Sie haben Ihr Unternehmen 2004 aus zwei Maklerunternehmen gegründet. Warum haben Sie sich zu einer Fusion entschlossen?
Mario Beckert: Wir sind quantitativ so weit gewachsen, dass wir wussten, wenn wir die Qualität der Beratung halten wollen, müssen wir auch im Unternehmen wachsen. Ein Grund für die Fusion war somit auch die Stärke gegenüber dem Versicherer, denn als kleinerer Makler hat man es dort immer schwerer. Es ging jedoch auch darum, die Arbeitskraft in den Unternehmen abzusichern. Die Frage war auch, was passiert, wenn ich als Einzelmakler ausfalle. Das hat ebenso mit Qualität zu tun. Der Innendienst kann einen Ausfall vielleicht überbrücken, aber keine langfristige qualitative Beratung bieten.
Holm Dömel: Es war sowohl ein Schritt für die eigene Nachhaltigkeit als auch für mehr Stärke, die für den Kunden einzusetzen ist. Es ist sehr schwer, als Einzelkämpfer heute den Markt zu überblicken. Und wenn man dem Kunden das Bestmögliche anbieten will, muss man das. Mit mehr Man-Power und einer Aufteilung in verschiedene Abteilungen geht das leichter, man kann den Markt allumfassend beobachten, Produkte ausloten, Analysen machen. So findet man das Beste für den Kunden.
Wie lautet Ihr Aufruf an die Versicherer?
MB: Was wir als schädlich empfinden, ist die Lastenverschiebung seitens der Versicherer auf Vermittler. Es wird immer mehr Arbeit umgelagert, ohne sie zu honorieren. Die Prozessoptimierung bei den Versicherern geht oft zu Lasten der eigenen Leute. Es wird an der Basis abgespeckt und der Überbau bleibt. Die aufgeblähten Verwaltungsapparate und Vorstandsetagen sind nach wie vor vorhanden. Der Umkehrschluss wäre besser: Die Basis zu stärken, den Kontakt zu Vermittlern und Kunden vernünftig zu gestalten. Die Standards von GDV und BiPro müssten vereinheitlicht und verbessert werden, sodass wir die Vorteile des technischen Fortschritts auch einheitlich nutzen können.
HD: Ich wünsche mir, dass der Versicherer den Makler als Kunden betrachtet, nicht nur als Geschäftsablieferungsbetrieb. Die Versicherer vergessen bei ihren Umstrukturierungen diejenigen, die an der Basis das Geschäft für sie machen. Das führt dazu, dass sich Makler den Versicherern zuwenden, bei denen der Support klappt und eine ordentliche Software und Infrastruktur vorhanden ist.
- Anmelden, um Kommentare verfassen zu können