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29. März 2024
„Früh in Vermittlung eines Tesla-Sonderkonzeptes eingestiegen“

„Früh in Vermittlung eines Tesla-Sonderkonzeptes eingestiegen“

Wie blickt ein Experte für E-Mobilität auf die aktuellen Entwicklungen im Kfz-Versicherungsmarkt? Das hat AssCompact Versicherungsmakler Peter Bieger gefragt, der seine Entscheidung zur E-Mobilität als Beratungsschwerpunkt bereits vor acht Jahren getroffen hat.

Interview mit Versicherungsmakler Peter Bieger, Geschäftsführer der Peter Bieger GmbH
Herr Bieger, wie sehen Sie die aktuellen Entwicklungen im Kfz-Versicherungsmarkt?

Aktuell sehen wir vor allem steigende Preise. Und weiterhin einen Fachkräftemangel bei den Versicherern, verbunden mit teilweise deutlich längeren Bearbeitungszeiten. Kunden und Makler brauchen also vor allem Geduld, bis die zu bearbeitenden Vorgänge erledigt sind. In Online-Rechnern der Gothaer oder der HUK24 gibt es inzwischen sogar Möglichkeiten, bei einem Leasingfahrzeug eine Werkstattbindung abzuschließen. Da ist doch im Schadenfall der Ärger für den Kunden schon vorprogrammiert. Das halte ich für eine bedenkliche Entwicklung – gerade von der moralischen Seite her.

Lohnt sich denn das Kfz-Geschäft für Makler noch?

Das kommt darauf an, was man damit erreichen und wie viel Arbeit man investieren will bzw. muss. Gegenfrage: Lohnt sich angesichts der aktuellen Stornohaftungszeiten noch Lebensversicherungsgeschäft?

Worauf achten Sie bei der Absicherung von E-Fahrzeugen? Welche Tarifmerkmale sind Ihnen in der Kundenberatung bzw. beim Abschluss besonders wichtig?

Ideal sind unbegrenzte Summen bei Akku-, Tierbissfolge- und Kurzschlussfolgeschäden. Ebenso auch ein Verzicht auf den Abzug „neu für alt“ beim Akku sowie eine sogenannte Allgefahrendeckung für den Akku. Wenn dann in den Bedingungen auch noch Aussagen zu Dia­gnostikkosten bei einem beschädigten Akku sowie zu Abstellkosten in einem Wassercontainer nach einem Akkubrand zu finden sind, wird es so langsam „rund“. Richtig gut wird es dann mit solchen zusätzlichen Leistungsinhalten: Wertminderungsausgleich bei Kasko-Unfallschäden, Ersatzwagen sowie einer Absicherung bei Betriebs-, Brems- und Bruchschäden. Dann sind die Kfz-Versicherungen auch nicht mehr beliebig austauschbar.

Und wie geht es aus Ihrer Sicht weiter im Bereich E-Auto?

Es werden immer mehr E-Autos zugelassen werden. Führende Wissenschaftler weisen aber bereits schon länger darauf hin, dass es unmöglich ist, unseren Wohlstand ohne die Nutzung von Erdöl und Erdölprodukten zu erhalten. Das gilt für die Bereiche Wohnen und Bauen, Landwirtschaft, Kleidung, Energie, Transport, Verkehr etc. Daher ist es Quatsch zu glauben, wir könnten die Schaffung einer kohlenstofffreien Wirtschaft allein mit E-Autos und einem Neuzulassungsverbot von Verbrennern lösen.

Sie sind auch spezialisiert auf die Absicherung von Tesla-Fahrzeugen. Warum haben Sie sich als Makler dazu entschieden?

Die Entscheidung zur E-Mobilität als Beratungsschwerpunkt habe ich bereits vor acht Jahren getroffen, als ich mir mein erstes E-Auto bestellt habe. Es gab zu der Zeit nur wenige Kfz-Versicherungstarife, die besondere Leistungen für E-Autos und besonders für Tesla angeboten haben. Genau da habe ich meine Chance gesehen und konsequent in den Online-Foren etwas geschrieben, in denen sich meine „Zielgruppe“ bewegt und informiert. Dazu hatte ich das Glück, schon früh in die Vermittlung eines Tesla-Sonderkonzeptes ohne Frage nach Schadenfreiheitsklassen einsteigen zu können. Das sorgte dafür, dass viele Menschen aufgrund von Empfehlungen zu mir gefunden haben.

Diesen Beitrag lesen Sie auch in AssCompact 03/2024 und in unserem ePaper.

Bild: © Peter Bieger, Peter Bieger GmbH

 
EIn Interview mit
Peter Bieger