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11. Dezember 2023
AI Act: Das kritisieren die Versicherer am KI-Gesetz

AI Act: Das kritisieren die Versicherer am KI-Gesetz

Die EU hat die weltweit erste KI-Regulierung beschlossen. Der GDV begrüßt diesen Schritt, erneuert aber in einem Punkt seine Kritik: Es geht um die Zuordnung von bestimmten Anwendungen bei Lebens- und Krankenversicherungen zum besonders stark regulierten Hochrisikobereich.

Nach zähem Ringen haben sich Unterhändler von Europaparlament und EU-Staaten auf Grundzüge des „AI Act“ geeinigt. Laut EU-Parlament handelt sich dabei um das erste umfassende KI-Gesetz der Welt. Für den Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) sollen in Europa künftig strengere Regeln gelten. Einen ersten EU-Rechtsrahmen für die KI hatte die Europäische Kommission im April 2021 vorgeschlagen. Demnach sollen KI-Systeme, die in unterschiedlichen Anwendungen eingesetzt werden können, nach ihrem Risiko für Nutzer analysiert und klassifiziert werden. Je höher das Risikoniveau, desto höher sollen die Anforderungen an die Anbieter sein.

GDV befürwortet verbindliche Regeln für KI-Einsatz

Der Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft e. V. (GDV) begrüßt den AI Act. „Die Einigung auf für alle verbindliche Regeln für den Einsatz von künstlicher Intelligenz ist gut. Auch für den Versicherungssektor ist KI der nächste große Entwicklungsschub. Mit der Verordnung setzt die EU den Maßstab für die Entwicklung von KI unter Beachtung ethischer Standards und europäischer Werte“, sagt Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des GDV. Mit der KI-Verordnung habe sich die EU auf einen Rechtsrahmen verständigt, der aller Voraussicht nach ausreichend flexibel sei, um innovationsfähig zu bleiben.

Versicherer stören sich an Hochrisikoeinstufung

Doch die Versicherer unterstreichen erneut ihre Kritik an der Zuordnung von bestimmten Anwendungen bei Lebens- und Krankenversicherungen zum besonders stark regulierten Hochrisikobereich. Konkret handelt es sich dabei um Systeme zur Bewertung der Risiken von Einzelpersonen oder zur Preisgestaltung. „In diesen Bereichen werden der Branche neue Verpflichtungen auferlegt, obwohl das Schutzniveau durch bestehende Vorschriften schon enorm hoch ist. Hier hätten wir uns von der EU mehr Weitblick gewünscht“, betont Asmussen.

Bild: © noah9000 – stock.adobe.com