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14. Februar 2024
53% der Deutschen investieren nicht

53% der Deutschen investieren nicht

Die Investmentgesellschaft Mintos hat eine Umfrage zum Anlageverhalten der Deutschen in Auftrag gegeben. Demnach investieren 53% der Deutschen nicht in Finanzinstrumente. Viele Umfrageteilnehmer sind auch der Meinung, dass es keine ausreichende Finanzbildung in Deutschland gebe.

Das Marktforschungsunternehmen Censuswide und Mintos, eine Online-Anlageplattform, die Investitionen in alternative und traditionelle Anlagen anbietet, haben unter 2.000 Teilnehmern eine Umfrage zum Anlageverhalten der Deutschen durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen: 47% der Deutschen investieren aktiv in Finanzinstrumente – 53% tun dies dagegen nicht. Die Teilnehmer der Umfrage „So investieren die Deutschen“ wurden im November 2023 befragt.

Das große Segment der nicht-aktiven Anleger deute auf einen unerschlossenen Markt unter den Deutschen hin, erläutert Martins Sulte, CEO und Mitgründer von Mintos, die Ergebnisse. Gleichzeitig aber unterstreiche die nahezu gleichmäßige Verteilung zwischen aktiven und nicht-aktiven Anlegern das starke Interesse an Anlagemöglichkeiten.

Mehr Interesse bei mehr Anlagemöglichkeiten?

Die Studie zeigt, dass ein beträchtlicher Anteil (35%) der Nicht-Investoren plant, in Zukunft mit der Geldanlage zu beginnen. Laut Sulte könnten mehrere Motivationsfaktoren die Nicht-Investoren ansprechen, zu investieren, so z. B. die Möglichkeit, kleinere Beträge zu investieren, oder auch Wissen über das Investieren zu erlangen.

Zu den Hemmnissen für Investitionen zählen fehlende Mittel (52%) und die Angst, Geld zu verlieren (31%). Altersvorsorge (47%) und Sparen für Reisen (30%) sind hingegen die Hauptmotive für Investitionen, so Mintos. Deutsche Aktien (35%) und ETFs (31%) sind die bevorzugten Anlagemöglichkeiten, wobei 26% der Befragten Investmentbeträge zwischen 1.000 und 4.999 Euro in Betracht ziehen.

Nachholbedarf an Finanzwissen

Ein interessantes Ergebnis der Umfrage ist die wahrgenommene Lücke in der Finanzbildung: 69% der Befragten sind nämlich der Meinung, dass das deutsche Bildungssystem keine ausreichende Finanzbildung vermittelt, und 64% halten die Finanzbildung, die sie von ihren Eltern erhalten haben, für unzureichend.

Mehr aktive Anleger bei den Jüngeren

Einen klaren Unterschied gibt es bei der Investitionsbereitschaft zwischen Männern und Frauen. Männer sind mit 57% eher bereit, zu investieren, bei Frauen sind es 39%. Jüngere Menschen (16 bis 24 Jahre) weisen den höchsten Prozentsatz an aktiven Anlegern auf (63%), was auf ein wachsendes Interesse bzw. eine höhere Risikobereitschaft bei jungen Menschen hindeutet. Und wenn Anleger einen Anbieter von Anlageprodukten bewerten, stehen der Umfrage zufolge Sicherheit und Zuverlässigkeit an erster Stelle: 45% der Befragten betonen deren Bedeutung.

Unterschiedlich tiefes Finanzwissen über verschiedene Produkte

Die Mehrheit der Befragten gab zu, nur über begrenzte Kenntnisse auf dem Gebiet der Geldanlage zu verfügen, nämlich 54%. Im Gegensatz dazu halten sich 46% für sachkundig, und 9% sagen von sich selbst, über ein hohes Maß an Finanzwissen zu verfügen. Diese Unterschiede im selbst eingeschätzten Wissensstand unterstreichen die Vielschichtigkeit in der Ausprägung des Finanzverständnisses der Teilnehmer.

Was spezifische Finanzprodukte betrifft, so ergab die Studie, dass 45% der Befragten mit ETFs und Anleihen eine gewisse Erfahrung haben, während 55% angaben, sie hätten keine. Kryptowährungen sind weniger bekannt: Nur 40% der Befragten haben Erfahrung mit diesen Finanzprodukten, 60% dagegen nicht. (mki)

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