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DWS legt Nachhaltigkeitsfonds von Frauen für Frauen auf

Die DWS hat einen auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Fonds aufgelegt, der ausschließlich von Frauen gemanagt wird und sich auch in erster Linie an Anlegerinnen richtet. Die Titel, in die der „DWS Invest ESG Women for Women“ investiert, werden anhand des hauseigenen Social Commitment Score ausgewählt.

Der Vermögensverwalter DWS hat am 17.01.2022 einen auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Aktienfonds aufgelegt. Der DWS Invest ESG Women for Women investiert laut Angaben des Asset-Managers in Unternehmen, die Wert auf Umweltschutz, gute Unternehmensführung und eine faire Behandlung ihrer Mitarbeiter legen. Besonderes Augenmerk lege der Fonds auf soziale Aspekte.

Social Commitment Score

Der DWS Invest ESG Women for Women wird ausschließlich von Frauen gemanagt. Zur Auswahl der Unternehmen, die mit Blick auf soziale Werte und faire Arbeitsbedingungen gut abschneiden, greift das zwölfköpfige Fondsmanagerinnen-Team um Katharina Seiler, Valerie Schüler und Lilian Haag auf den sogenannten „Social Commitment Score“ der DWS zurück. Dieser bewertet die Unternehmen mit Blick auf fünf Faktoren: Neben den Arbeitsbedingungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette fließen die Themen Gleichberechtigung und Chancengleichheit, ausgewogene Geschlechterverteilung auf Führungsebene, Vereinbarkeit von Familie und Beruf und Flexibilität des Arbeitsumfelds mit in die Analyse ein.

Zusätzliche Fundamentalanalyse

„In die engere Auswahl für den Fonds kommen sowohl Unternehmen, die im Rahmen des Social Commitment Score führend sind, als auch Unternehmen, bei denen das Fondsmanagement besonders große Fortschritte wahrnimmt“, so Katharina Seiler. Die Unternehmen durchlaufen darüber hinaus eine klassische Fundamentalanalyse mit Fokus auf das Geschäftsmodell, das Management sowie auf die Themen Wachstum und Bewertung. Die Fondsmanagerinnen setzen zudem auf langfristige Investmenttrends wie Digitalisierung, Bildung, erneuerbare Energien, Infrastruktur, Gesundheit, Forschung und Konnektivität.

Soziale Faktoren für den Unternehmenserfolg

„Soziale Aspekte sind ein zunehmend wichtiger Erfolgsfaktor für Unternehmen. Sie können sich positiv auf die Produktivität und die Gewinne von Unternehmen auswirken, was sich langfristig auch in einer positiven Wertentwicklung am Aktienmarkt niederschlagen dürfte“, erklärt Fondsmanagerin Valerie Schüler und verweist auf die Historie: Über einen Betrachtungszeitraum von fünf Jahren hätten beim Faktor Soziales gut aufgestellte US-Unternehmen aus dem Index S&P 500 besser abgeschnitten als der breite Markt. (tku)

Bild: © Pixel-Shot – stock.adobe.com

 

DWS verbucht 2021 ein Rekordjahr

Das Fondshaus der Deutschen Bank blickt auf ein Rekordjahr 2021 zurück. Die gegen die DWS erhobenen Greenwashing-Vorwürfe der ehemaligen Nachhaltigkeitschefin konnten das Geschäftsjahr des Unternehmens offensichtlich nicht trüben. Die Aktionäre dürfen eine Dividende von 2 Euro pro Aktie erwarten.

Der Vermögensverwalter DWS Group meldet für das abgelaufene Geschäftsjahr neue Rekordwerte beim Nettomittelaufkommen, dem verwalteten Vermögen, den Managementgebühren, den Erträgen, der bereinigten Aufwand-Ertrags-Relation, dem bereinigten Vorsteuergewinn und dem Konzernergebnis. Den Aktionären des im SDax notierten Unternehmens winkt eine Dividende von 2 Euro pro Aktie.

Nettomittelaufkommen

Das Nettomittelaufkommen konnte der DWS zufolge auf 47,7 Mrd. Euro gesteigert werden. Dazu trugen alle drei Bereiche – Active, Passive und Alternatives – bei. Insbesondere die starke Nachfrage nach ESG-Produkten kam dem Fondshaus der Deutschen Bank zugute. ESG-Produkte und -Lösungen trugen demnach 40% zum Nettomittelaufkommen bei.

Mittelzuflüsse landen in passiven ...

Bemerkenswert ist auch der Blick auf die Verteilung der Nettomittelzuflüsse (ohne Cash-Produkte) im vierten Quartal 2021. Sie belaufen sich auf 7,9 Mrd. Euro. Davon entfallen 2,2 Mrd. Euro auf den Bereich Active Asset Management und mit 3,9 Mrd. Euro ein nahezu doppelt so großer Betrag auf die passive Vermögensverwaltung. Noch größer war die Differenz im Vorquartal. Im 3. Quartal 2021 standen Nettomittelzuflüsse in Höhe von 2,0 Mrd. Euro für aktives Management 6,6 Mrd. Euro gegenüber, die in passive Anlageprodukte flossen.

... bzw. ESG-Produkten

Auch eine weitere Betrachtung lässt staunen: Von den 7,9 Mrd. Nettomittelzuflüssen (ohne Cash-Produkte), flossen allein 5,9 Mrd. Euro in ESG-Fonds.

Gesamtertrag steigt

Die Gesamterträge stiegen 2021 um 22% auf 2,72 Mrd. Euro. Dieser Anstieg sei vor allem auf die deutliche Steigerung der Managementgebühren aufgrund der Nettomittelzuflüsse beziehungsweise des höheren durchschnittlichen verwalteten Vermögens im Jahr 2021 zurückzuführen.

Assets under Management nähern sich der Billionengrenze

Das verwaltete Vermögen (AuM) legte im vierten Quartal 2021 weiter um 48 Mrd. Euro auf 928 Mrd. Euro zu. Dies sei auf eine Kombination aus Nettomittelzuflüssen, positiven Marktentwicklungen und günstigen Währungseffekten zurückzuführen, meldet das Unternehmen. Der Anstieg der AuM um 135 Mrd. Euro ausgehend von 793 Mrd. Euro Ende 2020 resultierte aus starken Nettomittelzuflüssen und positiven Marktentwicklungen und wurde zudem durch vorteilhafte Wechselkursbewegungen gestützt.

CEO deutet weitere Übernahmen an

„2021 war für die DWS das bisher beste Jahr überhaupt“, sagt Asoka Wöhrmann mit Blick auf die Zahlen. „Neue Rekorde bei Nettomittelzuflüssen, Erträgen und Gewinn beweisen, dass unsere Wachstumsstrategie – unterstützt durch das Vertrauen unserer Kunden – Früchte trägt. Indem wir die Dividende auf 2 Euro und damit das dritte Jahr in Folge anheben, haben unsere Aktionäre weiterhin am Erfolg unseres Unternehmens teil“, so der DWS-CEO weiter. Wöhrmann stellt des Weiteren zusätzliche Investitionen der Fondsgesellschaft in Wachstum und Transformation in Aussicht.

Greenwashing-Vorwürfe schlagen sich nicht nieder

Die Greenwashing Vorwürfe gegen die DWS, die die frühere Nachhaltigkeitschefin des Fondshauses Desiree Fixler erhoben hat, konnten den Geschäftserfolg des Unternehmens folglich nicht schmälern. Aktuell prüft die US-amerikanische Börsenaufsicht SEC den Fall. In Deutschland untersuchen sowohl das Bundesjustizministerium als auch die BaFin den Fall. (tku)

Bild: © Zerbor – stock.adobe.com

 

AGI schafft eigene Einheit für Impact Investments

Allianz Global Investors bündelt seine Kapazitäten im Bereich Impact Investments. Der verstärkte Fokus des Vermögensverwalters auf wirkungsorientierte Investments fügt sich in das Vorhaben des Allianz-Konzerns ein, Nachhaltigkeit zum Unternehmensprinzip zu erklären.

Der Vermögensverwalter Allianz Global Investors (AGI) führt seine Kapazitäten im Bereich wirkungsorientierter Privatmarktfinanzierungen in einer eigenständigen Einheit für Impact Investments zusammen. Die Einheit bündelt laut Unternehmensangaben die bestehende Expertise im Bereich Eigen- und Fremdkapitalinvestitionen für Private Markets mit einem neu geschaffenen Team für Wirkungsmessung und -management. Die somit entstehende Zwölfköpfige Einheit wird von Matt Christensen, Global Head of Sustainable and Impact Investing, geleitet und vervollständigt den im Jahr 2021 geschaffenen Nachhaltigkeitsbereich von AGI.

Messung der Auswirkungen steht im Mittelpunkt

„Impact Investing wächst schnell aus seiner Nische heraus“, kommentiert Christensen die Schaffung der neuen Einheit. „Investoren wollen zu einem positiven Wandel auf unserem Planeten beitragen und gleichzeitig eine Rendite erzielen, und Impact Investing bietet eine Lösung für diese beiden Ziele. Der künftige Wachstumspfad wirkungsorientierter Investments hängt davon ab, dass Asset Manager zeigen, wie die Auswirkungen gemessen und berichtet werden können“, so Christensen weiter. „Unser neuer Impact-Measurement&Management-Ansatz ermöglicht es uns, die Auswirkungen von Private-Equity- und Private-Debt-Investitionen zu messen und unser Angebot nach den besten Standards weiterzuentwickeln.“

Stiftungsrat beaufsichtigt ESG-Standards der GRESB

Im Zusammenhang mit der Gründung der Impact-Investments-Einheit gibt AGI zudem bekannt, dass Matt Christensen zum Vorstandsmitglied der GRESB Foundation ernannt wurde. GRESB ist eine neu gegründete gemeinnützige Organisation, die Eigentümerin der ESG-Standards ist, auf denen die GRESB-Immobilien- und -Infrastrukturbewertungen beruhen. GRESB hat sich selbst eine Mission auferlegt, ist von der Investmentbranche geführt und stellt den Finanzmärkten standardisierte, validierte und transparente ESG-Daten zur Verfügung. Der GRESB-Stiftungsrat wird die GRESB-Standards beaufsichtigen und leiten, um sicherzustellen, dass sie anlegerorientiert und an den Grundsätzen für verantwortungsbewusstes Investieren ausgerichtet bleiben.

Unternehmensprinzip Nachhaltigkeit

Der neue Schwerpunkt auf Impact Investing fügt sich gut in das 2021 herausgegebene Versprechen des Versicherungskonzerns aus München ein, Nachhaltigkeit zum Unternehmensprinzip zu machen. Hierfür hatte die Allianz Anfang 2021 die Position Chief Sustainability Officer geschaffen und mit Line Hestvik besetzt. Der Norwegerin kommt seither die Aufgabe zu, den Allianz-Konzern auf Nachhaltigkeit zu trimmen. (tku)

Bild: © Tobias Arhelger – stock.adobe.com

 

Impact-Investing: Initiative fordert mehr Ehrlichkeit

Um Greenwashing zu vermeiden, sollen sich die Anbieter von Impact-Investments an die vorgelegten „Leitlinien zur Darstellung von Impact im Bereich wirkungsorientierter Investments“ halten. Das fordert eine Initiative, die sich aus auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Gesellschaften zusammensetzt.

Der Trend zu mehr Nachhaltigkeit in der Geldanlage sorgt dafür, dass auch die Gefahr des sogenannten Green- oder Impactwashings im Bereich nachhaltiger Investments stark zunimmt. Zuletzt hatte die Bürgerbewegung Finanzwende im Rahmen einer Studie kritisiert, dass sich nachhaltig ausgerichtete Fondsprodukte kaum von herkömmlichen unterschieden (AssCompact berichtete). Doch das ist nur einer von zahlreichen Vorwürfen.

Kontroversen um Greenwashing nehmen zu

Immer mehr Kontroversen, immer häufigere Kritik von Verbraucherschützern und NGOs belasten die Glaubwürdigkeit der gesamten Branche. Und auch die aufkommenden Regulierungen (EU-Taxonomie Offenlegungsverordnung) lassen derzeit noch Spielräume zu oder eröffnen diese sogar – wie am aktuellen Streit um die Eingruppierung von Atomkraft und Energiegewinnung aus Erdgas zu sehen ist.

Leitlinien zur Darstellung von Impact

Eine Gruppe von langjährig am Markt etablierten Nachhaltigkeitshäusern hat Leitlinien entwickelt, mit deren Hilfe ehrlich und transparent über die Wirkung von nachhaltigen Investments berichtet werden soll. Die Anbieter sollen unter anderem angeben: Wohin fließen die Gelder? Was können insbesondere Investmentfonds tatsächlich bewirken – und was auch nicht? Wie können sie dies messen? Wie vermeiden sie Schaden?

Anbieter werden bei der Ehre gepackt

Die Vorgaben mit dem Titel „Leitlinien zur Darstellung von Impact im Bereich wirkungsorientierter Investments“ richten sich laut Angabe der Initiative an alle Anbieter, die den Anspruch haben, eine positive gesellschaftliche Wirkung mit ihren Investitionen zu erzielen.

Mitglieder der Initiative

Es handelt sich um eine Initiative der Arete Ethik Invest AG, BIB Bank im Bistum Essen eG, Frankfurt School Impact Finance, GLS Gemeinschaftsbank eG, GLS Investment Management GmbH, Invest in Visions GmbH, PAX Bank eG sowie der Steyler Bank GmbH.

Impactwashing zerstört Vertrauen

„Der Impact-Begriff darf nicht für werbliche Zwecke missbraucht werden. Impactwashing erschüttert das Vertrauen der Anleger und hindert den Zufluss von Geldern in nachhaltige Bereiche“, sagt Edda Schröder, Gründerin und Geschäftsführerin von Invest in Visions. „Die Leitlinien zur Darstellung von Impact sollen größere Klarheit über die Wirkungspotenziale einzelner Investitionen schaffen und dadurch helfen, Kapital für Investitionen zu mobilisieren, mit denen ein glaubhafter Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung geleistet wird.“

Weiterführende Informationen

Die Leitlinien können unter anderem auf der Website der GLS Investment Management GmbH eingesehen werden. (tku)

Bild: © blacksalmon – stock.adobe.com

 

Green City AG stellt Insolvenzantrag

Die Green City AG ist insolvent. Nachdem Gespräche über den Einstieg eines neuen Investors gescheitert waren, musste das Unternehmen, das unter anderem auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Investments anbietet, beim zuständigen Amtsgericht Insolvenz beantragen.

Die Green City AG hat am 24.01.2022 aufgrund von drohender Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung beim zuständigen Amtsgericht in München die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beantragt. Der Schritt sei laut Green City AG nötig geworden, nachdem Gespräche mit potenziellen Investoren nicht erfolgreich abgeschlossen werden konnten.

Hälfte des Grundkapitals verloren

Das Gericht wird nun in Kürze über den Antrag der Gesellschaft und die Einsetzung eines vorläufigen Insolvenzverwalters entscheiden. Bereits am 17.12.2021 hatte die Green City AG darüber informiert, dass ein Verlust in Höhe von mehr als der Hälfte des Grundkapitals der Gesellschaft im Geschäftsjahr 2021 eingetreten ist.

Finanzierung der Ökostromproduktion

Kern der Green-City-Gruppe ist der Verein Green City e.V., der sich für eine umweltfreundliche Großstadt München einsetzt. Der Verein ist auch der Mehrheitsaktionär der Green City AG, die sich wiederum als ganzheitlicher Anbieter für Entwicklung, Bau, Finanzierung und Betrieb von Anlagen aus dem Bereich erneuerbare Energien versteht.

Hohe Kapitalzuflüsse von Anlegern

Über die angebotenen Kapitalanlagen des Unternehmens wurden Unternehmensangaben zufolge 535 Mio. Euro in Erneuerbare-Energien-Anlagen wie Wind- und Solarparks investiert.

Des Weiteren hat auch die Konzerngesellschaft GCE Kraftwerkspark I GmbH einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. (tku)

Bild: © Юлия Ромашко – stock.adobe.com

 

M&G legt Impact-Fonds mit Fokus auf Diversität und Inklusion auf

Der Vermögensverwalter M&G hat einen auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Fonds aufgelegt, der auch die Impact-Vorgaben gemäß Art. 9 SFDR der EU einhält. Zusätzlich legt der Fonds auch einen Fokus auf Diversität und Inklusion.

M&G erweitert sein Angebot an nachhaltigen Lösungen durch die Auflegung einer neuen SICAV-Aktienstrategie. Damit sollen Investitionen in Unternehmen fließen, die Geschlechterdiversität und ethnische Vielfalt unter Beweis stellen oder Lösungen für die Förderung der sozialen Eingliederung und der Chancengleichheit anbieten. Gleichzeitig strebt M&G mit der Strategie attraktive Renditen an.

Maximal 40 Einzeltitel

Der M&G (Lux) Diversity and Inclusion Fund wurde am 18.11.2021 aufgelegt und wird von Thembeka Stemela Dagbo mit Unterstützung von John William Olsen verwaltet. Die globale Aktienstrategie mit einem konzentrierten Portfolio aus 30 bis 40 Einzeltiteln zielt darauf ab, über jeden Fünfjahreszeitraum eine höhere Gesamtrendite als der Index MSCI ACWI zu erwirtschaften.

Der Fonds verfolgt eine Hybridstrategie, die Nachhaltigkeits- und Impact-Aspekte in den Titelauswahlprozess aufnimmt.

Inklusionsansatz

Mindestens 15% des Portfolios werden in Unternehmen angelegt, die Lösungen zur Verbesserung der sozialen Inklusion anbieten. Dieser Teil des Fonds richtet sich nach demselben Anlageansatz und -prozess wie die „Positive Impact“- und die „Climate Solution“-Strategien von M&G, die Aktien mithilfe des „III-Rahmenwerks“ in Bezug auf Investment, Intention und Impact jedes Unternehmens bewerten und die Unternehmen als „Pioniere“, „Wegbereiter“ und „Führende Akteure“ einstufen.

Nachhaltigkeit und Diversität

Der Rest des Fonds ist in nachhaltigen Unternehmen angelegt, die in der Praxis Geschlechterdiversität und ethnische Vielfalt unter Beweis stellen. Die Analyse erweitert die Bewertung der Diversität über die Repräsentation hinaus auf Faktoren wie Ziele, Prozesse und Richtlinien. Alle Titel dieses Teils des Portfolios müssen zum Zeitpunkt des Kaufs einen Anteil von mindestens 30% Frauen und/oder ethnischen Minderheiten auf Verwaltungsratsebene aufweisen und das sogenannte „E.Q.L.“-Rahmenwerk einhalten. Das Fondsmanagement-Team bewertet dabei die ESG-Kennzahlen, die Qualität des Geschäftsmodells und die Merkmale des Führungsteams jedes Titels.

UN-Ziele werden ebenfalls berücksichtigt

Der Fonds, der vom Stewardship&Sustainability-Team von M&G unterstützt wird, berücksichtigt die UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) und setzt jede Anlage zu ihrem wichtigsten oder vorrangigen SDG in Bezug. Dabei konzentriert er sich auf sechs Schlüsselbereiche: Hochwertige Bildung, Gleichstellung der Geschlechter, nachhaltiges Wirtschaftswachstum und menschenwürdige Arbeit, Industrie, Innovation und Infrastruktur, weniger Ungleichheit sowie Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen.

Indikator für Diversitäts- und Impact-Aspekte

M&G verpflichtet sich, jedes Jahr einen Indikator für wichtige Diversitäts- und Impact-Aspekte auf Titelebene zu veröffentlichen, der sowohl den absoluten Stand als auch die Veränderung gegenüber dem Vorjahr angibt.

Diversität als Renditebringer

Thembeka Stemela Dagbo, Managerin des Fonds, sagt dazu: „Soziale Inklusion und Diversität sind nicht nur angebracht, sondern auch wirtschaftlich sinnvoll. Wenn man sich nicht darum kümmert, können der Ausschluss von benachteiligten Gruppen und mangelnde Diversität kostspielig werden und zum Rückgang des BIP und des Humankapitals führen, während die Pioniere auf dem Gebiet der Diversitäts- und Inklusionsinitiativen wegen ihrer finanziellen Outperformance immer höhere Anerkennung erfahren. Denn Unternehmen, die in Bezug auf die Geschlechterdiversität zum obersten Quartil gehören, weisen eine um 25% höhere Wahrscheinlichkeit für eine Outperformance auf; bei Unternehmen, die ethnisch vielfältig sind, sind es sogar 36%. Dieser Fonds bietet unseren Kunden die Gelegenheit, von diesen Trends zu profitieren, Ungleichgewichte bei der Diversität zu bekämpfen und gleichzeitig ihre Ersparnisse zielgerichtet einzusetzen.“

Kosten

Der M&G (Lux) Diversity and Inclusion Fund ergänzt die bei M&G vorhandene Palette von Impact- und nachhaltigen Fonds und hält Artikel 9 der SFDR-Verordnung der EU ein. Die ausschüttende Anteilsklasse des Fonds (ISIN: LU2379752863) weist einen Ausgabeaufschlag von 1,25% und laufende Kosten von 0,96% p.a. auf. (tku)

Bild: © MichaelJBerlin – stock.adobe.com

 

Performance-Vergleich: Markt schlägt Robo-Advisor

Robo-Advisor zählen im Vermittlungsgeschäft als zeit- und kostensparende Investmenttechnologie. Zugleich bieten sie Endkunden einen einfachen Zugang zum Kapitalmarkt. Wie eine biallo-Analyse nun aufzeigt, realisierten 2021 allerdings nur sehr wenige Robo-Advisors eine Outperformance.

Bereits seit 2014 gibt es am deutschen Markt sogenannte Robo-Advisor, also Anlageroboter, die das Geld von Kundinnen und Kunden automatisiert über Algorithmen auf den Kapitalmärkten investieren. Für Vermittlerinnen und Vermittler lassen sich durch ihren Einsatz nicht nur Zeit und Kosten sparen, da es sich um ein einfach zu integrierendes Vermittlungsgeschäft ohne zeitintensiven eigenen Aufwand handelt. Zusätzlich ergibt sich auch die Möglichkeit, sich besser auf die beratungsintensivere Kundschaft zu konzentrieren – ohne dabei einzelne Kundschaftsgruppen versehentlich aus den Augen oder an Mitbewerbende zu verlieren. Für Beraterinnen und Berater ohne Zulassung zur Finanzanlagenvermittlung nach § 34f Abs. 1 GewO kann sich dadurch sogar die Chance für eine Erweiterung des eigenen Geschäftsmodells ergeben. In Kooperation mit Vermittlerinnen und Vermittlern stehen zum Beispiel die Robo-Advisors „Solidvest“ von DJE Kapital oder „Whitebox“ der Whitebox GmbH. Robo-Advisor als digitale Investmentlösungen können daher durchaus als eine Ergänzung im Vermittlungsgeschäft betrachtet werden.

Bilanz der Robo-Advisor 2021 im Vergleich

Allerdings bemisst sich die Vorteilhaftigkeit von Anlagerobotern nicht nur an gesparten Kosten und Zeit, sondern selbstverständlich auch an der damit zu erzielenden Rendite für die Anlegerinnen und Anleger. Wie also sieht ihre Bilanz nach Abschluss des Jahres 2021 aus? Dieser Auswertung ist das Verbraucherportal biallo nachgegangen und zeigt zunächst, dass alle Robo-Advisor für Wertzuwächse bei den Investments ihrer Anleger sorgten. Dabei profitierten die Anlageroboter im Allgemeinen allerdings überwiegend von der Hausse an den Kapitalmärkten. Denn die Auswertung zeigt auch, dass nur sehr wenige der analysierten Robo-Advisor eine Outperformance realisierten.

Wie lief der Vergleich ab?

Die biallo-Auswertung zeigt die Renditeentwicklung von ein, zwei und drei Jahren bei insgesamt 26 Robo-Advisor mit einem konventionellen, ausgewogenen Portfolio, was bedeutet, dass die Aktienquote zwischen 40 und 60% liegt. Da bei Kapitalanlagen der Trend zunehmend hin zu nachhaltigen Investments geht, stellen auch die Robo-Advisor vermehrt darauf um und bieten Portfolios nach ESG-Kriterien an. Daher hat das Verbraucherportal biallo auch zwölf nachhaltige Portfolios von Anlagerobotern analysiert.

Welche Rendite erzielten Robo-Advisor?

Die biallo-Auswertung zeigt, dass alle Robo-Advisor über die betrachteten Zeiträume positiv abschneiden. Durchschnittlich stiegen die Portfolios 2021 um 11,1%, wobei im Einzelnen eine enorme Spannbreite festzustellen war: sie reichte von 4,6% (Minveo) bis 20,91% (Smavesto). Über zwei Jahre ergab sich ein durchschnittliches Plus von 15,3% und über drei Jahre von 31,2%, mit Schwankungsbreiten zwischen 8,69% (Pixit) und 33,34% (Estably; zwei Jahre) und zwischen 18,90% (Minveo) und 58,51% (Smavesto; drei Jahre). In den nachhaltigen Portfolios lagen die gemittelten Renditezuwächse 2021 bei 11,6%, innerhalb von zwei Jahren bei 18,8% und innerhalb von drei Jahren bei 36,1%.

Wie entwickelten sich Robo-Advisor im Vergleich zum Markt?

Doch wie sind diese positiven Renditeergebnisse nun im Vergleich zur allgemeinen Marktentwicklung zu bewerten? Als Vergleichsmaßstab zog das Verbraucherportal ein ausgewogenes Marktportfolio heran, das zu je 50% aus dem weltweiten Aktienindex MSCI World und dem Anleihenindex Bloomberg Barclays Global Aggregate Bond besteht und 2021 eine durchschnittliche Rendite von 16,68% realisierte, während diejenige der Robo-Advisor nur bei 11,1% lag. Die Auswertung offenbart also, dass sich die per se gute Renditeentwicklung von Robo-Advisor dann doch deutlich relativiert. „Es war in den vergangenen drei Jahren kein großes Kunststück, an der Börse ein deutliches Plus zu erwirtschaften, weil Aktien so stark gestiegen sind“, kommentiert Sebastian Schick, Redaktionsleiter bei biallo, die Ergebnisse. Im Jahr 2021 schnitten nämlich nur zwei der betrachteten 27 Robo-Depots mit konventionellem Portfolio besser ab als der Vergleichsindex, über zwei Jahre waren es ebenfalls zwei und über drei Jahre sogar nur eines.

Welche Robo-Advisor realisierten eine Outperformance?

Im einjährigen Vergleich erzielten nur die Robo-Advisor Smavesto (20,91%) und Truevest (17,60%) eine Rendite, die über dem Vergleichsmaßstab (16,68%) lag. Innerhalb der letzten beiden Kalenderjahre 2021 und 2020 realisierte die Benchmark einen kumulierten Wertzuwachs von 20,88%. Wiederum nur zwei Robo-Advisor konnten diese Rendite toppen: Estably mit 33,34% und Smavesto mit 33,17%. Erweitert man die Analyse auf drei Jahre, konnte lediglich ein Robo-Advisor im Vergleich zum Markt (46,49%) eine Überrendite erreichen: Der Sieger heißt erneut Smavesto, dessen Wertzuwachs zwischen 2019 und 2021 bei 58,51% lag. In den allermeisten Fällen schlug also der Markt den Roboter hinsichtlich der erzielten Renditen. (as)

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Aktionärszahlen 2021 leicht gesunken

2021 waren knapp 12,1 Millionen Deutsche in Aktien, Aktienfonds oder ETFs investiert, vermeldet das Deutsche Aktieninstitut. Das ist der dritthöchste Stand seit Beginn dieser Erhebungen im Jahre 1997. Im Vergleich zum Boom-Jahr 2020 ist die Zahl der Anleger jedoch um 280.000 zurückgegangen.

<p>Das Deutsche Aktieninstitut (DAI) hat die jährlich erhobenen Aktionärszahlen für Deutschland vorgelegt. Demnach waren im vergangenen Jahr 12,1 Millionen Menschen in Deutschland in Aktien, Aktienfonds oder ETFs investiert. Im Vergleich zum Aktien-Boom-Jahr 2020 sanken die Aktionärszahlen zwar um 280.000 Anleger, dennoch handelt es sich dabei um die dritthöchste Aktionärsquote, die das DAI seit 1997 ermittelt hat. </p><h5>Stabilisierung auf hohem Niveau</h5><p>„Die Menschen in Deutschland setzten auch 2021 weiter auf Aktien und Aktienfonds. Das Vertrauen in Aktien ist ungebrochen“, zieht Dr. Christine Bortenlänger, Geschäftsführende Vorständin des DAI, Bilanz. „Nach dem starken Anstieg im Jahr 2020 haben sich die Aktionärszahlen auf hohem Niveau stabilisiert. Rund jeder Sechste ist am Aktienmarkt engagiert. 2021 war also erneut ein gutes Jahr für die Aktienkultur in Deutschland.“</p><h5>Gewinnmitnahmen belasten das positive Bild</h5><p>Die starke Kursentwicklung an den Börsen in 2021 habe viele Anleger motiviert, beim Thema Aktienanlage am Ball zu bleiben, konstatiert das DAI. Andere dagegen hätten Gewinne mitgenommen, was den leichten Rückgang bei den Aktionärszahlen erklären könne. Potenzielle Neueinsteiger zögerten unter Umständen mit dem Schritt an die Börse, weil sie glaubten, den „richtigen“ Einstiegszeitpunkt verpasst zu haben.</p><h5>Aktienanlage im Geschlechtervergleich</h5><p>Wie sich aus den DAI-Erhebungen ergibt, ist von den 12,1 Millionen Aktienbesitzern rund ein Drittel weiblich. Das sind gut vier Millionen Aktiensparerinnen. Der geringere Frauenanteil zieht sich durch alle Altersklassen. Dabei handelt es sich um ein Phänomen, das sich auch in den Vorjahren beobachten ließ. „Nach wie vor nutzen zu wenige Frauen die Chancen der Aktienanlage“, stellt Bortenlänger fest. „Reden wir mehr über Geld – und das ganz besonders mit unseren Müttern, Töchtern und Enkelinnen. Das fördert das Interesse an den eigenen Finanzen und der Aktienanlage im Speziellen.“</p><h5>Aktienfonds und Aktien-ETFs ganz vorne</h5><p>Bei der Anlageform dominieren bei beiden Geschlechtern Aktienfonds und aktienbasierte ETFs. 66% der Anlegerinnen und 53% der Anleger setzen ausschließlich auf Investmentfonds. Die Direktanlage wird stärker von Männern genutzt: 28% der Aktienanleger investieren in Einzelaktien, aber nur 22% der Aktienanlegerinnen. 12% der Aktiensparerinnen und 19% der Aktiensparer besitzen Einzelaktien, Aktienfonds und aktienbasierte ETFs.</p><h5>Politik muss für bessere Rahmenbedingungen sorgen</h5><p>Das DAI verbindet die Präsentation der Ergebnisse der jährlichen Erhebung mit einem Appell an die Politik. Aktienanlagen mit ihren attraktiven Erträgen seien für den Vermögensaufbau und die Altersvorsorge unverzichtbar. „Damit noch mehr Menschen davon profitieren, muss die neue Bundesregierung die Rahmenbedingungen für die Aktienanlage weiter verbessern“, fordert Bortenlänger. „Veräußerungsgewinne bei Aktien sollten nach dem Ablauf einer Haltefrist steuerfrei gestellt und Aktien zu einem festen Baustein der Altersvorsorge gemacht werden. Die neue Regierung hat jetzt die Chance, die Altersvorsorge in Deutschland mit einem Ansparverfahren mit Aktien zukunftsfest aufzustellen. Das hilft, das Auskommen der Menschen im Alter zu sichern und die Rente generationengerecht zu gestalten“, unterstreicht sie. (tku)</p><p><i class="font-twelve-italic" >Bild: © peterschreiber.media – stock.adobe.com</i></p><div id="bbgreadlog-getimage"><img src="/bbgreadlog/getimage/5AFFFD40-43F4-41C6-B9D9-8FF9DDEC8FF8"></div>

 

Bundesanleihen: Das Ende der Minuszinsen ist da

Im Sog des Abverkaufs US-amerikanischer Staatsanleihen werden auch Bundesanleihen von den Investoren gegenwärtig stark abgestoßen. Infolgedessen drehte die Rendite bei den zehnjährigen Staatspapieren erstmals seit Mai 2019 wieder ins Plus.

Bundesanleihen gelten als mündelsichere Wertpapiere und damit als besonders sicher, dafür allerdings auch als gering verzinst. Doch die Unsicherheiten um die Modalitäten des Brexit und die künftigen Beziehungen zwischen Großbritannien und der EU läuteten ab Mai 2019 eine Phase negativer Renditen ein. Der Ausbruch der Coronavirus-Pandemie und der folgende Börsen-Crash verstärkten den Run auf Bundesanleihen. Im März 2020 erreichte die Rendite der zehnjährigen Titel daher ein Rekordtief von −0,909%. Gut zweieinhalb Jahre notierten nun die Renditen dauerhaft im Minus, doch am Vormittag des 19.01.2022 war es dann soweit: Das Ende der Minuszinsen war da. Die jüngste zehnjährige Staatsanleihe warf nach Angaben des Finanzportals onvista kurzfristig eine positive Rendite von +0,017% ab. „Endlich muss der Anleger beim Kauf von zehnjährigen Bundesanleihen nicht von vorne herein draufzahlen“, kommentierte Berenberg-Chefvolkswirt Holger Schmieding den Vorgang, und weiter: „Aber eine attraktive Anlage, die neben der Sicherheit über die spätere Rückzahlung auch einen Ertrag verspricht, sind diese Anleihen damit noch lange nicht.“

Ursache ist ein sich veränderndes makroökonomisches Umfeld

Der Anstieg der deutschen Rendite sei die Folge anhaltend hoher Inflationsraten und der Erwartung kräftiger Zinserhöhungen durch die Fed sowie einer weniger expansiven Geldpolitik der Europäischen Zentralbank, erklärte Oliver Eichmann, Zinsexperte für den europäischen Raum der Fondsgesellschaft DWS, und prognostizierte weiter: „Wir gehen davon aus, dass die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihen in diesem Jahr weiter bis in den Bereich von +0,2% steigen wird.“ Diese Entwicklung habe sich bereits abgezeichnet, sagte wiederum Elmar Völker, Analyst bei der Landesbank Baden Württemberg (LBBW), in einer ersten Reaktion. Es gebe einen „Abwärtsdruck auf die Rentenkurse“ und dementsprechend einen „Aufwärtsdruck auf die Renditen“. Und das komme vor allem aus den USA, „wo sich die Anzeichen verdichten, dass die US-Notenbank bereits in wenigen Wochen die Leitzinswende einläuten dürfte“, sagte Völker. Anders als in der Eurozone gab es zuletzt Spekulationen, dass die Fed die Zinsen angesichts immer neuer Höchststände bei den Teuerungsraten bereits im März erhöhen könnte und damit früher als ursprünglich an den Finanzmärkten erwartet.

Zehnjährige Bundesanleihen als wichtige internationale Benchmark

Die zehnjährigen Bundesanleihen gelten als Maßstab für die Entwicklung der langfristigen Kapitalmarktzinsen – und das nicht nur in Deutschland, sondern in der gesamten Eurozone. Die Anleiherenditen anderer Euro-Länder werden an Bundesanleihen gemessen, ebenso wie die Renditen von Unternehmensanleihen. Auch für Hypothekenzinsen sind die zehnjährigen Staatspapiere ein wichtiger Vergleichsmaßstab. Nach Angaben der Fondsgesellschaft DWS wird diese Wendung zunächst aber nicht zu einem Problem für die höher verschuldeten Staaten des Euroraums. Derzeit sei nicht zu erwarten, dass der Markt deren Refinanzierungsfähigkeit testen werde. Denn die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank dürfte expansiv bleiben und einer Ausweitung der Spreads über die noch bis 2024 andauernden Reinvestitionen entgegenwirken. Allerdings könne das mit einer wieder positiven Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe einhergehende psychologische Moment einige Investoren dazu bewegen, Kapital aus höher verschuldeten Staaten des Euroraums abzuziehen. Daher gehe man auf Sicht von zwölf Monaten von moderat steigenden Risikoprämien italienischer Staatsanleihen gegenüber Bundesanleihen aus, so die Äußerungen seitens der DWS.

Wende ins „Plus“ als rein symbolischer Wert

Die Null-Marke habe rein symbolischen Wert, beschwichtigt hingegen Carsten Brzeski, Chefvolkswirt der Bank ING, und erläutert weiter: „Sie hat ‚keinen wirtschaftlichen Mehrwert‘.“ Der Anstieg der Renditen zeige aber allgemein die „Zeitenwende“ bei den Notenbanken. „Kredite werden langsam wieder etwas teurer oder – besser gesagt – etwas weniger günstig. Marginal können sich Kreditnehmer und Häuslebauer dieses Jahr auf leicht steigende Zinsen einstellen. Für Sparer werde sich wohl nichts verändern, sagte Brzeski weiter. Ungeachtet des eher symbolischen Wertes verändert diese Wende dann doch so manche Erwartungen unter den Finanzmarktteilnehmern. „Die steigenden Bond-Renditen machten Aktienanleger nervös“, mahnt Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensberater QC Partners, und führt weiter an: „Für die Unternehmen werden die steigenden Zinsen zur immer größeren Belastung. Damit steigen die Kapitalkosten, gleichzeitig sinken Margen und Gewinne.“ Und auch der eine oder andere Finanzminister dürfte unruhig werden, denn je höher die Bond-Renditen, desto teurer wird die Finanzierung von Haushaltsdefiziten. (as)

Bild: © Coloures-Pic – stock.adobe.com

 

Peter E. Huber lanciert antizyklischen Aktienfonds

Taunus Trust hat einen Aktienfonds aufgelegt, mit dem eine antizyklische Anlagestrategie verfolgt werden soll. Die Gründe für die Attraktivität einer antizyklischen Strategie liefert Fondsmanager Peter E. Huber gleich mit.

Mit dem Fonds „TT Global Contrarian“ legt die Taunus Trust einen internationalen Aktienfonds auf, der antizyklisch agiert und sich in seiner Anlagestrategie von vielen anderen Aktienfonds und ETFs unterscheidet. Gemanagt wird der ausschüttende Fonds von Peter E. Huber, der auch Partner beim Vermögensverwalter Taunus Trust ist.

Fondsdaten der P-Tranche

Der „TT Contrarian Global“ wurde am 01.12.2021 aufgelegt und verfügt über eine institutionelle I-Tranche und eine auf Privatanleger ausgerichtete P-Tranche (WKN: A3CRQ6). An Kosten fällt für die P-Tranche ein Ausgabeaufschlag von 3% an. Hinzu kommen laufende Kosten in Höhe von 1,4% p.a. Der Fonds wies zum 30.12.2021 ein Fondsvolumen von 22 Mio. Euro auf und ist bereits über die meisten Plattformen handelbar.

Fondsmanagement-Team

Neben Huber selbst wird der Fonds auch von seinen beiden Co-Fondsmanagern David Meyer und Norbert Keimling betreut. Ansprechpartner für den Fondsvertrieb ist Steffen Berndt.

Ländergewichtung weicht deutlich von globalen Indizes ab

„Dass der Fonds alles andere als Mainstream ist, lassen schon die ersten drei Positionen der aktuellen Ländergewichtung erahnen: 1. China 19,4% , 2. Japan 14,2% , 3. USA 9,8%“, wie einer Mitteilung der Taunus Trust zu dem Produkt zu entnehmen ist. Die größte Einzelposition wiederum nimmt ein ETF ein. Der iShares Korea machte zum 31.12.2021 5,2% des Portfolios aus.

Gründe für eine antizyklische Strategie

Seine Anlagestrategie untermauert Fondsmanager Huber mit acht Thesen, die seiner Meinung nach gerade jetzt für die Auflage eines antizyklischen Aktienfonds sprächen. Unter anderem seien Value-Aktien aktuell so attraktiv bewertet wie noch nie und abgesehen vom US-amerikanischen Markt wiesen auch die Fundamentaldaten der meisten Aktienmärkte keineswegs eine zu hohe Bewertung auf. Gerade auf dem asiatischen Markt und im Energie- und Minensektor sieht Huber antizyklische Investitionschancen. (tku)

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