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7. September 2023
Bauzinsen weisen weiterhin Seitwärtsbewegung auf

Bauzinsen weisen weiterhin Seitwärtsbewegung auf

Experten erwarten beim Baugeld weiterhin Seitwärtsbewegungen, denn die Zinsen für Immobiliendarlehen bleiben stabil zwischen 3,75% und 4%. Das besagt der aktuelle Zinsbericht von Interhyp. Doch Kreditnehmer können auch von kleinen Zinsschwankungen profitieren.

Die Zinsen für Immobiliendarlehen haben sich zusehends in einem Korridor zwischen 3,75 und 4% eingependelt, mit vereinzelten Ausschlägen auch über die Marke von 4%. Das hat der Vermittler privater Baufinanzierungen Interhyp in seinem aktuellen Zinsbericht dargelegt. Die für September im Interhyp Bauzins-Trendbarometer befragten Zinsexperten rechnen angesichts der aktuellen Notenbankpolitik auch weiterhin mit einer Seitwärtsbewegung bei den Bauzinsen. „Für Kreditnehmerinnen und Kreditnehmer liegen in diesem nach wie vor volatilen Zinsumfeld auch Chancen. Neben einem Anbietervergleich lohnt es sich, möglichst frühzeitig alle relevanten Unterlagen für die Einreichung vorzubereiten. Wer seine Finanzierungsunterlagen bündelt, kann so Zinsdellen kurzfristig nutzen – und spürbare Zinsersparnisse realisieren“, sagt Mirjam Mohr, Vorständin Privatkundengeschäft bei Interhyp.

Möglichkeiten der Konditionsoptimierung

Im August bewegten sich die Konditionen innerhalb weniger Wochen um 0,30 Prozentpunkte nach oben, von 3,74% für zehnjährige Darlehen im Mai auf 4,04% Ende August, wie Interhyp schildert. Ob ein Darlehen zu 4,04 oder 3,74% aufgenommen werde, mache aber einen deutlichen Unterschied. So betrage die monatliche Kreditrate bei 4,04% Zinssatz für ein durchschnittliches 300.000-Euro-Darlehen inklusive zweiprozentiger Anfangstilgung 1.510 Euro. Werde das Darlehen indes zu 3,74% aufgenommen, sind es 1.435 Euro. Über die gesamte Kreditlaufzeit ergebe sich damit eine Ersparnis von etwa 9.000 Euro, wie die Berechnungen des Vermittlers zeigen.

Eine weitere Konditionsoptimierung ist nach Angaben von Interhyp über die Wahl längerer Zinsbindungen möglich. Längere Zinsbindungen sind immer wieder gegenüber kürzeren Laufzeiten zu vergleichsweise günstigen Konditionen zu bekommen. Hier lohne es sich also, das Zinsumfeld genau im Auge zu behalten, heißt es von Interhyp.

Zinsen dürften für längere Zeit hoch bleiben

Im aktuellen Interhyp Bauzins-Trendbarometer sehen die befragten Experten die Zinspolitik in der zweiten Jahreshälfte als maßgeblich dafür an, wie sich das Baugeld entwickeln wird. Obwohl die jüngsten Inflationszahlen etwas rückläufig seien, bleibe die Kerninflation hoch. Trotz zunehmender konjunktureller Dämpfer hält das monatlich befragte Zinspanel Hoffnungen auf ein niedrigeres Zinsniveau für deutlich verfrüht. „Fast alle Marktteilnehmer gehen davon aus, dass die Konditionen für längere Zeit höher bleiben dürften. Zinspausen bedeuten keine Zinssenkungen. Das neue Zinsniveau ist gekommen, um vorerst zu bleiben“, fasst Mohr zusammen. Gleichzeitig ist mit Blick auf eine möglicherweise bevorstehende neue Corona-Welle, den Ukraine-Krieg sowie die Gefahr einer sich ausweitenden Immobilienkrise in China ein anhaltend hohes Schwankungspotenzial zu erwarten, das bei Finanzierungsvorhaben gut genutzt werden kann. (as)

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