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25. April 2018
Autonomes Fahren: Deutsche wollen das Lenkrad nicht abgeben

Autonomes Fahren: Deutsche wollen das Lenkrad nicht abgeben

Die meisten Bundesbürger wünschen sich, dass Fahrzeuge in bestimmten Situationen selbstständig fahren und erhoffen sich davon mehr Sicherheit auf den Straßen. Doch wie eine Studie zeigt, wollen nur 8% der Befragten das Auto während der gesamten Fahrt allein fahren lassen.

Autonomen Autos gehört die Zukunft, die Mehrheit der Bundesbürger rechnet damit, dass in spätestens 20 Jahren mehr selbstfahrende als herkömmliche Fahrzeuge auf den Straßen unterwegs sein werden. 74% der Deutschen wünschen sich, dass Autos zumindest in manchen Situationen autonom fahren, so zum Beispiel beim Ein- und Ausparken oder im Stau. Sie versprechen sich davon weniger Unfälle und mehr Sicherheit auf den Straßen sowie einen geringeren Kraftstoffverbrauch und weniger Belastungen für die Umwelt. Dies geht aus einer Studie im Auftrag des Digitalverbands Bitkom und des TÜV-Verbands (VdTÜV) hervor. Auch mehr Zeit für den Fahrer und mehr Fahrkomfort sieht jeder Vierte (26%) als Pluspunkt des autonomen Fahrens.

Gar nicht mehr selbst fahren?

Was die Nachteile der vernetzten Mobilität angeht, rechnen 42% der Befragten laut Studie mit hohen Kosten für die Infrastruktur, 35% halten autonome Autos für zu teuer. 37% sind es, die sich den Spaß am Selberfahren nicht nehmen lassen wollen. So wünschen sich die Deutschen autonomes Fahren auch weniger häufig im fließenden Verkehr auf der Autobahn (28%) oder auf der Landstraße (18%) und lediglich 8% wollen, dass das Auto während der gesamten Fahrt ohne ihr Zutun unterwegs ist. „Während es Einparkhilfen, Spurhalteassistenten und automatische Notbremssysteme bereits gibt und die Menschen sich eine solche Unterstützung vorstellen können, fehlt es offenbar noch an der Fantasie, dass das Auto grundsätzlich alleine fahren kann“, unterstreicht Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder.

Sorge um Fehlfunktionen und Datensicherheit

Die Bundesbürger fürchten vor allem technische Fehlfunktionen, Hackerattacken und einen Missbrauch der Daten. Daher setzt eine große Mehrheit der Bevölkerung darauf, dass die Datennutzung in vernetzten Fahrzeugen transparent geregelt wird und regelmäßige Sicherheitsüberprüfungen der Systeme stattfinden. „Sicherheit ist ein ganz zentrales Thema für die Akzeptanz von selbstfahrenden Autos“, erklärt Dr. Joachim Bühler, geschäftsführendes Präsidiumsmitglied des VdTÜV. Die meisten wollen wissen, welche Daten erzeugt werden (83%) und wer darauf zugreift (93%) und plädieren dafür, dass der Eigentümer des Fahrzeugs bzw. der Fahrer über die Datennutzung entscheiden soll. 28% sehen diese Entscheidung beim Gesetzgeber, nur 2% wollen es den Automobilherstellern überlassen.

Black-Box fürs Auto

Mit 69% fordert eine deutliche Mehrheit der Bundesbürger eine Black-Box wie in Flugzeugen auch in selbstfahrenden Autos serienmäßig einzubauen. Die Box soll automatisch alle anfallenden Daten aufzeichnen, die bei einem Unfall ausgelesen werden können, um den Hergang nachzuvollziehen. (tk)