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5. August 2022
Bauzinsen sind wieder gesunken
Relocation and house hunting concept. Model of wooden house with sign percent

Bauzinsen sind wieder gesunken

Im ersten Halbjahr waren die Zinsen für Baufinanzierungen rasant gestiegen auf rund 3,4% in der Spitze. Den Juli über sind sie nun merklich gesunken und bewegen sich wieder unter der Marke von 3%. Doch Experten erwarten im weiteren Jahresverlauf wieder moderate Steigerungen.

Immobilienkäufer können sich gerade freuen. Nach dem drastischen Anstieg der Konditionen für zehnjährigen Darlehen im ersten Halbjahr 2022 auf rund 3,4% in der Spitze haben die Zinsen im Verlauf des Julis wieder merklich nachgegeben. Sie bewegen sich derzeit wieder unterhalb der Marke von 3%, wie der Vermittler für private Baufinanzierungen Interhyp mitteilt.

Der Grund dafür seien laut Interhyp die die Rezessionsbefürchtungen. „Die Leitzinserhöhungen waren schon zuvor weitgehend eingepreist. Zuletzt haben die Konjunktursorgen die Inflationsbefürchtungen überflügelt. Das hat den aktuellen Zinsrückgang bewirkt“, erklärt Mirjam Mohr, Vorständin Privatkundengeschäft bei der Interhyp AG.

Rückgang nur kurzfristiges Phänomen

Die Freue der Immobilienkäufer dürfte aber nicht lange währen. Bei Interhyp geht man von einem Zwischentief aus und rechnet in den kommenden Wochen mit einem eher gleichbleibenden Niveau, bis Jahresende dürften die Bauzinsen aber wieder moderat zulegen. „Im weiteren Jahresverlauf erwarten wir aufgrund der Inflation und der Erwartungen an die weitere straffere Geldpolitik wieder leichte Steigerungen“, so Mohr.

Auch die meisten Experten, die das Unternehmen in seinem Bauzins-Trendbarometer monatlich befragt, sehen in den gesunkenen Bauzinsen nur ein kurzfristiges Phänomen. Bis Jahresende gehen die meisten von einem Zinsniveau von 3,5% aus, einige wenige halten auch 4% für möglich.

Mit Schwankungen ist zu rechnen

Deutliche Schwankungen seien aber weiterhin möglich. „Ob an den Börsen oder den Anleihemärkten: Die sichtbaren Schwankungen bei den Kursen und Renditen in den vergangenen Wochen zeigen die Nervosität der Markteilnehmer eindrucksvoll“, erklärt Mohr weiter.

Immobilienkäufern und angehenden Bauherren rät Interhyp, das Zinsniveau weiter zu verfolgen, und das aktuell günstige Zinsniveau für sich zu nutzen, sofern dies denn möglich ist. Die grundsätzliche Entscheidung für eine Immobilie sollte aber nicht vom Zinsniveau abhängig gemacht werden. Finanzierung und Immobilie müssten zu der eigenen Lebensplanung passen.

Konditionen vergleichen

Die von den Notenbanken eingeleitete Zinswende im Kampf gegen die Inflation wird laut Interhyp im weiteren Jahresverlauf das Marktgeschehen treiben. Für September hat die EZB einen weiteren Zinsschritt angekündigt. Mit Bick auf die langfristigen Zinsprognosen empfiehlt Mohr, mehr denn je die Konditionen zu vergleichen, um Zinsdellen zu nutzen. (tk)

Bild: © Tiko – stock.adobe.com