AssCompact suche
Home
Assekuranz
16. Mai 2023
bAV: Baustein zur Zukunftssicherung von Betrieben

bAV: Baustein zur Zukunftssicherung von Betrieben

Einmal gewonnene Mitarbeiter zu halten, ist mit viel Aufwand verbunden. Durch hohe Fluktuation verliert das Unternehmen Know-how, es entstehen Zusatzkosten. Viele werfen daher den Blick über den Tellerrand, um Möglichkeiten zu finden, Mitarbeitern Mehrwert zu bieten, z. B. die Betriebsrente, weiß die WWK.

Ein Artikel von Thomas Merkl, Referent bAV Vertrieb, und Jan-Marius Kaiser, Gruppenleiter bAV-Kompetenz Center bei der WWK Lebensversicherung a. G.

Was bisher bereits eine große Herausforderung für einzelne Branchen wie beispielsweise in der Logistik, Pflege, Informatik oder Erziehung war, hat sich mittlerweile auf viele Branchen ausgeweitet. Der Fachkräftemangel wird immer mehr zum generellen Arbeitnehmermangel. Dabei gilt für alle Unternehmen übergreifend: Jeder fehlende Mitarbeiter bedeutet im Endresultat auch weniger Umsatz und damit auch entgangene Gewinnchancen.

Mitarbeitergewinnung und Mitarbeiterbindung im Fokus

Durch den Mangel an Fachkräften rücken die Themen Mitarbeitergewinnung und Mitarbeiterbindung für Unternehmen deutlich stärker in den Fokus als bisher.

Die Suche nach neuem Personal gestaltet sich vielfach allerdings schwierig und kostenintensiv. Im Bereich der Mitarbeitergewinnung ist das erklärte Ziel gegenüber den Mitbewerbern, positiv zu überzeugen und wertvolle Arbeitskräfte zu gewinnen. Noch wichtiger ist allerdings die Mitarbeiterbindung. Die einmal gewonnenen Mitarbeiter zu halten und dauerhaft an sich zu binden, ist in der Regel mit viel Aufwand verbunden. Durch höhere Fluktuation verliert das Unternehmen wichtiges Know-how für die täglichen Arbeitsabläufe, wodurch zusätzliche Kosten entstehen.

Welche Kosten stehen für Unternehmen im Raum?
  • Austrittskosten – z. B. Abfindungen, Anwalts-/Gerichtskosten, Austrittsgespräche etc.
  • Nachbesetzungskosten – z. B. Anzeigen, Interimspersonal, Bewerberauswahl etc.
  • Eintrittskosten – z. B. höheres Gehalt, Onboarding, Betreuung durch Mitarbeiter etc.
  • Fehlbesetzungskosten – z. B. Fehlbesetzung (fachlich oder persönlich) etc.
  • Opportunitätskosten – z. B. Leistungsabnahme des ausscheidenden Mitarbeiters, unvollendete Projekte und Aufgaben, Ansteckungseffekte, Irritationen etc.

Viele Unternehmer werfen daher den Blick über den Tellerrand hinaus, um mit finanziell kalkulierbaren Ressourcen Möglichkeiten zu finden, ihren Mitarbeitern einen Mehrwert anzubieten. Dabei ist die Betriebsrente (bAV) sowohl aus Arbeitnehmer- als auch aus Arbeitgebersicht einer der attraktivsten Bausteine.

bAV zur Bindung und Gewinnung von Mitarbeitern

Altersvorsorge ist gerade für die jüngeren Jahrgänge ein wesentliches Thema. Die Leistungen aus der gesetzlichen Rente werden weiter abgesenkt. Die meisten der jungen Arbeitnehmer erwarten, dass der gesicherte Lebensstandard im Alter zur Chefsache wird. Firmen, die eine attraktive Betriebsrente offerieren, können Mitarbeiter halten, motivieren und neue Arbeitskräfte hinzugewinnen. Da Arbeitgeber ohnehin verpflichtet sind, eine bAV-Lösung anzubieten, kann hier die Pflicht mit der Kür verbunden werden.

Durch Steuer- und Sozialversicherungsvorteile in der betrieblichen Altersversorgung (bAV) müssen Arbeitnehmer für eine vergleichbare Leistung einer privaten Altersvorsorge einen wesentlich niedrigeren Beitrag investieren. Zusätzlich profitieren Mitarbeiter vom gesetzlich verpflichtenden Zuschuss des Arbeitgebers. Dieser beträgt bis zu 15% der Entgeltumwandlung – die meisten Arbeitgeber gewähren sogar einen höheren Zuschuss.

Die Kriterien für die erfolgreiche Einrichtung einer bAV

Die Vorteile einer Betriebsrente sind damit klar umrissen. Arbeitgeber und Arbeitnehmer sollten bei der praktischen Ausgestaltung die Themenfelder Haftungssicherheit, schlanke Verwaltungsprozesse sowie Renditechancen und planbare Rentenleistungen beachten:

Das Thema Haftungssicherheit ist für Firmenkunden eine zentrale Voraussetzung für die Einrichtung einer betrieblichen Vorsorgelösung. Kein Betrieb möchte bei der Gewinnung und Bindung von Mitarbeitern Risiken durch die Ansprüche im Rahmen der Betriebsrente auf sich nehmen. Da seit dem Jahresbeginn 2023 die Direktversicherung nur noch in Form einer beitragsorientierten Leistungszusage angeboten wird, sollte der Arbeitgeber auf fünf wesentliche Bausteine achten:

  • Jederzeitige Beitragsfreistellung möglich – keine Mindestwerte oder -laufzeiten
  • Garantierte Todesfallleistung vor und nach Rentenbeginn
  • Garantierte Verlaufswerte während der Vertragslaufzeit – rein endfällige Garantien reichen nicht aus
  • Klar definierte – idealerweise garantierte – Rentenfaktoren
  • Beibehaltung der (vereinbarten) Tarifstufe auch bei Dienstaustritt

Schlanke Prozesse sind für Firmenkunden unersetzlich und gleichzeitig für Arbeitnehmer interessant. Die bAV-Verwaltung kann mittlerweile sehr gut über digitale Plattformen dargestellt werden. Hier können mehrere Beteiligte eingebunden werden, sowie Standardvorgänge direkt ohne Unterschrift angestoßen werden. Bei Rückfragen, Störfällen oder Problemen wünscht sich die Mehrheit der Kunden wiederum einen persönlichen Ansprechpartner – wahlweise vor Ort oder online.

Das zentrale Anliegen für Arbeitnehmer und Arbeitgeber gleichermaßen sind sichere und planbare Rentenleistungen. Die Leistung durch eingezahlte Beiträge und erzielte Rendite muss eine auskömmliche Rente ergeben. Dabei spielen gerade in der deutschen Bevölkerung Garantien und Sicherheiten eine wesentliche Rolle. Anhand der jährlichen Rentenmitteilung des Versicherers sollte der Arbeitnehmer zuverlässig seine Rentenplanung vornehmen können.

Hohe Renditechancen sind eine wesentliche Anforderung an ein modernes und innovatives Versicherungsprodukt. Dies setzt eine Investition an den internationalen Börsen voraus. Darüber hinaus sollte bereits in den ersten Vertragsjahren eine hohe Investitionsquote erreicht werden, um bereits frühzeitig Renditen auf das eingezahlte Kapital zu erwirtschaften.

Die Einrichtung einer betrieblichen Altersvorsorge ist also keine triviale Aufgabe. Viele wichtige verschiedene Kriterien müssen beachtet und miteinander abgewogen werden. Dabei ist eine professionelle Beratung durch einen zertifizierten bAV-Experten empfehlenswert. Gut ausgebildete Versicherungsvermittler können zudem dabei helfen, die Interessen von Arbeitgebern und Arbeitnehmern passend zu vereinen und dadurch Synergieeffekte erreichen.

Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit. Für Unternehmer besteht also dringender Handlungsbedarf. Viele Unternehmen befinden sich aktuell durch unterschiedliche Gründe in Umstrukturierungsprozessen bei z. B. Lieferketten, Preisfindung, Digitalisierung, aber auch Gehaltsstrukturen. Dies bietet auch die optimalen Chancen, die bAV in den Unternehmen neu zu justieren.

AssCompact Forum betriebliche Versorgung 2023

Dieser Beitrag erscheint im Rahmen des AssCompact Wissen Forums betriebliche Versorgung, das am 20.06.2023 in Neuss stattfindet. Die WWK Lebensversicherung a. G. ist dort mit einem Messestand vertreten. Weitere Informationen zum Programm sowie zur Anmeldung finden Sie unter asscompact.de/forum-betriebliche-versorgung.

Bild: © Midnight Studio – stock.adobe.com

 
Ein Artikel von
Thomas Merkl
Jan-Marius Kaiser