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14. Mai 2025
BU wird häufiger in jungen Jahren abgeschlossen
BU wird häufiger in jungen Jahren abgeschlossen

BU wird häufiger in jungen Jahren abgeschlossen

BU-Versicherungen werden heute häufiger in jungen Jahren abgeschlossen, als das noch vor einigen Jahren der Fall war. Auch das Angebot der Versicherer richtet sich immer mehr an eine jüngere Zielgruppe. Psychische Erkrankungen bleiben weiterhin die Hauptursache für eine Berufsunfähigkeit.

Kürzlich hat die Ratingagentur MORGEN & MORGEN wieder das Angebot in der Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) untersucht. Das Ergebnis: Die Tariflandschaft bewegt sich auf einem hohen Niveau.

Neben den zahlreichen Tarifen haben die Analysten auch weitere Aspekte der BU unter die Lupe genommen.

So ergeben die Untersuchungen von MORGEN & MORGEN etwa, dass die BU häufiger in jüngeren Jahren abgeschlossen wird, als das vor fünf Jahren noch der Fall war. Die Experten haben eine Point-of-Sale (POS)-Auswertung aufgrund mehr als einer halben Million anonymisierter Berechnungen aus den letzten zwölf Monaten vorgenommen. Demnach steigt die Anzahl der Berechnungen für 30-Jährige auf insgesamt 58% an. Im Jahr 2019 waren es noch 35%, wie Zahlen von MORGEN & MORGEN belegen. Der Anteil der Berechnungen für ein Eintrittsalter von unter 18 Jahren ist von 4% im Jahr 2019 auf 7,7% im Jahr 2024 gestiegen. Auch die Berechnungen für Schüler und Studenten sind in dem Zeitraum angestiegen.

Zudem zeigen die Berechnungen, dass sieben von zehn Berechnungen im vergangenen Jahr mit einem gewünschten Endalter von über 65 Jahren gemacht werden. Im Jahr 2019 lag der Anteil bei 52%. Das Angebot in der BU richte sich demnach immer mehr an die junge Zielgruppe, wird Thorsten Saal, Bereichsleiter Mathematik & Rating bei MORGEN & MORGEN, zitiert.

Psychische Erkrankungen bleiben Hauptursache für Berufsunfähigkeit

Die Hauptursache für eine Berufsunfähigkeit bilden weiterhin Nervenkrankheiten, die auch psychische Ursachen mit einschließen, so die Ratingagentur. Sie sind für mehr als jede dritte (35,8%) Berufsunfähigkeit verantwortlich. Zudem bilden sie in allen Altersgruppen die Hauptursache. Danach folgen mit großem Abstand Erkrankungen des Skelett- und Bewegungsapparates als zweithäufigste Ursache mit 17,9% der Fälle – Tendenz hier allerdings sinkend, so MORGEN & MORGEN. Krebs und bösartige Geschwüre sind in rund 17% aller Fälle die Ursache einer Berufsunfähigkeit, vor Unfällen (6,7%) und Erkrankungen des Herzens und des Gefäßsystems (6,16%). Sonstige Erkrankungen liegen bei 16,3%.

Warum BU-Anträge abgelehnt werden

Die Verteilung der Ablehnungsgründe ist in etwa gleich geblieben, so die Analysten. Der häufigste Grund ist nach wie vor der Abbruch der Kommunikation durch den Versicherungsnehmer (38,22%), gefolgt von der Nichterreichung des 50%-BU-Grades mit 33,55%. Anfechtungen bzw. Betrugsfälle sowie Verletzung der vorvertraglichen Anzeigepflicht steigen zwar im Vergleich zum Vorjahr leicht auf 6,5% bzw. 8,3%, spielen aber weiterhin eine eher untergeordnete Rolle.

Mehr Kunden mit Vorerkrankungen erhalten ohne Erschwernis BU-Schutz
BU wird häufiger in jungen Jahren abgeschlossen

Abgenommen hat derweil die Anzahl der Kunden, deren Antrag auf Versicherungsschutz aufgrund einer Vorerkrankung abgelehnt wurde. Die Quote liegt aktuell bei 2,7%. Der Großteil der potenziellen Kunden mit Vorerkrankung, nämlich 79,2%, wird inzwischen ohne Erschwernis angenommen (siehe Grafik). Mit Zuschlägen oder Ausschlüssen angenommen werden 0,9%, nur mit Ausschlüssen angenommen werden 10,6% der Antragsteller mit Vorerkrankungen, 3% werden mit Zuschlägen angenommen. (js)