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Union Investment trotz Absatzeinbruch mit guten Zahlen

Das Fondshaus des Geno-Sektors kann robuste Halbjahreszahlen vorlegen. Die Nettomittelzuflüsse halbieren sich im Vergleich zum Boom-Jahr 2021 zwar, pendeln sich jedoch auf einem hohen Niveau von 9,6 Mrd. Euro ein. Tragende Säule bleibt das Privatkundengeschäft – dabei insbesondere Fondssparpläne.

Union Investment hat Zahlen für das 1. Halbjahr 2022 vorgelegt. Demnach flossen der Geno-Fondsgesellschaft von Januar bis Juni Nettomittel in Höhe von insgesamt 9,6 Mrd. Euro zu – im Vergleich zum Rekordabsatzjahr 2021 ein deutlicher Rückgang (1. Halbjahr 2021: 24,4 Mrd. Euro). Im Vergleich zu 2020 haben sich die Zuflüsse jedoch sogar mehr als verdoppelt (1. Halbjahr 2020: 4,3 Mrd. Euro).

Verwaltetes Vermögen sinkt um 11 Mrd. Euro

Das verwaltete Vermögen bewegte sich per Ende Juni 2022 mit 416 Mrd. Euro angesichts der Kurseinbrüche an den Aktienmärkten nur unwesentlich (−2,6%) unter dem Vorjahreswert von 427 Mrd. Euro.

Privatkunden sichern Neugeschäft

Tragende Säule für das Fondshaus bleibt auch im 1. Halbjahr 2022 das Privatkundengeschäft. Hier war das Neugeschäft mit einem Nettozufluss von 8,1 Mrd. Euro nur etwas niedriger als im Vergleichszeitraum des Rekordjahres 2021 (9,7 Mrd. Euro), jedoch deutlich höher als im ersten Halbjahr 2020 (3,7 Mrd. Euro).

Verwaltetes Privatkundenvermögen bleibt stabil

Die Assets under Management im Privatkundengeschäft blieben trotz schwacher Kapitalmarktentwicklung mit 193 Mrd. Euro nahezu unverändert (per Ende Juni 2021: 196 Mrd. Euro).

Insgesamt 6,4 Millionen Fondssparpläne

Klassische Fondssparpläne bildeten bei Union Investment erneut das Rückgrat des Neugeschäfts mit Privatkunden. Ihre Anzahl stieg von 3,5 Millionen auf 3,8 Millionen. Gemeinsam mit den Riester-Sparplänen und dem VL-Sparen verwaltet Union Investment mittlerweile 6,4 Millionen Fondssparpläne.

Aktienfonds und Mischfonds weiterhin beliebt

Besonders beliebt unter den Privatanlegern bleiben Aktienfonds. Sie wiesen erneut die höchsten Nettomittelzuflüsse auf (4,0 Mrd. Euro). Ebenfalls hoch in der Kundengunst standen Mischfonds (3,0 Mrd. Euro) und offene Immobilienfonds (1,4 Mrd. Euro). Bei Rentenfonds hingegen gab es nahezu keine Zuflüsse. Aus anderen Produkten wie wertgesicherten Fonds flossen sogar 0,4 Mrd. Euro ab. (tku)

Bild: © Union Investment

 

So steht es um den Zweitmarkt für geschlossene Fonds

Die Fondsbörse Deutschland hat Zahlen für den Juli vorgelegt. Demnach haben auf dem Zweitmarkt für geschlossene Fonds aktuell Schiffsbeteiligungen Hochkonjunktur. Am meisten Umsatz wird aber weiterhin mit Immobilienbeteiligungen gemacht. Doch hier ist zunehmend Zurückhaltung spürbar.

Die Fondsbörse Deutschland Beteiligungsmakler AG vermeldet für den abgelaufenen Juli eine leichte Umsatzsteigerung gegenüber dem Vormonat. Demnach belief sich der Nominalumsatz des Handelsplatzbetreibers für geschlossene Fonds, Zweitmarkt.de, auf knapp 13 Millionen. Im Juni waren es hingegen noch nur etwas mehr als 11 Millionen. Die Zahl der Transaktionen blieb hingegen mit 304 Durchführungen auf dem Niveau des Vormonats.

Leitzinserhöhung sorgt für Zurückhaltung

Der Großteil des Gesamthandels entfiel mit 56% erneut auf den Immobiliensektor. Hier hielten sich die Käufer jedoch aktuell aufgrund der Unsicherheiten in Bezug auf die weitere Zinsentwicklung zurück, meint die Fondsbörse Deutschland.

Schiffsbeteiligungen auf dem Vormarsch

Der Handel mit Schiffsbeteiligungen zog an und machte im Juli 33% des Gesamtumsatzes aus. Das Umsatzvolumen stieg im Vergleich zum Vormonat von 3,7 auf 4,2 Millionen.

Andere Asset-Klassen brechen weiter ein

Bei den unter Sonstige Beteiligungen zusammengefassten Anlageklassen wie Private-Equity-, Erneuerbare-Energien- und Flugzeugfonds ging es im Juli abwärts. Der Segmentumsatz erreichte mit 1,4 Millionen ein Jahrestief (Vormonat: 1,7).

Über die Fondsbörse Deutschland

Die Fondsbörse Deutschland Beteiligungsmakler AG ermöglicht über ihre Marke Zweitmarkt.de den Handel mit Anteilen geschlossener Fonds. Die Handelsplattform wird von den Börsen Düsseldorf-Hamburg-Hannover betrieben. Anleger können über die Fondsbörse Deutschland Anteile von rund 4.800 geschlossenen Fonds (Immobilien-, Schiffs-, Lebensversicherungs-, Private-Equity- und andere Spezialfonds) handeln. (tku)

Bild: © Marco Martins – stock.adobe.com
 

BlackRock und Coinbase kooperieren

Der Vermögensverwalter BlackRock lässt sich von den aktuell schwer in Mitleidenschaft gezogenen Bitcoin-Kursen nicht abschrecken und geht eine strategische Partnerschaft mit Coinbase ein. Über die Kryptobörse sollen institutionelle Kunden direkten Zugang zum Handel mit Bitcoin erhalten.

Trotz des massiven Kursverfalls (Stichwort: Kryptowinter) bei nahezu allen namhaften Kryptowährungen in diesem Jahr, haben einige Kapitalanlagegesellschaften ihre Kryptopläne nicht gänzlich auf Eis gelegt. So auch der größte Vermögensverwalter der Welt, BlackRock, der nun eine Kooperation mit Coinbase, einer Handelsplattform für Kryptowährungen, angekündigt hat. Mithilfe von Coinbase möchte BlackRock seinen institutionellen Kunden, die die Anlageplattform Aladdin nutzen, den Handel mit Bitcoin ermöglichen.

Aktuell nur Bitcoin verfügbar

Die Anbindung von Coinbase Prime an Aladdin ermöglicht institutionellen Kunden einen direkten Zugang zur ältesten Kryptowährung – inklusive Handel, Verwahrung, Brokerage und Reporting. Weitere Kryptowährungen sind aktuell noch nicht über Alladin verfügbar.

Risiko über alle Anlageklassen hinweg erkennbar

„Unsere institutionellen Kunden sind zunehmend daran interessiert, sich an den Märkten für digitale Vermögenswerte zu engagieren. Sie konzentrieren sich dabei darauf, wie sie den operativen Lebenszyklus dieser Vermögenswerte effizient verwalten können“, so Joseph Chalom, Global Head of Strategic Ecosystem Partnerships bei BlackRock. „Die Verbindung mit Aladdin wird es den Kunden ermöglichen, ihr Bitcoin-Exposure direkt in ihren bestehenden Portfoliomanagement- und Trading-Abläufen abzubilden, um eine Gesamtportfolioansicht des Risikos über alle Anlageklassen hinweg zu erhalten.“

Weitere Zielsetzungen

Die beiden Unternehmen haben angekündigt, die Integration der Plattform weiter vorantreiben zu wollen. Die neuen Funktionalitäten werden demnach phasenweise für interessierte Kunden freigeschaltet. Der Zugang ist für Institutionen verfügbar, die sowohl bei Aladdin als auch bei Coinbase unter Vertrag stehen. (tku)

Bild: © tendo23 – stock.adobe.com

 

Generationenkonflikt beim nachhaltigen Investieren

Junge Menschen wollen mit ihrem Geld einen positiven Einfluss auf die Welt ausüben. Bei Älteren steht dieses Ziel mehrheitlich nicht im Vordergrund. Ihnen ist ESG-Investing in den meisten Fällen nicht einmal ein Begriff. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Asset-Managers Fidelity.

<p>Das Marktforschungsinstitut Opinium hat für den Vermögensverwalter Fidelity International eine repräsentative Umfrage zum Thema nachhaltiges Investieren durchgeführt. Die Erkenntnis: Jung und Alt haben sehr unterschiedliche Meinungen zu nachhaltigen Geldanlagen. </p><h5>Die Welt mit Geld besser machen?</h5><p>Während 44% der 18– bis 34-Jährigen angeben, dass sie die Welt mit ihrem Geld positiv verändern wollen, hegt bei den über 55-Jährigen lediglich etwas mehr als ein Viertel (27%) diesen Wunsch.</p><h5>84% der Älteren sagt ESG-Investing nichts</h5><p>Auch das Wissen rund um nachhaltige Investments ist bei den Altersgruppen unterschiedlich ausgeprägt. Nur 16% der über 55-Jährigen haben schon einmal den Begriff ESG-Investing gehört. Die Jüngeren zeigen sich besser informiert. Unter ihnen können 37% etwas mit dem Begriff anfangen, der für die Berücksichtigung von ökologischen und sozialen Faktoren sowie für verantwortungsvolle Unternehmensführung steht.</p><h5>Junge Anleger investieren häufig nachhaltig</h5><p>Die jungen Leute lassen ihren Worten anscheinend auch Taten folgen. 41% der 18– bis 34-Jährigen, die bereits in Wertpapiere investiert haben, tun das eigenen Angaben zufolge vorwiegend nachhaltig. Zum Vergleich: Bei den über 55-Jährigen sind es gerade einmal 17%. </p><h5>Nachhaltigkeit als Erfolgsfaktor?</h5><p>Die unter 35-Jährigen investieren unter anderem deshalb nachhaltig, weil sie vermehrt der Meinung sind, dass Nachhaltigkeit einen langfristigen Erfolgsfaktor für Unternehmen darstellt. So meint jeder Dritte (34%) von ihnen, dass Unternehmen nicht bestehen können, ohne sich um Nachhaltigkeit zu kümmern. Bei der älteren Vergleichsgruppe sehen das hingegen nur 22% so. </p><h5>Unabhängige Kontrollinstanz fehlt</h5><p>In einem Punkt sind sich die Befragten über alle Altersklassen hinweg jedoch einig: Annähernd der Hälfte (44%) der mehr als 2.000 Befragten, fehlt eine unabhängige Instanz, um die Nachhaltigkeitsversprechen seitens der Unternehmen zu überprüfen. (tku)</p><p><i class="font-twelve-italic" >Bild: © Hyejin Kang – stock.adobe.com</i></p><div id="bbgreadlog-getimage"><img src="/bbgreadlog/getimage/C611736A-E093-43F0-B017-27020E27E6B3"></div>

 

Interesse an ESG-Fonds von Performance getrieben?

Zinswende, Inflationssorgen und der russische Angriffskrieg schickten die Aktienmärkte weltweit auf Talfahrt. Doch trifft diese Abwärtsdynamik auch auf das Segment nachhaltiger Aktienfonds zu? Welche Rolle spielt dabei die Fondsperformance für Anleger? Hortense Bioy von Morningstar im Interview.

Interview mit Hortense Bioy, Global Director of Sustainability Research bei Morningstar
Frau Bioy, seit Beginn des Ukraine-Krieges haben die Aktienmärkte weltweit vergleichsweise starke Einbrüche erlitten. Wie war die Entwicklung nachhaltiger Anlageklassen?

Die Zuflüsse in ESG- und nachhaltige Fonds waren in den letzten drei Jahren jedes Quartal netto positiv, einschließlich im ersten Quartal 2020 zu Beginn der Covid-Pandemie, als die Aktienmärkte fielen und konventionelle Fonds massive Abflüsse verzeichneten. Auch in diesem Jahr waren die Zuflüsse in ESG-Fonds in einem alles in allem sehr unruhigen Marktumfeld bisher positiv, während herkömmliche Fonds erneut Abflüsse verzeichneten. Dies zeigt, dass nachhaltige Fondsströme in Zeiten volatiler Märkte widerstands­fähiger sind als ihre traditionellen Pendants.

Wie ist das Verhältnis zwischen nachhaltigen und herkömmlichen Anlageklassen auf dem europäischen Fondsmarkt?

Das Morningstar-Flowchart für Fonds nach Artikel 8 und 9 zeigt, dass diese Fonds letztes Jahr seit der Einführung der Regulierung bis Dezember 2021 im Vergleich zu Fonds nach Artikel 6 höhere Zuflüsse verzeichneten. 2022 ist der Trend jedoch gemischter. Für Artikel-8-Fonds, die Abflüsse verzeichneten, sieht das Bild nicht mehr so positiv aus, während Artikel-9-Fonds kleine positive Zuflüsse verzeichneten.

Das positivere Bild für Artikel-9-Fonds ist noch auffälliger, wenn man sich die organische Wachstumsrate dieser Fonds ansieht. Die organische Wachstumsrate misst das Wachstum der Ströme im Verhältnis zum Vermögen. Hier ist zu erkennen, dass diese organische Wachstumsrate für Artikel-9-Fonds viel höher war und dieses Jahr auch positiv blieb im Vergleich zu Artikel-8-Fonds – und natürlich auch im Vergleich zu Artikel-6-Fonds. Die Anleger haben demnach echten Appetit auf „dunkelgrüne“ Produkte.

Welche Rolle spielt denn die Performance für die Attraktivität von nachhaltigen Fonds bei Anlegern?

Ich glaube nicht, dass das Interesse an ESG-Fonds jemals von der Performance getrieben wurde. Einige Segmente des Marktes vielleicht. Fonds für erneuerbare Energien schnitten eine Zeit lang sehr gut ab. In den letzten Jahren wurden viele Studien zur ESG-Performance durchgeführt, um zu zeigen, dass nachhaltiges Investieren nicht unbedingt bedeutet, Rendite zu opfern. Die Vorstellung, dass es einen Performance-­Trade-off geben muss, wenn man ESG-Faktoren berücksichtigt, hält sich aber nach wie vor. Die jüngste Underperformance vieler ESG-Fonds wird nun wieder als Argument für diese Behauptung herangezogen.

Von welchen Studien zur ESG-Performance sprechen Sie konkret?

Interessanterweise hat die Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA) kürzlich eine Studie veröffentlicht, in der die Gebühren und Renditen von ESG-Aktienfonds in den Jahren 2019 und 2020 im Vergleich zu Nicht-ESG-Peers analysiert wurden. Dabei gab es drei zentrale Feststellungen. Erstens: ESG-Fonds sind stärker auf Aktien mit hoher Marktkapitalisierung ausgerichtet. Zweitens: ESG-Fonds sind stärker auf entwickelte Volkswirtschaften ausgerichtet. Und drittens: Das Exposure in verschiedenen Sektoren unterscheidet sich ebenfalls zwischen ESG- und Nicht-ESG-Fonds. Nun stellte die ESMA – selbst unter Berücksichtigung dieser Unterschiede – fest, dass ESG-Fonds statistisch günstiger sind und eine bessere Performance erzielen als Nicht-ESG-Pendants.

Ein Eindruck ist, dass streng nachhaltige Anlageklassen insgesamt ziemlich technologielastig sind. Können Sie diesen Eindruck bestätigen?

Es stimmt, dass viele ESG- und nachhaltige Fonds Technologieunternehmen übergewichten und traditionelle Energieunternehmen untergewichten. Aber ich denke, zu behaupten, dass sich bei ESG alles um schwere Technologie und leichte Energie dreht, ist ein bisschen eine Karikatur. Es gibt viele Technologieunternehmen, die bei ESG nicht gut abschneiden, während einige Unternehmen in den Sektoren Energie, Versorgung und Rohstoffe ihr ESG-Risiko gut managen.

Außerdem ist ESG ein weites Feld, das eine ganze Reihe von Kriterien umfasst. So gibt es beispielsweise Strategien, die soziale Faktoren stärker betonen als Umweltfaktoren. Einige konzentrieren sich beispielsweise auf DEI (Diversität, Gleichheit und Inklusion), und diese tendieren tatsächlich dazu, energieintensiver und technologieärmer zu sein als der Markt. Technologie­unternehmen sind also im Allgemeinen nicht unbedingt Beispiele für Vielfalt, während gleichzeitig einige Energieunternehmen gut abschneiden.

Das Beispiel der DWS zeigt, welche Auswirkungen der Greenwashing-Vorwurf auf eine Fondsgesellschaft haben kann. Werden wir solche Vorkommnisse in Zukunft öfter erleben?

Die Vorgänge bei der DWS werden sicher dazu führen, dass Vermögensverwalter künftig vorsichtiger mit ihren Versprechungen beim Thema ESG umgehen werden. Wir haben bereits wahrgenommen, dass einige europäische Manager „de-branden“ und ESG-bezogene Begriffe aus dem Namen einiger ihrer Fonds entfernt haben. Und ich denke, das ist erst der Anfang. Während sich der vor einigen Jahren begonnene Trend der Neuausrichtung und Umbenennung von Fonds fortsetzen wird, erwarten wir gleichzeitig einen neuen Trend, dass Vermögensverwalter die ESG-Referenzen von Fonds in Marketingmaterialien weniger hervorheben und ESG aus den Namen einiger Fonds streichen werden.

Und wie ist der weitere Ausblick hinsichtlich der Bekämpfung von Greenwashing?

Im nächsten Jahr dürften die Sustainable-Finance-Disclosure-Regulation-Offenlegungen (SFDR) kurzfristig weiter zur Bekämpfung von Greenwashing beitragen, da die stärkeren Offenlegungen beginnen, die erklärten Ziele der Produkte zu validieren und zu untermauern – wenngleich es auch Probleme mit der Benutzerfreundlichkeit und Vergleichbarkeit geben wird, insbesondere für Kleinanleger ohne ESG-Fachwissen. Zudem müssen Probleme mit den PAI-Definitionen zu nachteiligen Umweltauswirkungen ausgeräumt werden.

Langfristig glauben wir, dass regulatorische Ansätze zur Bekämpfung von Greenwashing regelmäßig überprüft werden, um unter anderem technologische Innovationen und die Entwicklung der Nachhaltigkeitspräferenzen von Endanlegern widerzuspiegeln.

Was erwarten Sie im Bereich nachhaltiger Fonds für die nächsten Jahre?

Trotz all der Kritik, die wir in letzter Zeit über ESG gehört haben, und trotz geopolitischer Ereignisse erwarten wir, dass die starke Nachfrage nach ESG und nachhaltigen Produkten in den kommenden Jahren anhalten wird. Diese robuste Nachfrage wird durch globale ESG-Standards, Taxonomien und aufsichtsrechtliche Meldepflichten unterstützt, die Transparenz und Klarheit über die den Anlegern zur Verfügung stehenden Anlageoptionen schaffen werden. Die EU ist mit ihrer Offenlegungsverordnung und Taxonomie führend. Großbritannien und die USA arbeiten an eigenen Offenlegungsvorschriften sowohl für Emittenten als auch für Anlageprodukte. Und auch andere Länder entwickeln eigene Instrumente für die Offenlegungspflichten hinsichtlich nachhaltiger Investments.

Dieses Interview lesen Sie auch in AssCompact 08/2022, S. 46 f., und in unserem ePaper.

Bild: Hortense Bioy, Morningstar

 
Ein Interview mit
Hortense Bioy

Allianz Global Income Fonds nun auch für Privatanleger

AGI macht den Fonds Allianz Global Income allen Privatanlegern zugänglich. Das Produkt, das bisher nur vermögenden Kunden zur Verfügung stand, investiert in Aktien und Anleihen und versucht regelmäßige Ausschüttungserträge für Anleger zu generieren.

Allianz Global Investors (AGI) macht den Ende Juni 2019 für vermögende Kunden aufgelegten Fonds Allianz Global Income allen Privatanlegern in Deutschland zugänglich.

Risiko- und Volatilitätsbegrenzung

Die Strategie des Fonds zielt darauf ab, regelmäßige Ausschüttungen zu erwirtschaften, während gleichzeitig über die Asset Allocation versucht wird, Volatilität und Risiko zu begrenzen. Die laufenden Kosten betragen aktuell 1,55% p.a. Die mittlerweile vor mehr als drei Jahren aufgelegte Anteilsklasse des Fonds, die in US-Dollar notiert (Allianz Global Income – W – USD) hat im Schnitt einen Wertzuwachs von 6,44% p.a. erzielt.

Aktien und Anleihen im Fondsportfolio

Der Fonds Allianz Global Income wird vom Team der Allianz Income and Growth Strategie – auf die der Fonds auch aufsetzt – gemanagt. Ähnlich wie diese Strategie, investiert der Allianz Global Income global in Aktien, Wandelanleihen und hochverzinsliche Anleihen. Neben einem unterschiedlichen Gewichtungsschema stellen allerdings Unternehmensanleihen mit Investmentgrade-Rating eine zusätzliche Anlagekomponente dar. Ziel dieser Komponente, die etwa ein Fünftel des Gesamtportfolios ausmachen kann, ist die Stabilisierung der Erträge und eine Verringerung von Wertverlusten in ungünstigen Marktphasen. (tku)

Bild: © gopixa – stock.adobe.com

 

Investment-Grundlagenwissen erhält Update

Anlässlich der Abfragepflicht von Nachhaltigkeitspräferenzen hat Educate Finance seine Infobroschüre zur Funktionsweise von Wertpapieren und Investmentfonds aktualisiert. Das Invstment-Grundlagenwissen berücksichtigt nun auch die neuen ESG-Regularien.

Die Netfonds-Tochtergesellschaft Educate Finance GmbH hat das Grundlagenwissen zur Funktionsweise von Wertpapieren und Investmentfonds um die neuen, seit 02.08.2022 gültigen ESG-Regularien erweitert. Die Infobroschüre steht allen Partnern der Netfonds Gruppe sowie allen Kunden der Educate Finance unter educate-finance.de zur Verfügung.

Broschüre nun ESG-konform

„Aktuell nutzt bereits eine Vielzahl von deutschen Banken und Finanzvertrieben das von uns entwickelte Grundlagenwissen“, sagt Tom Wiese, Geschäftsführer der Educate Finance GmbH. „Mit der jetzt neu aufgelegten ESG-konformen Variante möchten wir noch mehr zum Lieferanten für alle Investmentberatungen wie Banken, Direktbanken und Vertriebsorganisationen in Deutschland werden.“

Prüfung und Testat durch Kanzlei

In der aktualisierten Version wird auch speziell auf die mit dem Thema ESG in Verbindung stehenden Risiken eingegangen. Die Kanzlei Ashurst hat die Infobroschüre überprüft und ihre Richtigkeit beglaubigt.

Über die Infobroschüren von Educate Finance

Das Grundlagenwissen wurde erstmals im Jahr 2017 für Banker, Fondsvermittler und Vermögensberater veröffentlicht und wird einmal jährlich überarbeitet und an die rechtlichen Änderungen angepasst. Zu den in der Broschüre thematisierten Finanzinstrumenten gehören Investmentfonds, geschlossene Investmentfonds, Aktien, Anleihen, Schuldverschreibungen, Zertifikate und Optionsscheine. Neben dem erfolgten Update zum Thema Nachhaltigkeit wurden zuletzt auch Editionen zu den Themen Kryptowährungen und Blockchain sowie zu Finanztermingeschäften entwickelt. (tku)

Bild: © Paulista – stock.adobe.com

 

apoBank jetzt mit nachhaltiger Vermögensverwaltung

Die apoBank hat ihre Vermögensverwaltung apoVV SMART auf Nachhaltigkeit getrimmt. Mittlerweile orientieren sich sämtliche in der Vermögensverwaltung enthaltenen ETFs am Branchenstandard SRI des Indexanbieters MSCI.

Die Deutsche Apotheker- und Ärztebank (apoBank) hat ihre Vermögensverwaltung apoVV SMART auf Nachhaltigkeit ausgerichtet. apoVV SMART steht Kunden ab einer Mindestanlage von 50.000 Euro zur Verfügung und investiert in verschiedene ETFs, die in puncto Nachhaltigkeit mindestens dem Branchenstandard SRI (Socially Responsible Investing) von MSCI entsprechen.

Filter und Best-in-Class-Ansatz

„Konkret orientieren wir uns bei der Auswahl der ETFs am MSCI-SRI-Nachhaltigkeitsindex“, erläutert Timo Steinbusch, Leiter des Portfoliomanagements der apoBank. „Dieser schließt bestimmte Investitionen wie zum Beispiel in kontroverse Waffen aus und verfolgt darüber hinaus den sogenannten Best-in-Class-Ansatz.“

Kohlenstoffausstoß steht im Fokus

Best-in-Class bedeutet bei SRI-Indizes, dass innerhalb einer Branche nur in das nachhaltigste Viertel aller Unternehmen aus dem zugrunde liegenden Index investiert wird. Bevorzugt werden ETFs mit reduzierten Nachhaltigkeitsrisiken, wobei ein besonderer Fokus auf der CO2-Reduktion liegt.

Sukzessive Umstellung dauerte zwei Jahre

Das Portfolio der apoVV SMART wurde über die vergangenen zwei Jahre hinweg sukzessive umgestellt. „Um die nachhaltige Ausrichtung auch darüber hinaus zu gewährleisten, haben wir einen detaillierten Monitoring-Prozess aufgesetzt, der anerkannte ESG-Scores mit eigenen Kriterien kombiniert“, so Steinbusch. „Übergeordnetes Ziel ist ein gut diversifiziertes Angebot innerhalb unserer Vermögensverwaltungsfamilie, mit dem sich die individuellen Rendite-Risiko-Profile unserer Kundinnen und Kunden bestmöglich abbilden lassen.“

Nachhaltigkeitsziele der apoBank

Des Weiteren verfolgt die apoBank eigenen Angaben zufolge insgesamt das Ziel, bis spätestens 2030 im Geschäftsbetrieb und bis 2045 über die gesamten Geschäftsaktivitäten hinweg klimaneutral zu sein. (tku)

Bild: © Vitalii Vodolazskyi – stock.adobe.com

 

Nachhaltige Investments: Viel Interesse, viel Zaudern

Privatanleger können sich mehrheitlich vorstellen, in nachhaltig ausgerichtete Anlageprodukte zu investieren – doch sie zögern. Tatsächlich investiert nicht einmal jeder Vierte nachhaltig. Das geht aus einer Studie der Direktbank DKB hervor.

Die Direktbank DKB hat in Zusammenarbeit mit dem NKI-Institut für nachhaltige Kapitalanlagen eine Studie veröffentlicht, in der es um den Umgang von Privatanlegern mit nachhaltigen Investments geht.

Interesse ist deutlich gestiegen

Aus ihr geht hervor, dass sich mittlerweile fast 60% der Privatanleger vorstellen können, bei der eigenen Kapitalanlage auf ESG-Kriterien Rücksicht zu nehmen. Im Vergleich zur letzten Befragung 2017 bedeutet das ein Plus von 20 Prozentpunkten.

Nicht einmal jeder Vierte investiert nachhaltig

Wenn es jedoch darum geht, tatsächlich in nachhaltige Anlageprodukte zu investieren, sehen die Zahlen noch immer vergleichsweise mau aus. Nur knapp 23% der Befragten geben an, bereits in als nachhaltig vermarktete Produkte investiert zu haben.

Nachhaltige ETFs unter erfahrenen Anlegern besonders beliebt

Unter denjenigen, die bereits Erfahrung mit nachhaltigen Anlageprodukten gesammelt haben, sind nachhaltige ETFs besonders beliebt. Im Allgemeinen finden auch Direktanlagen in erneuerbare Energien unter den Befragten Anklang.

Sorge vor Minderrendite lässt Anleger zögern

Hauptsächlich verantwortlich für das Zögern im Hinblick auf nachhaltige Investments ist unter den Anlegern die Annahme, Nachhaltigkeit würde Rendite kosten. Was zumindest in den vergangenen Jahren nicht der Fall war.

Hinweis der Redaktion

Die DKB bezeichnet die Minderrendite von nachhaltigen Anlageprodukten in ihrer Mitteilung zur Studie als Mythos. Ob nachhaltige Anlageprodukte jedoch systematisch auf lange Sicht höhere oder zumindest ähnliche Renditen wie herkömmliche vergleichbare Finanzprodukte erzielen können, ist in der Branche und insbesondere der Wissenschaft umstritten. (tku)

Bild: © Tetiana – stock.adobe.com

 

Der ÖKOWORLD KLIMA wird 15 Jahre alt

ÖKOWORLD feiert Fonds-Jubiläum. Der ÖKOWORLD KLIMA ist 15 Jahre alt geworden. Mit einer Rendite von mehr als 12% pro Jahr schlug sich der Aktienfonds nach Kosten fast so gut wie der breite Industrieländerindex MSCI World.

Der Aktienfonds ÖKOWORLD KLIMA feiert sein 15-jähriges Jubiläum. Der Fonds, der versucht, eine klimafreundliche Rendite zu erwirtschaften, wurde am 30.07.2007 aufgelegt.

Lob von Verbraucherschützern

Die Anlagekriterien des ÖKOWORLD KLIMA werden unter anderem auch von Verbraucherschützern wie beispielsweise der Redaktion der Zeitschrift Finanztest als streng eingestuft.

Performance mit MSCI World vergleichbar

Das verwaltete Vermögen des Fonds beläuft sich derzeit auf über 730 Mio. Euro. Ende 2019 waren es rund 150 Mio. Euro. Die Performance der letzten zehn Jahre betrug im Schnitt knapp mehr als 12% p. a. und war damit nach Kosten fast ebenso hoch wie die jährliche Rendite im MSCI World in den vergangenen zehn Jahren (ca. 12,6%).

Vordenker beim klimafreundlichen Investieren

„Klimafonds sind aktuell ein Modetrend der Finanzindustrie – bei der ÖKOWORLD jedoch Bestandteil der DNA“, sagt Alfred Platow, Gründer und Vorstandsvorsitzender der ÖKOWORLD AG. „Wir waren und sind hier Vordenker.“

Kooperation mit LV1871

Der Fonds ist auch Bestandteil des Portfolios der LV1871 Klimarente, die ÖKOWORLD gemeinsam mit der LV1871 im Mai dieses Jahres auf den Markt gebracht hat. (tku)

Bild: © malp – stock.adobe.com