„Unsere größte Herausforderung ist die Bürokratie in Deutschland“

Interview mit Axel Brückner von „PerFinEx“, Platz 3 beim Jungmakler Award 2023

Hi, Axel! Wie und warum hast du dich denn dazu entschieden, Versicherungsmakler zu werden?

Nachdem ich 2010/2011 mit einem Trading-Account 50.000 Euro in weniger als einer Woche verloren habe (zum Glück nur ein Demo-Account und kein echtes Geld), hat mich die Faszination für Finanzen gepackt. Ich habe dann relativ schnell festgestellt, dass es mir leichtfällt, Finanzprodukte zu verstehen und auch anderen Menschen zu erklären. Und da Deutschland durch die fehlende Finanzbildung einen riesengroßen Bedarf an Finanzberatern hat, habe ich mein Hobby zum Beruf gemacht.

PerFinEx steht für „Personal Finance for Expats“. War diese Zielgruppe eine bewusste Entscheidung? Wie kam es dazu?

Es fing alles mit einer Französin an, die ich durch einen Zufall auf Englisch beraten habe. Nach der Beratung sagte sie mir, dass sie schon sehr lange auf der Suche nach einer nicht-deutschen Hilfe war und dankbar ist, sie endlich gefunden zu haben. Da wurde mir klar, dass Expats eine interessante Zielgruppe sind. Also habe ich vor der Pandemie mehrmals pro Woche Seminare zu Finanz- und Versicherungsthemen in München gegeben – und während der Pandemie unseren YouTube-Kanal aufgebaut. Dadurch hat sich alles verändert: Wir beraten deutschlandweit, haben Tausende von Aufrufen auf unseren Videos jede Woche und durften beim Jungmakler-Award mitmachen.

Du hast Youtube gerade selbst erwähnt. Content Creator und Makler – bleibt da noch Freizeit?

Man stellt sich Social Media oftmals leicht vor, gerade wenn man große Creator sieht, die Millionen von Aufrufen mit jedem einzelnen Post erreichen. Sobald man aber selbst Content macht, stellt man schnell fest, wie zeitaufwendig das Hamsterrad Social Media ist. Für uns ist die Brand, die wir dadurch aufbauen, das zentrale Element unserer Kundengewinnung. Daher investiere ich gerne meine (Frei)zeit, um das nächste Video noch besser zu machen.

Du bist seit gut zwei Jahren Geschäftsführer von PerFinEx. Was war deine größte Herausforderung?

Wie jeder andere Business-Owner stelle ich mir viele strategische Fragen: Was ist PerFinEx überhaupt? Wie positionieren wir uns? Welche Probleme lösen wir für (potenzielle) Mandanten? Das sind alles interne Herausforderungen, bei denen ich zuversichtlich bin, dass wir sie meistern können. Unsere größte externe Herausforderung ist die Bürokratie in Deutschland. Hier wäre ich gerne auch zuversichtlich…

Was erwartest du dir von den Versicherern in deinem Bereich?

Wo wir gerade bei Bürokratie sind… Covid war sicherlich nicht das, was wir gewollt haben, vielleicht war es aber das, was wir gebraucht haben, um digitaler zu werden. Die Branche hat sich in der Pandemie viel digitaler aufgestellt, was unseren Arbeitsalltag massiv erleichtert hat. Diese Entwicklung wünsche ich mir auch in Zukunft – dass Versicherer sich an die Anforderungen der Verbraucher und Makler weiter anpassen. Wir warten zum Beispiel gespannt auf die Einführung der europäischen PEPP-Rente.

Was sind jetzt deine Ziele und was brauchst du, um sie zu erreichen?

Ich bin überzeugt, dass ein erfolgreiches Geschäft auf viel „Trial & Error“ aufgebaut ist. Daher experimentieren wir gerade viel mit neuen Content-Formaten, Plattformen und AI. Dafür brauche ich persönlich viel Durchhaltevermögen. Und selbstverständlich brauche ich auch ein neugieriges und produktives Team um mich herum.

Ein finaler Tipp für die nächsten Jungmakler?

Es klingt nach einem abgedroschenen Kalenderspruch, aber der Weg ist das Ziel. Genießt den Prozess und seid weniger auf das Ergebnis fokussiert. Im Digital- und im BundesCasting habt ihr die einmalige Chance, euch und euer Business vor zahlreichen Vorständen der Versicherungsbranche zu präsentieren. Aus dem Feedback, das ihr dort erhaltet, könnt ihr viel für die Zukunft eures Business mitnehmen.