Die BaFin hat im zweiten Quartal des Jahres 41 neue geschlossene Fonds gestattet. Das sind 20 weniger als im Vorjahresquartal, wie die Feri-Quartalsanalyse ergab.
Die Summe des prospektierten Eigenkapitals aller Anlageklassen stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum dennoch um 68% auf rund 1.804 Mio. Euro. Im Vergleich zum Vorquartal legte das prospektierte Eigenkapital sogar um 166% zu. „Die Fondsinitiatoren haben im zweiten Quartal zwar weniger Fonds aufgelegt, aber vor allem bei den Immobilien einige Fonds mit sehr großem Volumen“, sagt Wolfgang Kubatzki, Leiter geschlossene Beteiligungen bei Feri.
Dies betrifft vor allem die Immobilienfonds. Die BaFin gestattete im zweiten Quartal 18 neue. Darunter hat allein der Vodafone Campus von DFH ein Eigenkapitalvolumen von mehr als 236 Mio. Euro, Der DWS-Fonds mit den Deutsche Bank-Türmen weist sogar ein Eigenkapitalvolumen von mehr als 350 Mio. Euro auf. „Die großen Immobilienfonds haben das Quartalsergebnis maßgeblich getragen und so für das Wachstum gesorgt. Die übrigen Assetklassen haben fast alle verloren“, so Kubatzki weiter. „Eine Häufung solch großer Fonds ist in dieser Form in absehbarer Zeit sicherlich nicht wieder zu erwarten.“
Trotz des leichten Rückgangs der genehmigten Fonds ist somit das prospektierte Eigenkapital um 174% auf 1.280 Mio. Euro gestiegen (Q2 2010: 466,8 Mio. Euro). Ihren Anteil am gesamten prospektierten Eigenkapitalvolumen haben Immobilienfonds im zweiten Quartal auf 71% gesteigert.
Rückgang bei New-Energy-Fonds
Einen deutlichen Rückgang haben die New-Energy-Fonds verzeichnet. Nur noch fünf Fonds wurden im zweiten Quartal aufgelegt. Im Vorjahresquartal waren es 16. Das prospektierte Eigenkapital hat sich entsprechend auf 116,3 Mio. Euro verringert. Dies entspricht einem Rückgang von 28%. Gegenüber dem Vorquartal konnte das gestattete Eigenkapital trotz eines Rückgangs der Anzahl an Fonds um 60% zulegen. Der Anteil am prospektierten Eigenkapital sank im Vergleich zum Vorjahresquartal von 15% auf 6,4%.
Private-Equity-Fonds verlieren
Das prospektierte Eigenkapital von Spezialitätenfonds blieb im Vergleich zum Vorjahresquartal stabil. Sieben gestattete Fonds kamen auf ein Eigenkapitalvolumen von 146,3 Mio. Euro. Im zweiten Quartal 2010 waren es 146,5 Mio. Euro. Gegenüber dem Vorquartal hat sich ein Rückgang um 13% ergeben. „Mit den genehmigten Spezialitätenfonds können sich Anleger beispielsweise an Oldtimern, Forstgrundstücken, Eisenbahnen, Agrar und Computerspielen beteiligen“, erklärt Kubatzki. Einen deutlichen Rückgang gab es bei den Private-Equity-Fonds. Zwei gestattete Fonds kamen im zweiten Quartal nur auf ein Eigenkapitalvolumen von 61,5 Mio. Euro. Dies entspricht einem Rückgang zum Vorjahresquartal um 61%. Gegenüber dem ersten Quartal 2011 ergibt sich ein Minus von 35%.
Schiffsfonds bleiben schwach
Die Anzahl der aufgelegten Fonds ist gegenüber dem Vorjahresquartal von elf auf sieben gesunken. Das prospektierte Eigenkapital fiel um 11% auf
126,4 Mio. Euro. Der Anteil der Schiffsfonds an den BaFin-Gestattungen betrug im zweiten Quartal 2011 rund 7%.
Zwei neue Flugzeugfonds
Im zweiten Quartal 2011 wurden zwei Flugzeugfonds mit einem Eigenkapitalvolumen von 73,6 Mio. Euro bei der BaFin gestattet. Im Vergleich zum ersten Quartal 2011, als es nur einen Fonds mit einem Volumen von 8,9 Mio. Eigenkapital gab, steigerte sich das prospektierte Eigenkapital um 726%. Ihr Anteil am gesamten Eigenkapital beträgt 4,1%.
- Anmelden, um Kommentare verfassen zu können