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4. August 2024
Überstunden: Finanz- und Versicherungsbranche an der Spitze
Überstunden: Finanz- und Versicherungsbranche an der Spitze

Überstunden: Finanz- und Versicherungsbranche an der Spitze

Die Finanz- und Versicherungsbranche gehört zu den Branchen, in denen die Mehrarbeit am höchsten ist, sagen aktuelle Zahlen. Grundsätzlich ist die Branche aber auch für flexible Arbeitszeiten bekannt und bietet entsprechende Kompensationen über Arbeitszeitkonten.

Überstunden sind für viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Deutschland keine Seltenheit: Im Jahr 2023 haben rund 4,6 Millionen Beschäftigte mehr gearbeitet als in ihrem Arbeitsvertrag festgelegt ist. Dies entspricht 12% der insgesamt 39,3 Millionen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt. Männer sind dabei mit 13% etwas häufiger von Mehrarbeit betroffen als Frauen (10%).

In der Finanz- und Versicherungsbranche am häufigsten Mehrarbeit

Deutliche Unterschiede zeigen sich mit Blick auf die einzelnen Wirtschaftsbereiche. Vermutlich denkt man bei Überstunden zuerst an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Gesundheitsdienst. Am weitesten verbreitet war Mehrarbeit aber in den Bereichen Finanz- und Versicherungsleistungen sowie Energieversorgung, wo jeweils 17% der Beschäftigten davon betroffen waren. Am niedrigsten lag der Anteil mit 6% im Gastgewerbe, gefolgt von der Erbringung sonstiger wirtschaftlicher Dienstleistungen wie etwa Wach- und Sicherheitsdienstleistungen oder Reinigungsdienstleistungen (8%).

Der Statistikmeldung ist nicht zu entnehmen, wie viele Überstunden in den jeweiligen Branchen gemacht wurden. Insgesamt war für die meisten Beschäftigten aber der Umfang der Mehrarbeit auf wenige Stunden pro Woche begrenzt. 40% gaben an, durchschnittlich weniger als fünf Überstunden geleistet zu haben. Bei insgesamt 70% waren es weniger als zehn Stunden. Allerdings leistete knapp ein Fünftel (19%) der Betroffenen mindestens 15 Stunden Mehrarbeit in der Woche. 

Flexibles Arbeitszeitkonto: Die gängigste Form des Überstundenausgleichs

Die regelmäßige wöchentliche Arbeitszeit der Innendienstangestellten in der Finanz- und Versicherungswirtschaft beträgt 38 Stunden. Über 90% der Arbeitsverhältnisse bestehen mit Unternehmen, die der unmittelbaren Tarifbindung unterliegen, einige weitere Prozent lehnen sich am Tarifvertrag an. Die Branche ist unter anderem bekannt für eine flexible Arbeitszeitgestaltung. Dies könnte auch der Grund dafür sein, dass die Angabe der Überstunden in der Branche so hoch ausfällt. Ein Großteil dürfte über Arbeitszeitkonten ausgeglichen werden.

Auch hier nennt die Statistik keine Branchenzahlen, verweist aber generell darauf, dass Überstunden auf verschiedene Weisen kompensiert werden. Die Mehrheit derjenigen, die 2023 mehr gearbeitet haben als vertraglich vereinbart, nämlich 71%, nutzte ein Arbeitszeitkonto, um die geleisteten Überstunden später auszugleichen. 17% erhielten eine Vergütung für ihre Mehrarbeit. 20% leisteten unbezahlte Überstunden.

 

Bild: © Matthew – stock.adobe.com