
<p><strong><em>Sascha Bassir</em></strong> Ich schlie&szlig;e mich Herrn Spielberger voll an. Die Vorzeichen f&uuml;r die fondsgebundene Altersvorsorge sind &auml;u&szlig;erst g&uuml;nstig. Die Fondspolicen waren bez&uuml;glich der Flexibilit&auml;t noch nie so ausgereift wie derzeit. Die Basler hat ihre FondsRente ganz eng an den Kundenerwartungen nach m&ouml;glichst hohen Ablaufleistungen ausgerichtet. Das Potenzial ist also vorhanden. Von daher haben Berater beste Voraussetzungen. Die Vollkasko-Mentalit&auml;t vieler Verbraucher steht jedoch im Widerspruch zu den eigenen W&uuml;nschen, m&ouml;glichst viel Kapital herauszubekommen. Wer mit dieser Haltung derzeit an die Altersvorsorge herangeht, begibt sich geradewegs in die Nullzinsfalle.</p>
<p><strong><em>Charles Neus</em> </strong>Anhaltender Niedrigzins und Gesetzes&auml;nderungen sorgen vor allem in Deutschland f&uuml;r einen gigantischen Umdenkungs- und Umlenkungsprozess. Auf der einen Seite gibt es die Kunden, die auf ihre Sparguthaben und Tagesgeldkonten keine Verzinsung mehr bekommen. Auf der anderen Seite ist die Vermittlerlandschaft, die das alte Produktangebot wie kapitalbildende Lebensversicherungen und normale Rentenversicherungen nicht mehr anbieten kann. F&uuml;r uns als Anbieter liegen hier massenhaft Chancen, die Produktwelt mit neuen, innovativen L&ouml;sungen zu versehen.</p>
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Viele Berater und vor allem Makler trauen sich aber nicht, sich mit den modernen Investment- oder kapitalmarktnahen Versicherungsprodukten zu besch&auml;ftigen. Welche Aspekte k&ouml;nnten sie davon &uuml;berzeugen?</h5>
<p><strong><em>Martin Stenger</em></strong> Zwei Punkte sind dabei entscheidend: Wissen und Vertrauen. Viele Makler w&uuml;rden sie gerne st&auml;rker vermitteln, sind sich aber nicht sicher genug, weil ihnen vermeintlich das n&ouml;tige Wissen fehlt. Die Gesellschaften haben auch die Verantwortung, den Maklern das n&ouml;tige Wissen zu den Produkten zu verschaffen. Wenn das gelingt, w&auml;re ein wichtiger Schritt geschafft, damit sie sich trotz der regulatorischen Hindernisse wieder st&auml;rker mit Kapitalmarktprodukten auseinandersetzen.</p>
<p><strong><em>Charles Neus </em></strong>Die gro&szlig;e Herausforderung liegt im bedingt vorhandenen Kenntnisstand der Vermittlerlandschaft. Das ist keine Kritik als solche, sondern eine Feststellung. Hier sind wir gefordert. Und obwohl wir aus der Vermittlerlandschaft schon erste positive Ans&auml;tze sehen, gibt es noch gro&szlig;en Nachholbedarf an Aus- und Weiterbildungsseminaren.</p>
<p><strong><em>Volkmar M&uuml;ller </em></strong>Der Markt f&uuml;r Kapitalanlagen wie zum Beispiel geschlossene alternative Investmentfonds (AIFs) die &uuml;ber das KAGB gesetzlich geregelt werden &ndash; wie auch die offenen Investmentverm&ouml;gen &ndash;, entwickelt sich sehr positiv. Die Anspr&uuml;che seitens der Gesetzgebung an die Anbieter solcher Produkte sind sehr hoch. Fachkompetenz im Management und Berichts- und Transparenzpflichten sorgen f&uuml;r Offenheit und Vertrauen von Beratern und Kunden. Allerdings ist es f&uuml;r Berater aus dem Versicherungsbereich nicht m&ouml;glich, solche AIFs zu verkaufen. Die Voraussetzung daf&uuml;r ist eine Zulassung nach dem &sect; 34f oder eine Haftungs&uuml;bernahme eines Instituts.</p>
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Nicht nur Zinsen, sondern auch die Regulierung &auml;ndert die Spielregeln der Anlageberatung. Anfang 2018 stehen erneut wichtige &Auml;nderungen an, wie etwa das Betriebsrentenst&auml;rkungsgesetz...</h5>
<p><strong><em>Martin Stenger</em> </strong>Das Betriebsrentenst&auml;rkungsgesetz macht den Weg frei f&uuml;r die reine Beitragszusage im Rahmen des Sozialpartnermodells. Die detaillierte Umsetzung in den Tarifvertr&auml;gen und ihre Folgen muss man nat&uuml;rlich noch abwarten. Viel wichtiger ist aber, dass das Gesetz mit dem Verzicht auf Garantien einen Paradigmenwechsel darstellt. Es ist ein Bruch mit der rund 50 Jahre alten Praxis der betrieblichen Altersvorsorge in Deutschland. Dass ausgerechnet ein SPD-Ministerium den Abschied von Garantien in der betrieblichen Altersvorsorge beschlie&szlig;t, war nicht zu erwarten. Umso deutlicher ist das Signal an die Sparer, dass ein Umdenken einsetzen muss. Garantien bieten heute keine Sicherheit mehr.</p>
<p><strong><em>Thorsten C. Klingenmeier</em></strong> Der 01.01.2018 ist ein sehr wichtiges Datum f&uuml;r die deutsche Investment- und Versicherungsbranche. Mit dem Betriebsrentenst&auml;rkungsgesetz, der IDD und dem Investmentsteuergesetz sowie zus&auml;tzlich zum 03.01.2018 MiFID 2 werden die Spielregeln im Vertrieb von Vorsorgeprodukten entscheidend ver&auml;ndert. Das sp&uuml;ren wir bereits jetzt und nicht zuletzt auch in den Gespr&auml;chen mit den Versicherungsgesellschaften.</p>
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Brauchen Investmentgesellschaften ohne Garantien &uuml;berhaupt noch die Versicherer oder w&auml;re es nicht sinnvoller, selbst bAV-Produkte aufzulegen?</h5>
<p><strong><em>Thorsten C. Klingenmeier </em></strong>Die Deutsche Asset Management arbeitet bei Altersvorsorgeprodukten mit 19 der 20 gr&ouml;&szlig;ten Versicherer in Deutschland zusammen. Wir w&auml;ren nicht gut beraten, wenn wir nicht versuchen w&uuml;rden, diese bestehenden Kooperationen zu nutzen. Versicherungsmakler haben dank der Zusammenarbeit bei Gewerbeversicherungen in der Regel bereits gute Kontakte zu Unternehmen. Ihnen sollte es dadurch leichter fallen, auch bei der bAV Geh&ouml;r zu finden. Wir konzentrieren uns lieber darauf, wie wir den Versicherern die passenden Produkte anbieten, als ihnen das Wasser abzugraben.</p>
<p><strong><em>Charles Neus</em></strong> Ich bin nach wie vor der Meinung, dass Versicherer und Investment-Manager bei der Altersvorsorge enger zusammenarbeiten sollen. Strategische Partnerschaften, bei denen beide ihre jeweiligen Expertisen &ndash; Risiko und Sicherheit &ndash; kombinieren, sehe ich als unsere Hauptaufgabe.</p>
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In welchem Bereich d&uuml;rfte ein Garantieverbot besonders deutliche Folgen haben?</h5>
<p><strong><em>Klaus-Dieter Erdmann</em></strong> Das Garantieverbot macht die bAV vor allem f&uuml;r kleine und mittlere Unternehmen deutlich attraktiver. Bisher m&uuml;ssen sie im Zweifel f&uuml;r die gegebenen Garantien geradestehen. Das ist vor allem f&uuml;r kleinere Unternehmer ein abschreckender Faktor. Dieses Risiko f&auml;llt durch das Garantieverbot ab n&auml;chstem Jahr weg. Das erleichtert f&uuml;r Makler bei mittelst&auml;ndischen Unternehmern erheblich den Einstieg in die betriebliche Vorsorge.</p>
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Sind Makler im Vertrieb von Altersvorsorgeprodukten also wichtiger denn je? Das genaue Risikoprofil des Kunden k&ouml;nnen die Gesellschaften schlie&szlig;lich schwer selbst richtig einsch&auml;tzen ...</h5>
<p><strong><em>Bernhard Rapp</em></strong> Dem kann man, denke ich, nicht widersprechen. Wir als Anbieter sind daher gefordert, intensiv mit den Maklern zusammenzuarbeiten. Viele Makler wollen sich informieren. Diesem Bedarf m&uuml;ssen die Anbieter gerecht werden.</p>
<p><strong><em>Martin Stenger</em></strong> Genau das stellen wir auch bei Fidelity fest und suchen daher gezielt den Kontakt zu Maklern &ndash; ob auf Roadshows, in Webinaren oder auch auf Fachveranstaltungen wie etwa dem Kongress Investment der DKM 2017. Auch das Interesse an Veranstaltungen zu unseren Investment- und Multi-Asset-L&ouml;sungen wie zum Beispiel den SMART Fonds ist riesig. Das belegt ganz eindeutig, dass das Interesse der Makler an Investmentl&ouml;sungen gro&szlig; ist.</p>
<p><strong><em>Sascha Bassir </em></strong>Das sehe ich genauso. Makler &uuml;bernehmen eine zentrale Rolle im Vertrieb von Altersvorsorgel&ouml;sungen. Die zentrale Aufgabe der Anbieter ist es, den Maklerservice schnell und unkompliziert zu organisieren und f&uuml;r eine hohe Produktqualit&auml;t zu sorgen.</p>
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Welche Rolle spielt bei dieser Umstellung die nicht gerade junge Altersstruktur innerhalb der deutschen Makler- und Beraterlandschaft?</h5>
<p><strong><em>Klaus-Dieter Erdmann </em></strong>Dieser Punkt spielt nat&uuml;rlich eine Rolle. Nicht jeder wird die Umstellung mitmachen. Vor allem wenn er in wenigen Jahren selbst in Rente geht, wird er sich &uuml;berlegen, ob er seinen gesamten Beratungsprozess noch einmal umstellt.</p>
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Die Chancen und Herausforderungen des Vertriebs von Investmentprodukten sowie die Unterschiede zwischen den Produkten sind auch wichtige Themen der DKM 2017, insbesondere innerhalb des von funds excellence organisierten Kongress Investment. Was erwartet die Besucher in dem Fachkongress?</h5>
<p><strong><em>Klaus-Dieter Erdmann</em></strong> Im Endeffekt all das, was hier besprochen wurde: Wir geben einen Ausblick auf die anstehenden Ver&auml;nderungen und wollen Produkte erkl&auml;ren, Vorbehalte abbauen sowie M&ouml;glichkeiten und Chancen im aktuellen Umfeld aufzeigen. All dies in Einzelvortr&auml;gen oder hochkar&auml;tig besetzten Panels, bei denen immer auch viel Raum f&uuml;r Austausch und Fragen geboten ist. Bei den Ausstellern im Themenpark k&ouml;nnen sich Besucher dann direkt vor Ort &uuml;ber neue Investment- und Vorsorgel&ouml;sungen informieren. So wollen wir Makler und Finanzberater gezielt auf das Zusammenwachsen von Versicherungs- und Investmentbranche &ndash; das nun auch regulatorisch beg&uuml;nstigt wird &ndash; vorbereiten. Interessierte Teilnehmer k&ouml;nnen uns gerne auch vorab ihre Fragen und Anregungen zukommen lassen. (mh)</p>
<p>Dies ist nur ein Auszug des AssCompact-Investment-Roundtables. Den vollst&auml;ndigen Roundtable lesen in AssCompact 08/17 auf Seite 44ff.</p>
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Investmentfonds werden für deutsche Versicherer immer wichtiger

Fonds spielen für Versicherer bei der Kapitalanlage eine immer größere Rolle. Das zeigen aktuelle Zahlen des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Das hat dem Branchenverband zufolge vor allem zwei Gründe.

<p>Anfang 2012 betrugen die gesamten Kapitalanlagen der Erstversicherer in Deutschland 274,8 Mrd. Euro. Innerhalb weniger Jahre ist diese Summe um rund zwei Drittel gestiegen, denn Ende 2016 waren es dem GDV zufolge 455,5 Mrd. Euro. Der Anteil an den gesamten Kapitalanlagen beträgt damit 33,6%. Das Gros dieser Anlagen wird in konzern- bzw. brancheneigenen Kapitalverwaltungsgesellschaften gemanagt.</p><h5>Dominanz der Spezialfonds</h5><p>Mit 440,4 Mrd. Euro steckt der mit Abstand größte Teil in Spezialfonds. Insgesamt stehen sie damit für 97% der gesamten Kapitalanlage der deutschen Erstversicherer. Das von ihnen in Publikumsfonds angelegte Kapital ist seit 2011 zudem nur minimal von 12,4 auf 13,1 Mrd. Euro gestiegen. Allerdings haben die Lebensversicherer im Rahmen fondsgebundener Policen rund 100 Mrd. Euro von Versicherungsnehmern in Fonds investiert, das sich fast ausschließlich auf Publikumsfonds verteilt.</p><h5>Niedrigzins und neue Garantien als Treiber</h5><p>Die steigende Bedeutung von Investmentfonds für die Kapitalanlage der Versicherer liegt dem GDV zufolge zum einen am Niedrigzinsumfeld, das zu einer noch stärkeren Diversifizierung der Portfolien führt. Zum anderen verstärke aber auch die Konzentration auf Produkte mit neu ausgestalteten Garantien diesen Trend. (mh)</p><div id="bbgreadlog-getimage"><img src="/bbgreadlog/getimage/06DFFEDE-2B67-44B6-BE84-4FAC45575FC4"></div>

 

„Die Emotion ist zweifellos wieder in die Märkte zurückgekehrt“

Gier und Panik sind ständige und teure Begleiter an den Finanzmärkten. Nicht nur Anleger selbst, sondern auch Berater sollten daher über Börsenpsychologie Bescheid wissen. Das Beratungsunternehmen sentix Asset Management erforscht und nutzt sie seit vielen Jahren. Welche psychologischen Fehler dringend vermieden werden sollten und wie es um die aktuelle Verfassung bestellt ist, erläutert Geschäftsführer Patrick Hussy im Gespräch mit AssCompact.

<p class="frage"><b>Herr Hussy, welche psychologischen Fehler machen Anleger besonders h&auml;ufig?</b></p>
<p>Die Fakten nicht objektiv, sondern sehr subjektiv zu bewerten. In der Fachsprache nennt man dieses Ph&auml;nomen &bdquo;selektive Wahrnehmung&ldquo;. Es liegt in der Natur des Menschen und damit auch der Anleger, dass sie vor allem nach den Informationen und Nachrichten suchen, die zu ihrer bereits vorhandenen Meinung passen. Finden Anleger eine Aktie ohnehin gut, lesen sie vor allem die positiven Nachrichten bzw. ziehen sich die positiven Aspekte aus Unternehmensmeldungen heraus, die sie in ihrer Meinung best&auml;tigen. Negative Punkte oder auch andere Meinungen werden stattdessen ausgeblendet.</p>
<p class="frage"><b>Welche Fehler machen Anleger noch besonders h&auml;ufig?</b></p>
<p>Ein Fehler, der ebenfalls besonders h&auml;ufig vorkommt, ist die Selbst&uuml;bersch&auml;tzung. Viele Neuanleger folgen ihrem Herdentrieb in Aufw&auml;rtsphasen an den M&auml;rkte. In solchen Phasen laufen die Investments in aller Regel erst einmal ziemlich gut. Da Erfolg Recht gibt, steigt das Vertrauen in die eigene Anlagestrategie. Und wenn das Zutrauen an die eigene Prognosef&auml;higkeit viel zu stark ausgepr&auml;gt ist, verleitet dies zu immer gr&ouml;&szlig;eren Positionen. Oftmals starten die Anleger mit kleinen Aktienquoten. Wenn das eine Weile gut gegangen ist, werden dann zu h&ouml;heren Kursen die Quoten erh&ouml;ht. Das Geldverdienen scheint einfach. Durch den Nachkauf zu relativ hohen Kursen steigt der durchschnittliche Einkaufskurs deutlich an, sodass viele Anleger trotz langer Erfolgsphasen selbst bei kleineren R&uuml;ckschl&auml;gen oft schon ins Minus geraten &ndash; geschweige denn bei gr&ouml;&szlig;eren R&uuml;cksetzern.</p>
<p class="frage"><b>Sich dem Trend an den M&auml;rkten anzuschlie&szlig;en, kann sich aber </b><b>auch auszahlen. Wie sinnvoll ist es, sich zeitweise auf die</b><b> Seite der Masse zu stellen?</b></p>
<p>Hier muss man unterscheiden zwischen der Weisheit der vielen und der Verr&uuml;cktheit der Massen. Beides geh&ouml;rt zu den M&auml;rkten von Natur aus dazu. Einerseits hat eine gro&szlig;e Masse in normalen Phasen ein relativ gutes Gesp&uuml;r. Eine heterogene Gruppe gibt meist bessere Sch&auml;tzungen ab als der beste Einzelexperte. Auf diese Weisheit der vielen zu vertrauen, ist sinnvoller, als die eigenen Kenntnisse und F&auml;higkeiten zu &uuml;bersch&auml;tzen. Allerdings gibt es nat&uuml;rlich auch Phasen, in denen die Masse verr&uuml;ckt spielt und dann entweder die Gier oder die Panik regiert. In diesen Phasen sollte man sich als Anleger nat&uuml;rlich nicht von der emotionalisierten Masse leiten lassen.</p>
<p class="frage"><b>Wie l&auml;sst sich erkennen, ob ein Markt &uuml;ber- oder untertreibt?</b></p>
<p>Indem man das Anlegerverhalten m&ouml;glichst umfassend und objektiv misst und auswertet. sentix tut dies seit 2001 durch eine w&ouml;chentliche Kapitalmarktumfrage. Dadurch ist mittlerweile eine lange und verl&auml;ssliche Datenbasis &uuml;ber das Anlegersentiment vorhanden. Das sorgt f&uuml;r zuverl&auml;ssige Prognosen, die aus dem aktuellen Sentiment abgeleitet werden k&ouml;nnen. Die Umst&auml;nde an den Kapitalm&auml;rkten &auml;ndern sich, das Anlegerverhalten bleibt gleich. Zu einzelnen Kapitalmarktsituationen gibt es mittlerweile eine Vielzahl an historisch vergleichbaren Datenkonstellationen, die uns eine verl&auml;ssliche Prognose mit hohen Trefferquoten von bis zu 70 oder 80% erm&ouml;glicht.</p>
<p class="frage"><b>Wie sieht die Stimmung aktuell aus?</b></p>
<p>Sehr interessant. Wir kommen gerade aus einer Phase der Lethargie. Lange Zeit herrschte bei den Anlegern eine relativ gro&szlig;e Emotionslosigkeit. Das hat sich zuletzt allerdings ge&auml;ndert. Das Sentiment f&uuml;r die meisten Aktienm&auml;rkte ist deutlich eingebrochen. In unserer Umfrage Ende Juni haben wir mehrere 52-Wochen-Tiefs gemessen. Die Stimmung f&uuml;r deutsche Aktien ist sogar auf das niedrigste Niveau seit Februar 2016 gefallen. Statistisch wird damit der Boden f&uuml;r steigende Kurse gelegt. Die Emotion ist also zweifellos wieder in die M&auml;rkte zur&uuml;ckgekehrt.</p>
<p class="frage"><b>Warum haben wir trotz Rekordkursen keine Euphorie?</b></p>
<p>Die Nachrichtenlage rund um die Folgen einer m&ouml;glichen Zinswende oder auch die &Auml;ngste vor der Politik von Donald Trump haben eine gro&szlig;e Skepsis der Anleger zur Folge. Wir messen eine zunehmend negative Stimmung an den M&auml;rkten &ndash; und das, obwohl weiterhin ein relativ gro&szlig;es Vertrauen in die Konjunktur vorhanden ist. Normalerweise w&uuml;rden solch hohe B&ouml;rsenkurse eher Euphorie verursachen, was jedoch im Moment v&ouml;llig ausbleibt. Deswegen sind wir bei den eigenen Fonds derzeit auch recht offensiv aufgestellt. Beim sentix Risk Return -A- liegt die Aktienquote derzeit bei fast 70%. Und das, obwohl die Investitionsquote vor Kurzem noch bei nahezu 0% lag. Kritisch wird es immer dann, wenn die Masse der Anleger stark investiert und relativ euphorisch wird. Denn dann besteht kaum noch positives &Uuml;berraschungspotenzial. Dies ist aktuell nicht der Fall. Wir rechnen mit steigenden Kursen.</p>
<p class="frage"><b>sentix selbst nutzt Behavioral Finance beim Management eigener Fonds. Was bedeutet das konkret?</b></p>
<p>Zun&auml;chst nat&uuml;rlich, dass wir uns so weit es geht von subjektiven Einsch&auml;tzungen frei machen. Wir ermitteln die Stimmungen der Anleger durch unsere w&ouml;chentliche Kapitalmarktumfrage &ndash; quasi in Echtzeit &ndash;, und das seit vielen Jahren sehr systematisch. In unserem Investmentansatz geht es darum, Muster im Anlegerverhalten zu identifizieren, die auf eine g&uuml;nstige Gelegenheit hinweisen. Wir untersuchen dabei die Schl&uuml;sselgr&ouml;&szlig;en Sentiment und Grundvertrauen, Marktpreise und Investmentthemen und vertrauen stark auf unsere langj&auml;hrig erprobten Modelle zur Sentiment-Analyse. Zeigen unsere Indikatoren starken Pessimismus, lohnt es sich in aller Regel, kontr&auml;r zu denken und die eigenen &Auml;ngste zu &uuml;berwinden. Herrscht an den M&auml;rkten Euphorie, gilt es diese kritisch zu hinterfragen und die Investitionsquoten niedrig zu halten. Wir managen vier eigene Publikumsfonds und betreuen zahlreiche institutionelle Mandate nach den Grunds&auml;tzen der Behavioral Finance.</p>
<p class="frage"><b>Wie macht man sich als Fondsmanager frei von Emotionen?</b></p>
<p>Auch bei uns handeln letztlich Menschen. Deshalb haben wir uns ein gutes Ger&uuml;st gegeben, das uns in unserem Entscheidungsverhalten hilft. Wir gehen sehr diszipliniert vor und befolgen unser Regelwerk, sowohl im Research wie auch im Risikomanagement. Aufgrund der langj&auml;hrigen positiven Erfahrungswerte aus den Modellen f&auml;llt es uns leichter, uns konsequent an den Modellen und ihren Ergebnissen auszurichten.</p>
<p class="frage"><b>K&ouml;nnen Sie in Ihren Fonds auch Shorts nutzen?</b></p>
<p>Das kommt auf das Produkt an. Im sentix Fonds Aktien Deutschland, der bewusst eine hohe Korrelation zum Dax aufweist, versuchen wir durch geschickte &Uuml;ber- und Unter&shy;gewichtungen einen Mehrwert zum Index zu erzielen. Echte Shorts sind in diesem Fonds ausgeschlossen. Beim sentix Risk Return -A- erwarten die Investoren dagegen nicht, dass der Fondsmanager am Index klebt, sondern unabh&auml;ngig von einer Benchmark attraktive Renditen erzielt. Da k&ouml;nnen auch Shorts der Weg zum Ziel sein. Bei den Total-Return-Produkten sentix Total Return -defensiv- und sentix Total Return -offensiv- steht Sicherheit an erster Stelle. Da es in dieser Fondskategorie darum geht, eine Wertuntergrenze zu sichern, werden sehr risikokontrolliert Chancen bei unterschiedlichen Asset-Klassen genutzt. Dies kann situativ bedeuten, dass wir auf steigende wie auch fallende M&auml;rkte setzen. Durch die Wertuntergrenze bekommen Investoren eine gewisse Planungssicherheit und Absicherung &ndash; auch in unsicheren B&ouml;rsenzeiten.</p>
<p class="frage"><b>Wie flexibel agieren Sie beim Management der Fonds?</b></p>
<p>Sehr flexibel. Wie schon angesprochen haben wir beim sentix Risk Return -A- die Aktienquoten zuletzt deutlich erh&ouml;ht. Bei diesem Fonds kann der Investitionsgrad zwischen plus 130% und minus 50% variieren. Das ist eine enorm gro&szlig;e Bandbreite, die wir auch aktiv ausnutzen. Risiken werden dann eingegangen, wenn diese aus unseren Analysen heraus bezahlt werden. Umgekehrt halten wir uns dann auch fern, wenn hohe R&uuml;ckschl&auml;ge wahrscheinlich sind. Wir streben mit diesem Ansatz ein Ertragsziel von 7,5% per anno an, was dem langj&auml;hrigen Schnitt einer Aktienanlage entspricht, jedoch mit deutlich geringeren Risiken. Wichtig ist dabei aber, dass man sich nicht von Emotionen wie Euphorie oder Panik leiten l&auml;sst, sondern die Entscheidungen auf objektiven Fakten beruhen. Kontr&auml;r zu denken und zu handeln, lohnt sich. Das gilt f&uuml;r uns genauso wie f&uuml;r Berater oder Kleinanleger.</p>
<p>Das Interview lesen Sie auch in AssCompact 08/2017, Seite 48 f.</p>
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Ein Artikel von
Patrick Hussy

Swisscanto lanciert neue Tranche des nachhaltigen Wasserfonds

Knapp einen Monat vor dem zehnjährigen Jubiläum des nachhaltigen Wasserfonds Swisscanto (LU) Equity Fund Global Water Invest hat Swisscanto eine neue Tranche für Privatanleger aufgelegt. Sie schüttet die Gewinne aus, statt sie wieder anzulegen.

<p>Mit der Auflage einer neuen Fondstranche ermöglicht Swisscanto nun auch privaten Investoren des nachhaltigen Wasserfonds, die Gewinne ausgeschüttet zu bekommen. Die neue Anteilsklasse des Swisscanto (LU) Equity Fund Global Water Invest werde dem Anliegen zahlreicher Vertriebspartner und Anleger gerecht, die eine jährliche Ausschüttung der thesaurierenden Variante vorziehen. </p><h5>Ausschüttung jeweils Anfang April</h5><p>Die neue Tranche startet mit einem Emissionspreis von 100 Euro. Die erste Berechnung des Nettoinventarwerts (NAV) erfolgt am 23.08.2017. Die jährliche Ausschüttung ist für Anfang April geplant, da das Rechnungsjahr des Fonds jeweils am 31.03. endet. Swisscanto will mit der Tranche an den Erfolg der thesaurierenden Variante anknüpfen, die in einem Jahrzehnt auf ein Volumen von knapp 200 Mio. Euro angewachsen ist.</p><h5>Investment mit Zukunft</h5><p>Der Schritt soll zudem ein Statement dafür sein, dass Swisscanto weiterhin von der Notwendigkeit und vom Erfolg nachhaltiger Wasserinvestments überzeugt ist und dass die Gesellschaft darin ein Investment mit Zukunft sieht. Durch das anhaltende weltweite Bevölkerungswachstum werde Wasser schließlich immer mehr zu einer knappen Ressource, obwohl es für alle Menschen absolut lebensnotwendig und nicht ersetzbar ist. Deshalb stellen Investitionen in schonende Wassernutzung und -aufbereitung laut Swisscanto heute und in Zukunft einen wichtigen Bestandteil zum Erhalt der weltweiten Lebensgrundlagen dar. (mh)</p><div id="bbgreadlog-getimage"><img src="/bbgreadlog/getimage/541B1BF7-B518-4C2F-A250-0E9219B87E8C"></div>

 

PSV Fondsberatung lanciert eigenen Mischfonds

Mischfonds zählen seit Monaten zu den Bestsellern im Fondsvertrieb. Davon will nun auch die PSV Fondsberatung mit einem eigenen Produkt profitieren. Der PSV KONSERVATIV streut das Vermögen über mehrere Anlageideen und Fondsmanager.

<p>Die PSV Fondsberatung GmbH legt gemeinsam mit der Service-KVG HANSAINVEST den PSV KONSERVATIV auf. Der Mischfonds setzt sich aus einem breit diversifizierten Portfolio über unterschiedliche Anlageideen und Fondsmanager zusammen. Er soll Kunden in bewegten, unsicheren und unruhigen Märkten, die durch permanente Veränderungen geprägt sind, ein konservatives Gesamtpaket bieten. „Dieses wird immer den aktuellen Marktgegebenheiten angepasst. Der neue Fonds soll es ermöglichen, auch in Niedrigzinsphasen interessante Renditen bei einem überschaubaren Risiko zu erzielen“, so Jürgen Sarauer, Geschäftsführer der PSV Fondsberatung. </p><h5>Auch Gold im Fokus</h5><p>Um die Ziele zu erreichen, stehen unter anderem aktiv gemanagte und vermögensverwaltende Fonds, ETFs sowie Gold im Fokus. Hinzu kommen Absicherungsinstrumente und eine Cash-Position. Um als Investment infrage zu kommen, müssen Fonds zum Zeitpunkt des Erwerbs eine bessere Wertentwicklung als ihre Vergleichsindizes erwarten lassen. Zudem achtet die PSV Fondsberatung auf die aktuellen wirtschaftlichen und politischen Rahmendaten.</p><h5>Kooperation mit Netfonds </h5><p>Bei der Auslagerung der Fondsinfrastruktur vertraut die PSV Fondsberatung auf Netfonds. „Netfonds ist als langjähriger Experte am Markt etabliert und verantwortet für uns unter anderem die Haftungsübernahme oder das Portfolio Management. Gleichzeitig erfolgt die Beratung des Fondsvermögens in gemeinsamer Abstimmung“, erklärt Sarauer. (mh)</p><div id="bbgreadlog-getimage"><img src="/bbgreadlog/getimage/3E46368A-B99F-4C68-8B9F-CB57F541C882"></div>

 

Deutsche wissen nur wenig über Anlagechancen

Mehr als der Hälfte der Deutschen ist sich nicht bewusst, dass Zinsen und Dividenden unabhängig von Kapitalmarktschwankungen ausgezahlt werden. Das geht aus dem aktuellen Income-Barometer von J.P. Morgan Asset Management hervor.

<p>Viele Deutsche scheuen Kapitalmarktinvestments, da sie Angst vor Schwankungen und damit verbundenen Verlusten haben. Sie wissen nicht, dass Kapitalmarktprodukte wie Aktien oder Anleihen regelmäßige Erträge in Form von Dividenden oder Zinsen generieren, die unabhängig von Börsenschwankungen ausgezahlt werden. Laut dem aktuellem Income-Barometer von J.P. Morgan Asset Management ist dies 57% der Bundesbürger nicht bekannt. Bei den weiblichen Befragten sind es mit 65% sogar rund zwei Drittel der Befragten. </p><h5>Regelmäßige Erträge als Puffer</h5><p>„Viele Deutsche wünschen sich regelmäßige Ausschüttungen – das macht ja auch Sparprodukte und Tagesgelder so beliebt. Heute ist es für das Erreichen der Anlageziele aber unabdingbar, auf die Ertragskraft der Kapitalmärkte zu setzen, denn im Niedrigzinsumfeld zehren Sparprodukte nach Abzug der Inflation real das eingesetzte Ersparte auf“, betont Pia Bradtmöller, Leiterin Marketing und PR bei J.P. Morgan Asset Management in Frankfurt. Wer wisse, dass auch Aktien und Anleihen regelmäßige Erträge liefern und diese unabhängig vom aktuellen Kapitalmarktumfeld ausschütten, könne den Marktschwankungen viel gelassener entgegensehen. Die Ausschüttungen wirken schließlich wie ein Puffer.</p><h5>Keine komplizierten Finanzprodukte</h5><p>Anleger sollten sich laut J.P. Morgan Asset Management auch bewusst machen, dass Aktien und Anleihen kein kompliziertes Finanzprodukt, sondern eine Anlage in ein Wirtschaftsunternehmen sind. „Als Aktionär ist man am Unternehmenserfolg beteiligt und erhält bei vielen Aktien eine Dividende – also eine jährliche Gewinnausschüttung. Die Unternehmen des Deutschen Aktienindex Dax schütteten 2017 beispielsweise über 30 Mrd. Euro aus“, erläutert Bradtmöller. Und auch bei Anleihen gebe es nach wie vor Segmente, die noch höhere Renditen als die 0,5% von deutschen Staatsanleihen bieten. Das passende Investitionsinstrument seien Income-Fonds, die das Anlegergeld automatisch auf verschiedene Aktien und Anleihen streuen. (mh)</p><div id="bbgreadlog-getimage"><img src="/bbgreadlog/getimage/A7BFDDD8-7506-4B46-9398-0EFAAFBD94D8"></div>

 

ETF-Anleger erhöhen Risikobereitschaft

Der ETF-Markt präsentiert sich laut einer aktuellen Auswertung von Lyxor Asset Management stabil. Dabei gehen die Käufer wieder vermehrt ins Risiko. Nachdem die Käufer der Indexfonds zuletzt vermehrt auf Rentenfonds gesetzt hatten, kehrt nun der Aktienhunger wieder zurück.

<p>Die Nettomittelaufkommen am ETF-Markt haben laut Lyxor AM im Juli auf 8,7 Mrd. Euro umfasst. Insgesamt wurden in ETFs 583 Mrd. Euro verwaltet. Das ist ein Plus von gut einem Achtel im Vergleich zum Jahresende 2016. Vor allem Aktien-ETFs waren beliebt. Ihnen flossen 5,5 Mrd. Euro zu. Zuflüsse in Anleihe-ETFs sind hingegen auf 2,3 Mrd. Euro gefallen. Das ist der niedrigste Wert seit April.</p><h5>Mögliche Zinserhöhungen als Belastungsfaktor</h5><p>Sowohl Staatsanleihen entwickelter Märkte als auch der Schwellenländer leiden Lyxor zufolge unter Befürchtungen bezüglich möglicher Zinserhöhungen in Europa und den USA. Anleihe-ETFs der Industrieländer verbuchten nur noch Zuflüsse von 427 Mio. Euro, Anleihe-ETFs der Schwellenländer auf 612 Mio. Euro gefallen seien. Zuvor waren ihnen hingegen mindesten 1 Mrd. Euro zugeflossen.</p><h5>US- und EU-Aktien im Fokus</h5><p>Besonders im Fokus der ETF-Investoren stehen hingegen europäische Aktien. Dank der anhaltenden wirtschaftlichen Stärke sind allein europäischen Aktien-ETFs mit 3,4 Mrd. Euro zugeflossen. ETFs auf US-Aktien haben sich laut Lyxor ebenfalls weiter erholt und Zuflüsse in Höhe von 774 Mio. Euro verbucht. Sie profitierten unter anderem von einem schwächeren Dollar sowie einer starken Berichtssaison, insbesondere im Technologiesektor. </p><h5>Smart Beta bleibt gefragt</h5><p>Die Zuflüsse in Asien-Pazifik Aktien-ETFs nahmen hingegen um 301 Mio. Euro ab. Auch die Zuflüsse in global investierende Aktien-ETFs haben sich Lyxor zufolge verlangsamt. Smart Beta bleibt dagegen im Trend. ETFs, die auf entsprechende Strategieindizes setze, verzeichneten im Juli Zuflüsse in Höhe von 253 Mio. Euro verzeichnet. (mh)</p><div id="bbgreadlog-getimage"><img src="/bbgreadlog/getimage/9AEB5FBF-8CAE-4272-B0A0-66B21A2708BF"></div>

 

Fondsvertrieb 2017: Zwischen Comeback und Konzentration

Die deutsche Fondsbranche boomt wie (fast) nie zuvor. Im ersten Halbjahr 2017 flossen ihr die zweithöchsten Mittel aller Zeiten zu. Doch längst nicht alle Produkte und Anbieter verzeichnen einen Boom. Eine Fondsgruppe hat derweil allen Unkenrufen zum Trotz ein beachtliches Lebenszeichen gesendet.

<p>Der deutschen Fondsbranche flossen laut dem Branchenverband BVI im ersten Halbjahr 2017 netto 79,1 Mrd. Euro zu. Nur im Rekordjahr 2015 sammelten sie von Anfang Januar bis Ende Juni mehr ein. Der Treiber im Neugeschäft bleiben offene Spezialfonds mit Zuflüssen von 49,2 Mrd. Euro. Das von offenen Spezialfonds verwaltete Vermögen hat sich seit Anfang 2011 fast verdoppelt auf nunmehr 1,55 Bio. Euro. Größte Gruppe hierbei sind Versicherer mit rund 600 Mrd. Euro insgesamt und 16,4 Mrd. Euro neuen Geldern im ersten Halbjahr 2017.</p><h5>Ungleiche Verteilung</h5><p>Doch nicht nur bei professionellen Investoren, sondern auch bei Privatanlegern boomen Investmentfonds. Unterm Strich sammelten Publikumsfonds bis Ende Juni 36,4 Mrd. Euro ein. Der Boom im Publikumsfondsgeschäft ist aber keineswegs gleichmäßig verteilt. Auf der Produktseite dominieren Mischfonds die Absatzliste der Publikumsfonds. Mit 18,8 Mrd. Euro entfielen auf sie mehr als die Hälfte der Zuflüsse im Publikumsgeschäft. Besonders beliebt sind dabei Produkte, die etwa zu gleichen Teilen in Aktien und Anleihen investieren. Auf sie entfiel mehr als die Hälfte der neuen Gelder. Insgesamt hat sich das Volumen der Mischfonds allein seit Anfang 2013 von 123 auf 251 Mrd. Euro mehr als verdoppelt. Aus wertgesicherten Fonds, Geldmarktfonds oder auch Hybridfonds zogen Anleger dagegen erneut Geld ab.</p><h5>Aktienfonds senden Lebenszeichen</h5><p>Aktienfonds bleiben mit 368 Mrd. Euro verwaltetem Gesamtvermögen die größte Gruppe der Publikumsfonds. Nach einigen schwierigen Vorjahren mit milliardenschweren Abflüssen schien die Zeit des klassischen Aktienfonds aber schon abzulaufen. Einige Experten haben schon den vertrieblichen Abgesang auf diese Fondsgruppe angestimmt. Im ersten Halbjahr 2017 haben sich Aktienfonds aber wieder zurückgemeldet. Insgesamt flossen ihnen unter dem Strich 5,8 Mrd. Euro zu. Vom Aussterben des klassischen Aktienfonds kann daher trotz Multi-Asset- und Mischfondsboom nicht gesprochen werben.</p><p class="zoombild" > <div class="zoomImage"><a href="http://www.asscompact.de/sites/asscompact.de/files/styles/zoom_large/pu…; rel="prettyPhoto" title=""><img typeof="foaf:Image" src="http://www.asscompact.de/sites/asscompact.de/files/styles/zoom/public/z…; width="200" height="120" alt="Fondsvertrieb 2017: Zwischen Comeback und Konzentration" /><img class="zoomIcon" src="/sites/asscompact.de/themes/asscompact/gfx/zoom_icon.png" width="54"></a></div> </p><h5>Starke Konzentration</h5><p>Ganz klar kann dagegen von einem anderen Trend gesprochen werden: der Konzentration auf wenige Anbieter. Von den vom BVI ermittelten 36,4 Mrd. Euro Nettomittelaufkommen entfielen mehr als 30 Mrd. Euro auf gerade einmal zehn Gesellschaften. Nur sieben davon schafften den Sprung über 1 Mrd. Euro. Die Spitzenposition geht dabei an Deutsche AM vor Allianz Global Investors und Union Investment. Direkt dahinter folgt bereits Flossbach von Storch. Mit über drei Mrd. Euro hat sich die Kölner Fondsboutique mittlerweile fest zwischen den Töchtern der großen Bankgesellschaften etabliert. Bei letzteren schnitt die Sparkassentochter Deka mit Zuflüssen von gerade einmal 424 Mio. Euro vergleichsweise schwach ab. </p><p class="zoombild" > <div class="zoomImage"><a href="http://www.asscompact.de/sites/asscompact.de/files/styles/zoom_large/pu…; rel="prettyPhoto" title=""><img typeof="foaf:Image" src="http://www.asscompact.de/sites/asscompact.de/files/styles/zoom/public/z…; width="200" height="119" alt="Fondsvertrieb 2017: Zwischen Comeback und Konzentration" /><img class="zoomIcon" src="/sites/asscompact.de/themes/asscompact/gfx/zoom_icon.png" width="54"></a></div> </p><h5>Immobilienfonds besonders konzentriert</h5><p>Stark gefragt waren bei den offenen Publikumsfonds auch Immobilienfonds. Über alle Gesellschaften hinweg flossen ihnen rund 2,8 Mrd. Euro zu. Der Markt wird allerdings gerade einmal von einer Handvoll Anbieter dominiert. Allein auf die Deka Gruppe und Union Investment entfallen zusammen mehr als 2,5 Mrd. Euro. Danach folgt bereits mit großem Abstand Commerz Real. Der Tochter der Commerzbank flossen unterm Strich 682 Mio. Euro in Immobilienfonds zu. Mit Deutsche AM konnte nur noch eine weitere Fondsgesellschaft dreistellige Millionenbeträge für Immobilien-Publikumsfonds einsammeln. Credit Suisse flossen auf der anderen Seite fast 650 Mio. Euro ab, sodass sich die Marktkonzentration weiter verstärkt hat. (mh)</p><div id="bbgreadlog-getimage"><img src="/bbgreadlog/getimage/ADC50677-24EF-4CC8-AE23-F852697C786E"></div>

 

Absolute Return Fonds trotz schwacher Performance auf Rekordjagd

Absolute Return Fonds stehen bei den Anlegern so hoch im Kurs wie nie zuvor. Dabei war die Performance im ersten Halbjahr 2017 unterm Strich absolut ernüchternd. Die durchschnittliche Rendite lag sogar im negativen Bereich. Vor allem hedgefondsähnliche Strategien liegen im Trend.

<p>Im ersten Halbjahr 2017 ist das Volumen der Absolute Return Fonds und alternativen UCITS-konformen Fonds in Deutschland um rund ein Achtel auf einen neuen Höchststand von knapp 228 Mrd. Euro an. Besonders gefragt waren hedgefonds-ähnliche Anlagestrategien, von denen sich die Investoren eine Verbesserung der Diversifikation ihrer Portfolios versprechen. Das zeigt die von Lupus alpha durchgeführte Absolute-Return-Studie auf Basis der Daten des Fondsanalysehauses Thomson Reuters Lipper.</p><h5>Enttäuschende Halbjahresperformance</h5><p>Die Performance der 656 untersuchten Fonds konnte in den ersten sechs Monaten 2017 mit durchschnittlich –0,58% aus Anlegersicht nicht überzeugen. Gründe für diese Entwicklung sind laut Lupus Alpha vielfältig. Währungsdenominierte Strategien wiesen aufgrund der unerwarteten Euro-Stärke negative Ergebnisse auf. Dies habe sowohl Absolute Return-Fonds wie auch Long-/Short- Aktien-Strategien betroffen, die außerhalb des Euro-Raums anlegen. Aber auch Managed Futures und Global Macro-Fonds hätten sich in einem Umfeld stärkerer Währungsschwankungen und volatiler Anleiherenditen schwer getan.</p><h5>Langfristvergleich entscheidend</h5><p>Um zu beurteilen, ob eine Anlagestrategie ihr Leistungsversprechen einhält, ist laut Lupus Alpha aber die Betrachtung über einen Investitionszyklus hinweg sinnvoll. Im Langfristvergleich über fünf Jahre konnten demnach die unterschiedlichen Absolute-Return-Konzepte ihr Produktversprechen einlösen. So erzielten 87% aller untersuchten Fonds in diesem Zeitraum eine absolut positive Rendite. Die durchschnittliche Wertentwicklung lag bei 3% pro Jahr. Damit übertrafen sie die Wertentwicklung liquider Hedgefonds von 1,9%. </p><h5>Management wichtiger als Strategie</h5><p>Im Durchschnitt erwirtschaftete jede der untersuchten Absolute Return-und Alternatives-Strategien auf Fünfjahressicht positive Erträge. Je nach Strategie variierte die erzielte Performance. Gravierender sind jedoch die Unterschiede innerhalb der einzelnen Strategiesegmente. Während die schwächeren Fonds deutlich negativ rentierten, erzielten die besten Manager zweistellige Jahresrenditen. „Dies zeigt, dass nicht nur die Auswahl der geeigneten Strategie, sondern vor allem die Auswahl des einzelnen Fonds bzw. Managers entscheidend ist“, betont Ralf Lochmüller, Gründungspartner und Sprecher von Lupus alpha.</p><h5>Hedgefondsähnliche Strategien im Trend</h5><p>Innerhalb des Fondsuniversums hat sich der Trend hin zu spezialisierten, hedgefondsähnlichen Strategien verfestigt. Zwar entfällt noch immer gut die Hälfte der gesamten Assets in Höhe von 228 Mrd. Euro auf traditionelle Absolute-Return-Ansätze. Vor drei Jahren waren es aber noch fast zwei Drittel. Im Fokus standen im ersten Halbjahr 2017 Strategien, von denen sich Investoren eine bessere Diversifikation erwarten. Credit-Strategien erhielten das Gros der Nettomittelzuflüsse, auch alternative Multi-Strategiefonds, Global Macro und marktneutrale Aktienanlagen profitierten. Absolute Return-Konzepte und Long-/Short-Strategien mit Long Bias, das heißt mit einer Netto-„Long“-Position verzeichneten dagegen Mittelabflüsse. (mh)</p><div id="bbgreadlog-getimage"><img src="/bbgreadlog/getimage/AB2D3E4B-22A2-4716-9C8E-B3525AE47B6C"></div>

 

Neuberger Berman startet neuen Fonds in Deutschland

Der Vermögensverwalter Neuberger Berman hat den Neuberger Berman European Senior Floating Rate Income Fund für den deutschen Markt zugelassen. Der Fonds investiert breit gestreut in etwa 100 europäische Emittenten von Senior Loans.

<p>Neuberger Berman erweitert die Palette seiner Produkte, die in Senior Floating Rate Loans anlegen, durch den Launch eines Fonds mit Fokus auf europ&auml;ischen Emittenten. Der Neuberger Berman European Senior Floating Rate Income Fund konzentriert sich auf qualitativ hochwertige Darlehen mit einem Kredit-Rating von B-/B3 oder besser. Er ist ab sofort f&uuml;r den Vertrieb in Deutschland zugelassen.</p>
<h5>
Diversifikation zu Hochzinsanleihen</h5>
<p>Der Fonds gibt Kunden unter anderem die M&ouml;glichkeit, bestehende Allokationen in Hochzinsanleihen zu diversifizieren. Die derzeit zu erzielenden Renditen im Bereich der europ&auml;ischen Loans bei entsprechend k&uuml;rzerer Duration von Loans im Vergleich zu Hochzinsanleihen k&ouml;nnen laut Christian Puschmann, Head of Client Coverage f&uuml;r Deutschland und &Ouml;sterreich bei Neuberger Berman, &uuml;ber den Fonds praktisch ohne gr&ouml;&szlig;eres Wechselkursrisiko vereinnahmt werden.</p>
<h5>
Zinsunabh&auml;ngig attraktiv</h5>
<p>Der Fonds wird von Senior Portfolio Manager Martin Rotheram in London verwaltet. Er und seine Kollegen Joseph Lynch und Stephen Casey, die gemeinsam auch die Globalen Loans Fonds verwalten, haben durchschnittlich mehr als 19 Jahre Erfahrung und sind Teil eines global aufgestellten Teams. Das Fondsmanagement strebt an, in etwa 100 europ&auml;ische Emittenten zu investieren. Aufgrund ihrer spezifischen Eigenschaften k&ouml;nnen Senior Loans laut Rotheram sowohl im Niedrigzinsumfeld als auch bei steigenden Zinsen attraktive Ertr&auml;ge bieten. Das disziplinierte Research ber&uuml;cksichtigt zudem auch &ouml;kologische und soziale Faktoren (ESG). (mh)</p>
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