Am 15.09.2022 hat die BaFin eine Umfrage zu Verbrauchererfahrungen mit Negativzinsen und Verwahrentgelten gestartet. Man will damit herausfinden, inwieweit das jahrelange Zinstief im Euroraum Bankkunden zu schaffen gemacht hat. Sparer sollen danach befragt werden, ob sie trotz der von der EZB eingeleiteten Zinswende noch immer Negativzinsen bzw. Verwahrentgelte zahlen müssen, wie die BaFin bekannt gab. Die Behörde interessiert sich demnach auch dafür, ob das Zinsumfeld die Menschen dazu gebracht hat, ihr Anlageverhalten zu ändern und mehr Risiko bei der Geldanlage einzugehen.
Verbraucherzentrale Bundesverband begrüßt Umfrage
Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) hat die Umfrage nun begrüßt und dabei auch auf den politischen Handlungsbedarf bei Provisionen in der Anlageberatung verwiesen. Denn seit vielen Jahren sei zu beobachten, dass Verbraucher schlecht beraten würden, wenn es um die Anlage ihrer Gelder geht. Der vzbv macht dafür die Interessenkonflikte verantwortlich, die rund um das Thema Provisionierung entstehen. „Es ist gut, dass die BaFin hier nun genauer hinschaut und bei Verbrauchern abfragt, ob sie im Zuge der Einführung von Negativzinsen auch zur Neuanlage von Geldern beraten wurden und ob diese Beratung Auffälligkeiten aufweist“, äußert sich Dorothea Mohn, Leiterin Team Finanzmarkt beim vzbv, in einer Stellungnahme, die AssCompact vorliegt. „Damit die BaFin-Umfrage ein möglichst umfangreiches Bild abgibt, sollten sich möglichst viele Menschen, die von Negativzinsen betroffen waren, an der Umfrage beteiligen“, so Mohn weiter. (as)
Hier geht es direkt zur BaFin-Umfrage.
Bild: © MH – stock.adobe.com
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