„Unsere Branche steht unter dem Einfluss der zentralen Veränderungstreiber Digitalisierung, Demografie, Regulatorik und Kosten-/Margendruck. Diese Punkte wirken sich maßgeblich auf den Wandel und die Veränderungen im Markt der Finanz- und Versicherungsvermittler aus“, erklärte Rolf Schünemann, Vorstandsvorsitzender der BCA, beim diesjährigen Pressedialog in der vergangenen Woche. Schünemann erwartet deshalb, dass sich die Konsolidierung am Makler- und Poolmarkt fortsetzen wird, und sieht die BCA in ihrer Aufstellung als Full-Service-Dienstleister und mit ihrer Aktionärsstruktur als Konsolidierungsgewinner.
Lösungen für alle Lebensphasen eines Maklers
Das Poolgeschäft sei ein Wachstumsmarkt, erklärt Schünemann weiter. Und: Pools seien heute systemimmanent. Aus Effizienzgründen würden immer mehr Makler Poolangebote nutzen und sich dabei verstärkt nur noch auf einen Pool konzentrieren. So scheint die Zeit zahlloser Poolanbindungen auch tatsächlich vorbei zu sein, wie eine aktuelle AssCompact Studie verdeutlicht. Aufgrund umfassender Softwarelösungen – bei der BCA ist dies DIVA – können sich junge Makler an ein Poolsystem anstöpseln und loslegen, so der Idealfall.
Und für ältere Makler, die ans Aufhören denken, kommt die Maklerrente ins Spiel. Bei der BCA entwickelt sich diese laut Schünemann zum Verkaufsschlager, wobei für den Übergang eine gute Vorbereitung und eine gewisse Vorlaufzeit nicht zu unterschätzen sei. Pools wie die BCA bieten heute für alle Lebensphasen eines Maklerbetriebs Lösungen und wachsen dabei weiter mit.
Nach schwierigem Jahr nun Lichtblicke
Das Jahr 2022 hat sich allerdings dann doch eher als ein schwieriges Jahr erwiesen. Bei den Umsatzerlösen wurden bei der BCA nach vorläufigen Zahlen nicht alle Planungen erreicht. Dennoch sei die BCA gut durch 2022 gekommen, so Schünemann, und sehe perspektivisch einige Lichtblicke: Die Kaufkraft in Deutschland steige, es gebe viele Entlastungen für die Bürger und der Arbeitsmarkt sei einigermaßen stabil.
Perspektiven im Investmentbereich
Auch Dr. Frank Ulbricht, BCA-Vorstand und Vorstandsvorsitzender der BfV Bank für Vermögen, sieht trotz Skepsis mit Blick auf eine schnell sinkende Inflation gute Chancen in diesem Jahr und führt für einen positiven Forecast im Bereich Investment etwa den US-Markt an. Zudem sei man komplett ESG-ready, was die neuen Pflichten für Finanzanlagenvermittler betreffe. Und auch wenn man sich kein Provisionsverbot, wie es aktuell wieder stark diskutiert wird, wünsche, habe man im Hause technisch und strukturell schon jetzt Lösungen entwickelt. So greife man bei der BCA etwa auf Servicegebühren und Honorarberatung zurück. Und nicht zuletzt existiere auch mit der BfV ein Haftungsdach, erläutert Dr. Ulbricht.
Im Zusammenhang mit dem Thema Nachhaltigkeit rückt Ulbricht auch die European Long-Term Investment Funds, kurz ELTIFs, ins Rampenlicht. Die Produkte wurden vom europäischen Gesetzgeber angepasst und sind laut Ulbricht nun auch für Kleinanleger interessant, die Renditechancen außerhalb der Börse nutzen wollen – zumal ELTIFs als Artikel-9-Impact-Produkte nach der EU-Offenlegungsverordnung ausgestaltet werden können. „Das ist vor allem für Kunden interessant, die bei ihren Investments hohe Anforderungen an Zielgenauigkeit, Transparenz und ESG-Kriterien stellen“, informiert Ulbricht. Die ersten ESG-ELTIFs stehen bereits in den Startlöchern und die Chancen stehen gut, dass noch in diesem Jahr weitere folgen werden. (bh)
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