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25. November 2022
Altersgerechtes Wohnen: Jeder Vierte muss umbauen
Ready for walk. White sneakers standing on the floor near cane and being ready for walk

Altersgerechtes Wohnen: Jeder Vierte muss umbauen

Beim altersgerechten Aus- und Umbau besteht in Deutschland noch viel Luft nach oben. Laut einer Umfrage meint jeder Zweite, das Eigenheim seniorengerecht umzubauen ist geschafft oder mit einfachen Maßnahmen zu realisieren. Doch fast ein Viertel hält größere bauliche Aktionen für notwendig.

In Sachen altersgerechtem Aus- und Umbau gibt es hierzulande noch reichlich Nachholbedarf. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage des Sozialwissenschaftlers Klaus-Peter Schöppner im Auftrag der DLE. Zwar ist die Hälfte der Befragten der Ansicht, dass die seniorengerechte Umgestaltung der eigenen vier Wände geschafft ist bzw. mit geringfügigen Maßnahmen erreicht werden kann. Doch 24% halten größere Umbaumaßnahmen für erforderlich. 15% der über 60-Jährigen machen sich Gedanken, altersbedingt aus ihrer derzeitigen Wohnung ausziehen zu müssen. „Bislang können 40% nur mit großem Aufwand zuhause wohnen bleiben, eine Sorge, die sich angesichts von Baukosten und Handwerkerknappheit noch verstärken wird“, erklärt Schöppner. „Altersgerecht“ müsse also schon bei den Planungen mitberücksichtigt werden“.

Selbstbestimmtes Wohnen im Alter

Drei Viertel der Deutschen möchten im Alter selbstbestimmt in einer Wohnung leben, die baulich zu ihrem Gesundheitszustand passt. Deshalb sei laut Schöppner über ‚‚mitwachsendes Wohnen“ nachzudenken.

Dem Thema Mehrgenerationen-Wohnanlagen stehen 59% der Jüngeren bis 29 Jahre und 57% der Älteren ab 60 aufgeschlossen gegenüber. In der Altersgruppe zwischen 30 und 59 Jahren ist der Anteil derer, für die generationenübergreifendes Wohnen im Alter infrage kommt, mit 60% ebenso groß.

Angebote für Mehrgenerationenhäuser gefragt

„Die altersübergreifende Akzeptanz von Mehrgenerationenhäusern bestätigt einen hohen gesellschaftlichen Zusammenhalt“, betont Dr. Simon Kempf, Geschäftsführer der DLE Land Development GmbH. „Jüngere Menschen wollen Ältere unterstützen und umgekehrt. Die Immobilienwirtschaft ist aufgefordert, für diese Motivation entsprechende Wohnungsangebote zu schaffen. Projektentwickler und Investoren könnten damit einen nachhaltigen Beitrag zur Entlastung der Sozialsysteme leisten“, so Kempf weiter.

Nur 41% können sich altersbedingten Umzug vorstellen

Auch Hilfsangebote für Ältere, die in eine kleinere Wohnung umziehen wollen, finden laut Umfrage Zustimmung. Lediglich 29% der Befragten halten dies nicht für notwendig. Allerdings können sich nur 41% der Deutschen einen altersbedingten Umzug vorstellen. Und je größer der Wohnort, in dem die Befragten leben, sinkt die Bereitschaft. Für 44% der Befragten in Kommunen bis 10.000 Einwohner kommt einen Wohnungswechsel aus Altersgründen in Frage. Mit 41% ist die Umzugsbereitschaft in Wohnorten mit 10.000 bis 100.000 Einwohnern geringer. In Großstädten mit mehr als 500.000 Einwohnern beläuft sich der Anteil dagegen nur auf 38%.

„Insbesondere größere Städte mit angespannten Wohnungsmärkten sollten älteren Menschen daher attraktive Tauschangebote machen“, meint Kempf. Dies sei dringend erforderlich, weil die in großen Städten oft höhere Differenz zwischen Bestands- und Neuvertragsmieten das Umzugsgeschehen beeinträchtige. (tk)

Bild: © Viacheslav Yakobchuk – stock.adobe.com